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Smart heizen geht auch günstiger...


20.05.2014 01:51 - Gestartet von GrößterNehmer
Bevor ich mich auf die (nicht gerade günstigen) Geräte eines Anbieters beschränken lassen würde, nehme ich auch lieber welche, die von FHEM unterstützt werden (wie Tappelhagen schon geschrieben hat).

Wer nur die Heizung smart steuern will, sollte sich mal tado anschauen. Ich hatte das System ca. ein halbes Jahr im Betrieb und war vollkommen zufrieden damit. Bei der Wartung der Therme wurde mir vom Wartungstechniker aber davon abgeraten, da man bei Fehlfunktionen der Therme Probleme bekommen kann, egal ob es durch das System verursacht wurde. Das gilt aber für jedes System, das irgendwie steuernd auf die Heizung wirkt, also auch für das von RWE.

Der Vorteil bei tado ist, dass man nicht irgendwelche Zeitpläne programmieren und bei einer ungeplanten Änderung von Hand die Heizung an- oder ausschalten muss. Das System erkennt an der Position des/der Smartphones, ob man Zuhause, nicht Zuhause oder auf dem Weg nach Hause ist. Entsprechend wird geheizt. Dabei soll das System angeblich auch lernen, wie schnell sich die Wohnung bei welchem Wetter aufheizt und entsprechend zum optimalen Zeitpunkt mit dem Heizen beginnen. Hat bei uns sehr gut funktioniert.

Der Nachteil ist natürlich, dass die ganzen Daten über die Server des Betreibers laufen und dieser damit zumindest theoretisch einen ziemlich genauen Einblick über den eigenen Tagesablauf mit Bewegungsprofilen kriegen könnte. Allerdings besteht diese Gefahr ja letztendlich bei jeder App, die Zugriff auf Internet und Position des Gerätes hat.

Allerdings lassen sich an tado keine Feuchtigkeitsmessgeräte oder Fenstersensoren anschliessen, in dem Punkt kann RWE mehr. Dafür kann man zwischen einem Miet- und Kaufmodell wählen. Der Vorteil: man kann es sehr günstig ausprobieren. Wenn es einem gefällt, kann man entweder weiter mieten oder das System kaufen, wenn es einem nicht gefällt kündigt man einfach wieder. Das war übrigens auch genau der Grund, warum ich es einfach ausprobiert hatte: gab ja kein Risiko.

Zu den Steckdosen von AVM:
Die sind sicherlich für einige Anwendungsfälle praktisch, wie z.B. das Licht von unterwegs zu steuern, um die Dümmeren der kriminellen Kaste abzuschrecken. Aber mal ganz ehrlich: mit Smart Home hat das nicht viel zu tun. Es gibt kaum noch Geräte, die einen mechanischen Schalter haben und sich somit über Strom an - Strom aus steuern lassen. Vielleicht die billigste Kaffeemaschine könnte man damit dazu bewegen einen morgens mit Kaffeeduft zu wecken. Dafür muss ich aber abends die Maschine vorbereiten, sonst geht morgens der Strom an, aber nicht die Maschine. Außerdem gibts es Kaffeemaschinen mit Timer schon für 40 Euro. Mir fällt ehrlich gesagt kein sinnvoller Einsatzzweck ein, wie ich irgendwas bei mir Zuhause mit solcher Technik automatisieren bzw. intelligent gestalten könnte. Allerhöchstens vielleicht, um die Außenbeleuchtung bei Dämmerung einzuschalten, aber dafür gibts ja auch für wenig Geld Dämmerungsschalter. Ach vielleicht könnte man den Stecker im Kinderzimmer in die Wand nageln und so nach 10 den Strom für den Fernseher abschalten. Dann spielen sie aber einfach am Handy oder Notebook, also auch kein Gewinner. Irgendwelche Vorschläge?

Nicht falsch verstehen, ich habe meiner Schwester sogar den Powerline-Adapter mit Steckdose empfohlen, weil ich die Dinger wirklich gut finde. Aber nicht wegen der programmierbaren Steckdose, sondern wegen der Möglichkeit Internetz im Haus zu verteilen und die WLAN-Reichweite zu erhöhen. Das ist ja auch der Einsatzzweck des Adapters. Dass diese Steckdosenfunktionalität dabei ist, finde ich auch ok, wird sicherlich nicht viel zum Preis beigetragen haben und vielleicht findet sich ja ein Einsatzzweck dafür, den man zwar nicht wirklich braucht, aber da man das Gerät schon mal hat... eventuell die Sache mit dem Licht im Urlaub.

Das einzig Interessante wäre, wenn AVM eine API für die Steckdosen bereit stellen würde, dann könnte man damit ja kreativ werden. Z.B. vom Handy benachrichtigt werden, wenn die Waschmaschine im Keller fertig ist oder einen Alarm generieren, wenn ein Bewegungsmelder im Flur oder der Garage aktiviert wird, obwohl alle Bewohner ausser Haus sind. Oder das Handy erkennt, dass man Überstunden schieben musste und danach auch noch im Stau steht und aktiviert die elektrische Kühlbox mit dem Sechserträger im Entertainmentzimmer sobald man noch eine halbe Stunde von Zuhause entfernt ist. Das wäre ein Smart Home!