Benutzer hrgajek schrieb:
Langsam. Diese 1500 Euro musst Du (als möglicher Kunde) oder der Hausbesitzer ja nicht auf einen Schlag bezahlen.
Wer sagt denn, dass jemand 1.500 € auf zehn Jahre gerechnet bezahlen möchte, damit irgendein Haus oder Wohnung in Fremdeigentum einen Glasfaseranschluss bekommt?
Das wird üblicherweise auf 10 Jahre gerechnet und dann wären das 12,50 Euro im Monat. Sicher, das ist auch Geld.
12,50 € im Monat ist durchaus etwas, wofür man schon einen vollwertigen Internetzugang bekommt. Und den Glasfaseranschluss überhaupt nicht zu nehmen ist nun einmal der einzige Weg um diese Festnetz-Steuer herum.
Auch Deine These, dass die "Mehrheit" heute nur noch mobil im Netz "unterwegs" sein will, stimmt auf den ersten Blick schon.
Natürlich, es ist offensichtlich, das der leitungsgebundene Anschluss für "Haushalte" Schnee von gestern ist. Dauert nur noch ein paar Jahre und dann redet keiner mehr drüber, genauso wenig das Thema "Analogtelefon" heute noch aktuell ist.
Aber spätestens wenn es um eigene Familie mit Eigenheim oder eigener Wohnung geht, wird der Festnetzanschluss wieder interessant - und sei es nur für Internet und/oder Entertainment (früher hätte man TV gesagt)
Die Frage, die sich hier immer stellt, ist wodurch die beträchtlichen Zusatzkosten für die Glasfaser zusätzlich zu den X Mobilfunkverträgen oben drauf gerechtfertigt werden.
Die Mobilfunknetze selbst tragen "Entertainment" so gut, dass dafür sogar Zero-Rating gab - bis es vom Regulierer aus politischen Gründen verboten wurde. Dass IPTV-Anbieter Aufpreise für "mobile Nutzung" nehmen, hat ausschließlich geschäftliche und keine technischen Gründe. Denn "Entertainment" braucht nur ein paar Megabit, die angepriesenen Gigabit-Anschlüsse sind dafür schlicht überflüssig.
Mit einer beliebigen Discounter-SIM-Karte und ein paar FreeTV-Apps nebst kostenlosen Accounts kann man ohne Abo hunderte Programme kostenlos terrestrisch streamen. Dass der Datenbedarf deshalb jährlich steigt, versteht sich von selbst, aber die Kapazitäten steigen schneller (trotz auch nur geschäftlich bedingten Getrommel der DTAG), weshalb alle IPTV-Anbieter Multicast inzwischen komplett aufgegeben haben, da technisch überflüssig. Am Ende wird auch Peak Streaming erreicht werden, weil verfügbaren Nutzer erreicht wurden und auch nur zwei Augen haben.
Bis der Mobilfunknetzausbau so dicht und stabil erfolgt ist, dass man auf "Festnetz" problemlos verzichten kann, weil das "Netz" von der Signalstärke bis ins hinterste Zimmer oder den tiefen Tiefgaragenkeller reicht, wird es noch eine ganze Weile dauern.
Das wird nie passieren, ist aber erst recht kein Grund, Glasfaserinvestoren Unsummen in den Rachen zu werfen. Denn auch die werden ihre Netze wegen Unrentabilität wieder abschalten, ohne dass der Mobilfunknetzausbau bis in den hintersten Winkel erfolgt ist.