Benutzer Mister79 schrieb:
IP läßt sich drahtlos übertragen, Kabel-TV prinzipbedingt nicht. Die Mehrheit der Nutzer nutzt längst kein Ethernet mehr.
Mhhh, gab es nicht von AVM mal den Repeater für Koax, um es über die AVM App auf das Tablet zu bekommen?
AVMs Lösung war kein "Repeater" für Kabel-TV, sondern ein Kabel-Receiver mit IPTV-App. Der Receiver sitzt also wie jeder andere gezwungenermaßen am Ende des koaxialen Kabels. Woanders geht eben nicht.
Nur warum sollte irgendjemand die AVM-App installieren, wenn man einfach irgendeine andere App installieren kann, ohne erst einen teuren Kabel-TV-Receiver mit App kaufen zu müssen. AVMs Lösung ist technisch und wirtschaftlich unsinnig, weshalb auch nur AVMs typische Zielgruppe der Best Ager darauf reinfiel.
Prinzipbedingt glaube ich viel mehr, dass es nicht lohnt hier neue Technik zu installieren oder noch Massentauglich zu erweitern. Vodafone könnte auch ein Magenta TV daraus machen und es über IP einspeisen. Hier geht es doch lediglich darum die Einnahmen über das Kostenprivilig weiter zu kassieren, ohne das dafür etwas zusätzlich vermarktet werden muss oder man in Konkurrenz zu Magenta und Waipu TV tritt. Also weiter und wie das Wort schon sagt, dass Privileg weiter zu kassieren.
Technisch und wirtschaftlich sinnvoll wäre nach Abschaltung des Analogfernsehens und eine Grundverschlüsselung aller (!) Programme gewesen. Kabel-TV-Empfang nur über Smartcards. Diese Versuche sind jedoch durch den deutschen Rundfunk und den deutschen Staat maßgeblich torpediert worden, zuletzt durch das Bundeskartellamt (dessen Strafmaßnahme gegen die privaten Programmanbieter übrigens 2024 ausläuft).
Daher ist die Unternehmensentscheidung, die Koaxial-Infrastruktur nur noch runterzureiten und über gesetzliche Privilegien so lange wie möglich dafür abzukassieren, wirtschaftlich völlig nachvollziehbar. Kapitalismus hat am Ende nicht die Aufgabe, den Bundesbürgern ein "Schöner Fernsehen" zu ermöglichen, sondern die Interessen der Kapitalanleger zu bedienen.