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Zähe Verbreitung bei den Zahlterminals


11.05.2023 20:15 - Gestartet von telpico
einmal geändert am 11.05.2023 20:19
Ich hab den Eindruck viele Händler nutzen weiterhin lieber ausschliesslich das billige elektronische Lastschriftverfahren über die Girocard und verweigern die für den Händler teurere Kreditkartendebitcards.

Ich bin froh, dass meine Bank noch nicht auf Sparfuchskurs ist und noch ohne Aufpreis normale Girocards rausgibt. Das wird sich sicher irgendwann ändern, aber bis dahin soll jemand anderes Pilotuser spielen und den Markt bereiten ;-)
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[1] kammann antwortet auf telpico
11.05.2023 21:20
Benutzer telpico schrieb:
Ich hab den Eindruck viele Händler nutzen weiterhin lieber ausschliesslich das billige elektronische Lastschriftverfahren über die Girocard und verweigern die für den Händler teurere Kreditkartendebitcards.
Genau diese Unsitte wird der Girocard mittelfristig den Garaus machen:
Es findet bei der Lastschrift kein Guthabencheck statt, dem Kunde droht kostenpflichtiges Inkasso, falls sein Konto nicht gedeckt ist - während bei der Debitkarte einfach die Transaktion abgelehnt wird.

Und dann gibt es noch die ganz dreisten Händler, die selbst bei Kontaktloszahlung via digitaler Girocard Lastschrift mit Unterschrift machen und damit die Kontaktloszahlung ad absurdum führen. Als Kunde kann man das weder verhindern noch vorhersehen.
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[1.1] Trefferle antwortet auf kammann
11.05.2023 22:30
Benutzer kammann schrieb:
Benutzer telpico schrieb:
Ich hab den Eindruck viele Händler nutzen weiterhin lieber ausschliesslich das billige elektronische Lastschriftverfahren über die Girocard und verweigern die für den Händler teurere Kreditkartendebitcards.
Genau diese Unsitte wird der Girocard mittelfristig den Garaus machen:
Es findet bei der Lastschrift kein Guthabencheck statt, dem Kunde droht kostenpflichtiges Inkasso, falls sein Konto nicht gedeckt ist - während bei der Debitkarte einfach die Transaktion abgelehnt wird.

Und dann gibt es noch die ganz dreisten Händler, die selbst bei Kontaktloszahlung via digitaler Girocard Lastschrift mit Unterschrift machen und damit die Kontaktloszahlung ad absurdum führen. Als Kunde kann man das weder verhindern noch vorhersehen.

Wie geht denn das? Ich mein, in meinem Laden hab ich bei meinem Zahlterminal die Lastschriftzahlung eh nicht aktivieren lassen (Zahlung nicht garantiert, für die marginale Ersparnis zu teuer). Allerdings beim Zahlungsverkehrsterminal der Postkasse geht das immer mal sporadisch über das Lastschriftverfahren mit Unterschrift, aber nur wenn Kund*innen die Karte einstecken. Da entscheidet das Gerät dann ob mit Pin oder Unterschrift. Beim AUFLEGEN der Karte, geht es entweder so durch oder eben mit PIN-Abfrage, NIE mit Unterschrift.
Oder tun die besagten Händler einfach hinten zusätzlich noch auf dem Ausdruck unterschreiben lassen?
Das ist natürlich dann völlig sinnfrei. Normal steht ja auf dem Ausdruck schon „Zahlung erfolgt“. Oder gibts die „Auflege-Zahlung“ mit Lastschrift und Unterschrift tatsächlich?
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[1.1.1] frischel2 antwortet auf Trefferle
12.05.2023 07:42
Benutzer Trefferle schrieb:
Oder gibts die „Auflege-Zahlung“ mit Lastschrift und Unterschrift tatsächlich?

Gibt es. Letzte Woche bei meinem Zahnarzt: Zahlung mit Girocard. Ich musste unterschreiben. Auf dem Kartenbeleg steht "Kartenzahlung kontaktlos SEPA Lastschrift Offline".

Aber die kennen die Kund*innen ja namentlich ;-)
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[1.1.2] kammann antwortet auf Trefferle
12.05.2023 10:15
Benutzer Trefferle schrieb:

Wie geht denn das?

Sowohl physische als auch digitale Girocard übermitteln ihre eindeutige PAN, aus der sich die IBAN des Kontoinhabers ableiten lässt (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Primary_Account_Number ).
Läden wie z.B. Rossmann realisieren damit SEPA-Lastschriften auch bei kontaktlosen Zahlungen.
Gar dreiste Läden (mir bekannt real, Globus und Dehner) versuchen das auch bei der digitalen Girocard, obwohl dort zusammen mit der PAN auch ein Merkmal namens CDCVM übermittelt wird, das dem Terminal mitteilt, dass die Zahlung am Endgerät des Kunden bestätigt wird (per Fingerabdruck o.ä.). Die vorgenannten Läden brechen an dieser Stelle die Transaktion ab (es erscheint eine Fehlermeldung in der Zahl-App) und machen dann Lastschrift mit Unterschrift.

