Benutzer tha1212 schrieb:
Benutzer Greenbay schrieb:
Der Parasit hat für die Leistungen bezahlt, und bezahlt auch weiterhin dafür, anders also so manche Rambos hier. Und der Parasit hat dafür gesorgt, dass die Preise sinken. Ohne 1und1, Drillisch, Freenet und wie die ganzen Provider heißen, würde das Oligopol heute immer noch 10 Euro pro GB verlangen und sich jede Telefonminute teuer bezahlen lassen.
Fraglich warum immer als Grundlage genommen wird, dass die Kunden dann O2 fehlen - nicht wenige Kunden werden dann halt direkt bei O2 Kunden, weil auch vorher nur unter der Prämisse 1und1 Kunde geworden sind, weil die eben das O2 Netz nutzen - vor allem was Vodafone so 2023 nicht an ihrem Netz macht (genauso wie die vorherigen Jahre)... Ich würde einen Vodafone oder Telekomvertrag nicht mal geschenkt nehmen, wenn ich dafür als Bedingung meine Rufnummernummer portieren müsste und dann hier in der Gegen auf die angewiesen wäre - da gewinnen die keinen Blumentopf...
Das liegt an den Berechnungen der Betreiber. Telefonica publiziert 45 Mio Postpaid-Kunden in seinem Netz, sagt aber nicht, dass das nicht alles eigene Kunden sind. Sie kommen auch über Tochterfirmen oder Provider wie bisher 1&1.
Bei 1&1 gibt es momentan 12 Mio Mobilfunkkunden. Damit sind sie eine Bank in Deutschland. Klar auf Nummer 4 der Anbieter. Weil es praktisch keine 1&1 Kunden mehr gibt, die bei Vodafone geschaltet sind, kann man davon ausgehen, dass 99,xxxx% bei o2 sind. Nummer 5 ist Freenet, die 7,5 Mio Kunden aber in allen 3 Netzen haben.
Man muss davon ausgehen dass die 12 Mio von 1&1 von o2 ins eigene Netz und im Roaming weitgehend von o2 zu Vodafone migriert werden bis 2025. Sicher werden einige abwandern, weil die VF Leistung vor Ort nicht ausreichend ist. Andererseits könnten sie dadurch auch welche neu dazu gewinnen.
Auch beim letzten Netztest von Chip landete Vodafone vor o2. Das meiste sind 4G Verträge von Drillisch die 1&1 hat und in diesen Bezug nicht die verwöhntesten Kunden. Aus Erfahrung werden die meisten einfach mitgehen, viele es gar nicht merken. Sie haben auch kein Kündigungsrecht, denn sie sind Kunden von 1&1 und nicht Telefonica.
Auch ist fraglich was man da jetzt für großartigen Erwartung in 1und1 setzt?! - Das die alle als Messias ins Glück führen werden?!
Nein. Aber einen 4. Netzbetreiber etablieren, wie in Frankreich, Spanien, Italien oder England, wo die Preise für mobiles Internet weit niedriger sind als bei uns. Bis 2015 gab es bei uns auch 4 Netze und die Preise für Telefonie und SMS waren niedrig.
Es ist klar, dass dafür 1&1 etwa 10 Jahre im Aufbau braucht und dafür gibt's jetzt Vodafone Roaming und vorher O2 Roaming, also praktisch wie gehabt.
Man muss mal bedenken, dass sich die neuen Verträge am Vodafone-Roaming orientieren werden und wenn bei Vodafone nicht nur Hafensänger arbeiten dann werden die nicht 1und1 ihr Netz so hinterherwerfen, um dann mit ihrem eigenen Netz (nichts anderes kann man bis in weiter Ferne dazu sagen, bei dem was 1und1 leistet) in Konkurrenz zu treten und irgendwelchen Dumpingpreisen zu konkurrieren...
