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Was ist mit 7-kHz-ISDN?


09.04.2002 10:42 - Gestartet von b-a
Es gibt doch schon seit jeher ISDN-Telefonie mit 7-kHz-Bandbreite. Leider ist das in den ISDN-Telefonen für den Normalverbraucher nicht vorgesehen, wahrscheinlich, um den Markt der Radio-Ausrüster zu schützen. Bisher verwenden ja Radiostationen schon das Verfahren.

Weiß jemand, wie es darum bestellt ist? Vielleicht erlebt ja 7-kHz-ISDN eine späte Blüte, wenn jetzt der neue Standard kommt - so wie die VCD im DVD-Zeitalter.

Gruß, ...




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[1] M. Sprafke antwortet auf b-a
09.04.2002 12:08
Das dürfte wohl technisch überholt sein, denn dies Verfahren ist in der Tat seit Einführung von ISDN (1980?) im Gebrauch. Ein ISDN-Telefon mit 7kHz Audio-Bandbreite gehört zur Plichtausstattung der meisten Radio- und TV-Reporter.

Da die Informationstechnologie und hier insbesondere die Datenkompression vor 20 Jahren noch nicht so ausgereift war, muß es sich wohl um ein eher primitives Verfahren handeln.

Wie das genau funktioniert, weiß ich nicht (bei Interesse Kai fragen - der wird's wohl wissen!), vermutlich werden dabei zwei B-Kanäle benutzt oder auch nur einer mit anderem Datenformat (16.000 4-Bit-Werte pro Sekunde mit besserer Interpolation ???)

Wie dem auch sei: Spätestens seit MP3 wissen wir, daß eine gute Audio-Übertragung auch mit relativ geringer Datenmenge funzt. Und viele größere Firmen nutzen schon seit Jahren mehrere Sprachkanäle auf einem ISDN-Kanal für Gespräche mit Filialen.
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[1.1] Kai Petzke antwortet auf M. Sprafke
09.04.2002 13:02
Benutzer M. Sprafke schrieb:

Da die Informationstechnologie und hier insbesondere die Datenkompression vor 20 Jahren noch nicht so ausgereift war, muß es sich wohl um ein eher primitives Verfahren handeln.

Hauptproblem ist, dass das damals eingeführte Codierverfahren (G.722, das neue ist G.722.2) nicht kompatibel ist mit den Anforderungen der Mobilfunktechnik. AMR-WB ist die Hoffnung, mit einem Codec überall auszukommen.


Kai
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[1.1.1] mawis antwortet auf Kai Petzke
23.10.2006 16:55
Benutzer Kai Petzke schrieb:
Hauptproblem ist, dass das damals eingeführte Codierverfahren (G.722, das neue ist G.722.2) nicht kompatibel ist mit den Anforderungen der Mobilfunktechnik. AMR-WB ist die Hoffnung, mit einem Codec überall auszukommen.

Was meinst du mit "Anforderungen der Mobilfunktechnik"? Ein normales PCM-Signal kann auch nicht ungeändert an einen Mobilfunkanschluss durchgestellt werden, dafür gibt es Transcoder an den MSCen der Mobilfunkbetreiber.
Ich sehe jetzt keinen Grund wieso hier nicht auch eine Transkodierung von G.722[.2] auf AMR-WB möglich wäre. - Die Frage ob sowas tatsächlich angeboten werden wird ist natürlich trotzdem eine andere. Technisch wäre es auch möglich Videotelefonate zwischen ISDN und UMTS zu vermitteln und trotzdem kenne ich kein Netz, das dies anbietet.
Den Vorteil von AMR-WB weswegen ich recht guter Dinge bin, dass es in UMTS-Netzen sich tatsächlich verbreiten könnte, ist, dass er auf einem Mobiltelefon vermutlich "billiger" zu bekommen ist, da darin eh schon leistungsfährigere DSPs stecken als im üblichen ISDN-Telefon und AMR-WB ja auch schon für MMS, Klingeltöne und dergleichen vorgesehen ist (wenn auch dort bisher glaube ich nicht genutzt und nicht immer implementiert).

Matthias
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[1.1.1.1] whalekiller antwortet auf mawis
23.10.2006 17:38
Benutzer mawis schrieb:

Ich sehe jetzt keinen Grund wieso hier nicht auch eine Transkodierung von G.722[.2] auf AMR-WB möglich wäre. -

G722.2 = AMR-WB
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[1.1.2] whalekiller antwortet auf Kai Petzke
23.10.2006 17:35
Leider scheint der G722.2 wieder royaltiy behaftet zu sein; im Unterschied zum G722 der deshalb schon von einigen VoIP Devices/Clients unterstützt wird.

Wieso VoIP ? Weil da die höchte Wahrscheinlichkeit besteht das es (technisch) möglich wäre die Gespräche Wide Band weiterzuleiten.