Es gibt zwar eine EU-Verordnung bzgl. Anwendungswahl (d.h. der Kunde kann durch Drücken einer Taste am POS-Terminal das gewünschte Zahlungsverfahren auswählen) - diese Verordnung greift aber nur für gesteckte Kartenzahlung, nicht bei kontaktlos (und nur wenige Terminals beherrschen diesen "Doppel-Tap", d.h. erst Auswahl drücken, dann Karte vorhalten, Zahlungsverfahren auswählen und nochmals Karte vorhalten).
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[1.1.2.1] Trefferle antwortet auf kammann
12.05.2023 12:17
Benutzer kammann schrieb:
Benutzer Trefferle schrieb:

Wie geht denn das?

Sowohl physische als auch digitale Girocard übermitteln ihre eindeutige PAN, aus der sich die IBAN des Kontoinhabers ableiten lässt (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Primary_Account_Number ).
Läden wie z.B. Rossmann realisieren damit SEPA-Lastschriften auch bei kontaktlosen Zahlungen.
Gar dreiste Läden (mir bekannt real, Globus und Dehner) versuchen das auch bei der digitalen Girocard, obwohl dort zusammen mit der PAN auch ein Merkmal namens CDCVM übermittelt wird, das dem Terminal mitteilt, dass die Zahlung am Endgerät des Kunden bestätigt wird (per Fingerabdruck o.ä.). Die vorgenannten Läden brechen an dieser Stelle die Transaktion ab (es erscheint eine Fehlermeldung in der Zahl-App) und machen dann Lastschrift mit Unterschrift.

oh, Vielen Dank. Das wusste ich noch garnicht. Aber ich hab mich als Händler nie für Lastschriftzahlung interessiert. Da im Nachgang zu teuer, wenn mal was ist.
Aber meines Wissens zahlt man auch für abgebrochene Transaktionen die z.B. 6 Cent Gebühr. Aber gut, das kommt auf die Verträge an. Das andere Geld mit PIN usw. habe ich sicher ;-)
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[1.2] oxiphon antwortet auf kammann
12.05.2023 09:05
Benutzer kammann schrieb:
Und dann gibt es noch die ganz dreisten Händler, die selbst bei Kontaktloszahlung via digitaler Girocard Lastschrift mit Unterschrift machen und damit die Kontaktloszahlung ad absurdum führen. Als Kunde kann man das weder verhindern noch vorhersehen.

Das kenne ich von einem Drogeriemarkt. Das ging sogar so weit, dass die in der Smartphone-App (von der Sparkasse) hinterlegte Girocard abgewiesen wurde, mit dem Hinweis, man möge die Karte in den Leser hineinstecken (was nicht ging, weil ich die physische Karte nicht dabei hatte). Um diesen Ärger zu vermeiden, zahle ich lieber gleich mit einer Debit- oder Kreditkarte.

Darüber hinaus mag ich meine physische Girocard nicht täglich überallhin mitnehmen, da im Verlustfall durch das elektronische Lastschriftverfahren ein einfacher Missbrauch zu befürchten ist ---- zwar könnte ich alle Abbuchungen zurückbuchen lassen, was aber nicht bedeutet, dass ich dann keinen Ärger hätte.

Tatsächlich gibt es aber einen Supermarkt bei uns in der Nähe, in dem man weiterhin nur mit Girocard und Reinstecken zahlen kann, wenn ich da meine Girocard zu Hause habe, bleibt nur die Zahlung mit Bargeld.
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[1.2.1] kammann antwortet auf oxiphon
12.05.2023 10:23
Benutzer oxiphon schrieb:
Das ging sogar so weit, dass die in der Smartphone-App (von der Sparkasse) hinterlegte Girocard abgewiesen wurde, mit dem Hinweis, man möge die Karte in den Leser hineinstecken

Bei Bekleidungsläden (mir bekannt: Esprit, s.oliver, Jack&Jones) besteht ferner die Unsitte, wenn eine Girocard-Zahlung fehlschlägt (z.B. Zahlung durch die Bank wg. Limitüberschreitung abgelehnt), dann wird trotzdem SEPA-Lastschrift gemacht. Damit werden Limits auf der Girocard umgangen. Ich habe das nur festgestellt, weil meine Tochter meinte, sie müsse in den Läden beim Zahlen immer unterschreiben - wie sich herausstellte hatte die Bank versehentlich eine Sperre für Zahlung im Handel gesetzt.