Lieber montaxx,
ich will nicht unnötigerweise in die Debatte eingreifen, doch schweift man bei diesem Thema scheinbar oft leicht in politische Polemik ab.
Der Begriff "Staatsrundfunk" enthält unstreitig eine gewisse Polemik. Dennoch kann man nicht ausblenden, dass die Zahlung des Rundfunkbeitrages in Deutschland verpflichtend ist und diese Verpflichtung wurde nun einmal politisch durch den Rundfunkstaatsvertrag festgelegt. Formal ist der ÖR zwar unabhängig, dennoch gibt es inhaltliche Vorgaben, welche Aufgaben der ÖR zu erfüllen hat. Zudem sitzen in den Gremien Vertreter der Politik.
Ob all dies nun mit der oft kolportierten "Staatsferne" zu vereinbaren ist, muss letztendlich jeder für sich selbst bewerten. Dass Medien auch erfolgreich mit journalistischen Inhalten am Markt agieren und bestehen können (und zwar ohne Zwangsbeiträge) bestätigen Angebote wie teltarif.de sicherlich sehr eindrucksvoll.
Das größte Problem beim ÖR ist in meinen Augen die Wettbewerbsverzerrung. Wenn Sky für die Bundesliga-Rechte 900 Millionen Euro privatwirtschaftlich organisieren muss, wieso erlaubt man es dann den ÖR teure Sportrechte durch die Beitragszahler "zwangszufinanzieren"?
Um es klar zu sagen, dies ist kein Plädoyer gegen den ÖR. Ich persönlich würde mir aber wünschen, diesen auf seine wirkliche Grundversorgung zu beschränken und diesen Auftrag klar zu definieren. Dann würden wir bei einem deutlich niedrigeren Monatsbeitrag liegen.
Viele Grüße
Björn König
Benutzer montaxx schrieb:
P.S.:Seltsamerweise schimpft diese gewisse rechtsradikale Partei gern über das von ihr sogenannte „Staatsfernsehen“,ihre Vertreter haben aber absolut nichts dagegen,in den dortigen Talkshows ihre Parolen zu verbreiten.Konsequent ist das nicht.Die sollten sich dann doch viel eher bei den Privaten
breitmachen...