Benutzer Zuschauer 1 schrieb:
Benutzer Tomatenpudding schrieb:
#1 - SDH überträgt jedes Bit einzeln. Klingt ineffizient, sorgt aber dafür, dass die Latenz geringst möglich ist. Die Daten kommen quasi in Echtzeit, so schnell wie technisch möglich, beim Empfänger an.
Das ist so nicht richtig. Bei SDH wird nicht jedes Bit einzeln übertragen. Selbstverständlich arbeitet auch SDH mit Frames einer gewissen Größenordnung. Anders ist ein sinnvolles Multiplexing/Demultiplexing für unterschiedliche Aggregationsstufen nicht umsetzbar.
Ja, ein Bit eines 64kBit/s Datenstromes pro Frame (alle 125µs)
und das ändert sich auch nicht zu höheren Datenraten hin.
#2 - Da die ankommenden Daten synchron, immer im gleichen Takt ankommen, besitzen sie keinen Jitter. Damit ist für Audio/Videoübertragung beim Empfänger kein Empfangspuffer nötig (extra Verzögerung). Weil SDH das Übertragungsmedium von ISDN ist, hatten die ISDN-Telefongespräche auch eine so hohe Qualität: Quasi ohne Verzögerung und Echos.
Jein - das ist eher die Eigenschaft von ATM und seinen winzig kleinen Zellen, die für eine praktisch verzögerungsfreie Übertragung sorgen. Dadurch sind dann in der Tat keine weiteren Bemühungen für Echokompensation usw. notwendig. Es sind allerdings erst die (teil-)aggregierten ATM-Datenströme, die dann über SDH übertragen wurden/werden.
MIt ATM hat das nichts zu tun. Du solltest dich mal mit SDH näher beschäftigen.
ATM ist der Versuch, leitungs- und paketvermittelte Daten parallel und einigermassen effizient über das 'leitungsvermittelte' SDH zu übertragen.
#4 - SDH ist flächendeckend verfügbar, auch über Kupferadern.
Auch hier eher: jein. Bei Kupferverbindungen ist man in aller Regel schon eher wieder bei der Verteilung der Datenströme zu Endkunden (auch gewerbliche), auf der Basis von ATM und allenfalls am Rande des SDH-Netzes.
Ich beziehe mich hierbei auf die kleinste Übertragungsrate (Container) mit 2 Mbit (E1 im SDH). Wird quasi als Primärmultiplexanschluss angeboten und dieser wird
über 2 Kupferdoppeladern betrieben und transportiert einen synchronen Datenstrom. ATM setzt nur darauf auf. Die Grundlage ist wieder SDH.
Es kann sein, dass Endkundendatenanschlüsse, hauptsächlich ATM basiert sind.
Aber die guten Eigenschaften, geringe Latenz und quasi kein Jitter, hat ATM dem darunter liegenden Übertragungsmedium SDH zu verdanken.