Benutzer Bikervossibaer schrieb:
Wenn teltarif dankenswerterweise über solche öffentlich zugänglichen Urteile informiert, dann sollte die Redaktion auch soviel Rückrat haben, und die Betreiber der Plattform beim Namen nennen.
Googled man nach diesem konkreten Aktenzeichen, findet man einen DATEV Magazin-Artikel, der Klartext redet: „amourny“. Das wäre dann das was du hier als Info vermisst.
Googled man nach amourny, findet man einige Blogs, die vor Betrug warnen.
ruft man die Webseite auf, landet man irgendwie im Nichts, der Betreiber hat also schon längst das Weite gesucht. Scheint eher gleichgeschlechtlicher Betrug gewesen zu sein.
Aber: Erwarte da aber keinen einzelnen oder bekannten Anbieter, vor dem du dich in Acht nehmen solltest. Das scheint noch nicht mal die Spitze des Eisbergs.
Googlet man nach „fake profile gerichtsurteil“, findet man reihenweise komplett identisch lautende Urteilsbegründungen mit immer anderen Aktenzeichen und immer anderen unbekannten Kleinstfirmennamen.
Das ist also eine ganz regelreche Seuche, bzw. ganz sicher ein bewusstes Geschäftsmodell, solche Pseudokleinstdatingportale mit immer wechselnden Namen ins Netz zu stellen und dann ein paar Monate mit Fakeprofilen und kostenpflichigen Fakechats die User abzuzocken. Und rechtzeitig vor Einschreiten von Behörden dann das Weite zu suchen.
Sind aus meiner Sicht sicher die immer gleichen zwielichtigen Betreiber als Hintermänner.
Man findet noch einen Blog der Verbraucherzentrale, die sprach 2017 schon von 187 Seiten mit solchen Fakes, das ist wohl also nix neues, man bekommt es in der Presse offenbar nur nicht so mit:
https://www.vzbv.de/pressemitteilungen/
online-dating-fake-profile-auf-187-portalen
Aber selbst von den grossen 2 Anbietern in D gabs ja vor ein paar Jahren schon mal ähnliche Berichte über Pseudochats, mit denen schwer vermittelbare User „hingehalten“ und zu Aboverlängerungen genötigt wurden. Aber bei den „2 grossen“ war wohl wenigstens noch ein Teil vom Vermittlungsgeschäft echt.
Das was man hier im vorliegenden Fall findet, war wohl zu 100% als Betrug ausgelegt, da wurde gar nix vermittelt, nur mit falschen Chats abkassiert.
Das Geschäft mit der Verzweifung und Einsamkeit ist wohl leider sehr gewinnbringend.
Was mich nach der kurzen Googlesuche irgendwie fassungslos dastehen lässt, ist, wie offensichtlich wirkungslos und desinteressiert hier von Behördenseite vorgegangen wird und zwar am laufenden Band immer wieder. Statt mal dem offensichtlichen Betrug nachzugehen, macht man diese Proformafliessbandurteile, wo bei den Pressemitteilungen selbst der Name der Betrüger weggelassen wird und beschäftigt sich am Ende nur selber in den Behörden mit Akten.
Auf der Basis könnte man bei den Behörden auch schlicht mal Personal abbauen, dann kommt effektiv genau so wenig umme, aber es werden dann halt wenigstens Steuergelder eingespart. :-(
Wenn man vergleicht, wie penibel im Vergleich bei Verkehrs- und Urheberrechtsverstössen vorgegangen wird, könnte man glatt Sodbrennen bekommen