Vodafone steht international sehr unter Druck. Spanien und Italien sind Geldvernichtungsmaschinen. Nur England und Deutschland laufen noch einigermaßen. Sie haben aber hierzulande viel schlechtere Ergebnisse als die Telekom und O2 (oder 1&1).
Um das mal zu verdeutlichen. Vodafone hatte im letzten Quartal nur die Hälfte neue Postpaid-Kunden unterm Strich über alle Marken einschl. des Waschbärs als 1&1 Drillisch über seine viele Marken im Telefonica Netz neu geschaltet hat.
Dazu kommt bei Vodafone eine Schwäche in den Bereichen wo 1&1 gut ist: dem klassischen Consumer Segment. Bei Business und IoT haben sie hohen Marktanteil, aber bei Privat-Kunden nicht. Und dann kommt noch das Kabel, wo die Leute weglaufen wie bald vom TV, wenn das Nebenkostenprivileg fällt. Der Kauf von Unity Media und Kabel Deutschland eine große Fehlinvestition.
D.h. Vodafone ist sehr unter Druck und wird Dommermuth gute Konditionen gegeben haben, sonst hätte er nicht gewechselt.
O2 bietet regulär (ohne Rabatte) 25GB + jährlich 5GB mehr für 33 Euro, bei Vodafone liegen fixe 25Gb bei 50 Euro im Monat... 1und1 wird da wohl kaum für 25Euro 25GB mit fullspeed anbieten können, da wird man dann irgendwo beim Preis von O2 landen, vielleicht sogar darüber... Denn Vodafone wird sich eher weniger strecken und einen massiven Preissturz einleiten, um dann verzweifelt Leute zu überzeugen doch direkt Kunde bei ihnen zu werden, um dann wie 1und1 das Vodafonenetz zu nutzen...
Das kann man jetzt schon sehen. In kürze verschenkt Vodafone massig GB, vor kurzem gab es eine Full Daten Flat unter 40€ usw. - alles, was früher undenkbar war. D.h. die Orientierung an Telekom-Mondpreisen ist passé. Dennoch schwächeln sie in dem Segment, das 1&1 so gut kann.
Letztlich würde bzw. sollte alles Andere auch Aufsichtsbehörden in Frage stellen, denn die haben auch Leute die rechnen können... Denn wenn die monatlichen Einnahmen durch Tarife gerade so reichen um die Verpflichtungen zu Vodafone zu tilgen und das kleine Netzchen zu unterhalten was sie derzeit haben + ein nettes Zubrot am Jahresende, dann könnte man auch hinterfragen (sollte man eigentlich schon längst) ob 1und1 wirklich aus dem Schatten der anderen heraustreten möchte und wie sie das wirtschaftliche stemmen wollen - oder ob es doch einfach zu bequem ist wie es ist... Bloß dann braucht man nicht auf Frequenzen sitzen...
Also wir haben relativ hohe Tarife weiter in Deutschland. Die Netze sind besser geworden, aber nicht super. Die Gewinne in Deutschland sind immer noch größer als irgendwo anderswo in Europa. Die Telekom ist noch erfolgreicher in den USA, danach kommt Deutschland. Vodafone und Telefonica haben Deutschland als Cash Cow. Es läuft besser als in irgendeinen anderen Land, wo sie vertreten sind. Ja, es läuft nicht mehr so magisch wie in den letzten 10-20 Jahren, aber die deutsche Torte kann man auch gut durch 4 Teilen.
Dommermuth hat die technischen Schwierigkeiten beim Netzausbau unterschätzt. Er ist kein Techniker, sondern Manager. Das kann er gut. Er ist der Maverick Player, den wir brauchen diese abgesteckten Claims der 3 "etablierten Netzbetreiber" anzufechten. Ob er Erfolg hat, weiß ich nicht und wird sich zeigen. Das ist heute schon der zweite Deal in diesem Jahr der überrascht. Vielleicht erleben wir ja noch weitere.