20 Mrd. US-Dollar: Google zahlt für Dominanz in iOS-Suche
Dass Google seinen Wettbewerber Apple bezahlt, um die Standard-Suchmaschine auf den iPhones zu sein, ist seit längerem bekannt, jetzt wurde aber die finanzielle Dimension enthüllt. Mit beachtlichen 18 bis 20 Milliarden US-Dollar soll der Android-Anbieter den iOS-Anbieter jährlich für diesen Vorteil entlohnen. Diese Summen hat die Beratungsfirma Bernstein erörtert. Im derzeitigen Kartellverfahren gegen Google dürften die Bundesgerichte den Deal mit Argwohn zur Kenntnis nehmen. Es wird davon ausgegangen, dass der Suchmaschinenkonzern die Vereinbarung mit Apple auflösen muss.
Google zahlt Unsumme für Funktion als iPhone-Standardsuche
Teurer Deal: Google als Standardsuche auf iPhones
Google
Um Konkurrenten wie Microsofts Bing kleinzuhalten, geht die Alphabet-Tochter zahlreiche Kooperationen ein. Diese bevorteilen Google als prominent platzierte Suchmaschine auf verschiedenen Geräten und Plattformen. So ist es auch kein Geheimnis, dass Google einen Vertrag mit Apple hat, damit die hauseigene Suche ab Werk voreingestellt ist. Praktiken, welche Kartellaufsichten nicht gerne sehen.
Android Authority macht auf einen neuen Artikel von The Register zu dieser Thematik aufmerksam. Das Nachrichtenmagazin zitiert einen Bericht der Analysefirma Bernstein zur Sachlage.
Um die dominante Suchmaschine auf den iPhones zu sein, soll Google an Apple einen jährlichen Betrag zwischen 18 und 20 Milliarden US-Dollar zahlen. Bei der Maßnahme handele es sich um einen Bestandteil der Servicevereinbarung der Unternehmen, welche das US-Justizministerium im Rahmen des Kartellverfahrens gegen Google untersucht. Es besteht die Wahrscheinlichkeit, dass der Bundesgerichtshof gegen den Suchmaschinenkonzern entscheidet. In diesem Fall müsste die Firma die Servicevereinbarung auflösen. Apple profitiert ebenfalls beträchtlich von der Kooperation. Sie soll zwischen 14 und 16 Prozent des jährlichen Betriebsumsatzes ausmachen.
Weitere Zahlen zum Suchmaschinen-Deal
Laut Googles Finanzberichten werden 22 Prozent der kompletten Werbeeinnahmen in Traffic-Akquise-Maßnahmen investiert. Von jenen 22 Prozent würde Bernstein zufolge Apple 40 Prozent erhalten. Dies entspräche 8,8 Prozent sämtlicher Google-Werbeeinnahmen. Vergangenes Jahr soll Google 222,47 Milliarden US-Dollar durch Reklame generiert haben. Dabei dürfte Apples Anteil bei rund 19,5 Milliarden US-Dollar gelegen haben. Insgesamt nimmt Apple jährlich 60 Milliarden US-Dollar durch Werbung ein. Dass die Abmachung zwischen Google und Apple eine Zukunft hat, kann angezweifelt werden.
Bereits seit mehr als vier Jahren steht Google unter Beobachtung von Kartellbehörden.