Benutzer H.ATE schrieb:
Klar gibt es die Oma, die ihr altes Wählscheibentelefon einem Handy vorzieht. Aber das istz nicht die Frage. Man kann nen analoges Telefon an eine Fritzbox anschließen und per Datenstick diese zur Telefonanlage machen. Für Oma ändert das nix, aber die SIM-Karte mit billiger Flat ist allemal billiger in Grundgebühr und Gesprächskosten, als so ein Telefonanschluss der Telekom. Den braucht eigentlich kein Mensch mehr.
soweit Deine Theorie, in der Praxis wohnt die Oma an einen Ort wo alle drei Netzbetreiber keinerlei Funkversorgung bieten, zumindest nicht ansatzweise zuverlässig. Und jetzt Du mit weiteren Vorschlägen bitte....
Im Anwendungsfall "Oma" sind alle Vorschläge obsolet. Selbst wenn Oma Basisstationen aller drei Netzbetreiber direkt ums Haus hat, mit einem automatisch anspringendem Diesel-Notstromaggregat versorgt wurde und der freundliche und jederzeit hilfsbereite Nachbar bei T-Mobile arbeitet und technischer Berater von AVM ist: wenn Oma eine "Oma"* (s.u.) ist, hilft das alles nichts.
Natürlich gibts Lösungen, die günstiger, komfortabler oder beides zusammen im Vergleich zum "klassischen" Festnetzanschluss sind. Das bringt aber alles nichts, wenn die Person, die das nutzen soll, es einfach nicht will. Meine Oma ist genau so ein Kandidat. Mit einem Seniorenhandy könnte sie ihren Festnetzanschluss ablösen, aber sie kann sich nicht an einen anderen "Apparat" gewöhnen. Bietet man ihr an, dass sie das Telefon behalten kann und das über eine Fritte angeschlossen wird, will sie das nicht, weil sie ja bei einem Stromausfall ihr Schnurlostelefon ausstöpseln und durch den alten Wählscheibenapparat anstöpseln könnte (obwohl sie nicht mal weiß, wo die Dose ist). Bietet man dann ein Gerät an, welches über einen Akku verfügt und ihr altes Telefon anschließen könnte, will sie sich nicht mit einem Anbieterwechsel auseinander setzen. Bietet man dann auch noch an, diesen Wechsel komplett für sie zu übernehmen, will sie das nicht, weil dann die Rechnung anders aussieht und die Zahlen nicht mehr an der gewohnten Stelle stehen. Weist man darauf hin, dass sie die Rechnung gar nicht oder allerhöchstens die Summe kontrollieren müsse, da der neue Anbieter für weniger Geld eine Flatrate anbietet, wird auch das abgelehnt, da sie immer alle Rechnungen kontrolliert.
Fazit: es gibt Leute, die auch bei erhöhten Kosten bei dem "klassischen" Festnetzanschluss bleiben werden. Dieser Anschlusstyp wird nicht durch neue Technologien obsolet (obwohl er "hinter der Dose" technisch völlig anders realisiert wird), sondern erst du wegsterbende Nutzer. Klingt hart, ist aber so. Ich bin absolut dafür jedem Verwandten, Bekannten oder Freund dabei zu helfen, wenn er gewillt ist auf für ihn vorteilhaftere Angebote umzusteigen. Aufzwingen sollte man es aber keinem.
*Oma: ältere Frau, die jeglicher Veränderung in ihrem Leben kritisch bis völlig ablehnend gegenüber steht.