Software-Hickhack

Microsoft Office 2013: Verwirrung um Übertragung der Lizenz

Microsoft verspricht im Ernstfall Hilfe über kostenlose Hotline
Von Steffen Herget

Verwirrung um Office 2013 Verwirrung um Office 2013
Bild: Microsoft
Es herrscht Verwirrung um das neue Microsoft Office 2013. In den Lizenzbedingungen der neuen Software-Version wurde ein Passus entdeckt, der den Umzug der eigenen Lizenz auf einen anderen PC verbietet. In der EULA (End-User License Agreement) heißt es: "Sie sind nicht berechtigt, die Software auf einen anderen Computer oder Nutzer zu übertragen." Kunden in den USA müssen Medienberichten zufolge tatsächlich eine neue Office-Lizenz von Microsoft kaufen, wenn das Paket statt auf dem einen nun auf einem anderen Rechner benutzt werden soll oder der PC kaputt geht. Diese Regelung sei in den Bestimmungen der Vorgänger-Version von Office nicht enthalten gewesen. Hierzulande sieht die Situation jedoch für den Kunden besser aus.

Microsoft selbst hat sich bereits gegenüber der PC Welt geäußert und möchte den Kunden die Angst nehmen. Frank Mihm-Gebauer, Communications Manager Anwendungs- und Infrastruktur-Software bei Microsoft Deutschland, betont die andere rechtliche Situation in den USA und bestätigt, dass Kunden in Deutschland ihre Office-Lizenz durchaus nach wie vor von einem Rechner auf den anderen umziehen können. Dazu muss allerdings auf der kostenlosen Telefon-Nummer 0800/28 48 283 angerufen werden. Vom Microsoft-Support bekommt der Anwender dann einen neuen Software-Schlüssel. Allerdings muss die alte Version vorher deinstalliert werden, so Mihm-Gebauer. Dem Microsoft-Sprecher sei kein Fall bekannt, bei dem die erneute Aktivierung eines privaten Office-Paketes nicht vorgenommen worden wäre. Es habe sich ohnehin in diesem Punkt nichts gegenüber Office 2010 geändert, so Mihm-Gebauer weiter.

Microsoft will Office 365 stärken

Verwirrung um Office 2013 Verwirrung um Office 2013
Bild: Microsoft
Insgesamt sieht Microsofts Strategie allerdings vor, die Kunden mehr und mehr von der klassischen Office-Lizenz weg zu den neuen Abo-Modellen zu locken. Das neue Office 365 muss in der normalen Version für Heimanwender jährlich bezahlt werden, ist dafür jedoch auf ingesamt fünf Rechner einsetzbar. Die Lizenzen lassen sich über das eigene Microsoft-Konto einfach online verwalten. Der Preis für diese Lösung beträgt allerdings knapp 100 Euro pro Jahr. Günstiger ist es für Studenten, die für knapp 80 Euro Office 365 immerhin vier Jahre lang nutzen können, wenn auch nur auf zwei Rechnern parallel.

Hotmail wird zu Outlook.com

Eine Änderung gibt es im Web-Mail-Angebot von Microsoft. Das im vergangenen Jahr eingeführte Outlook.com hat mittlerweile den Beta-Status verlassen und ist nun in der finalen Version unter www.outlook.com verfügbar. Der neue E-Mail-Dienst von Microsoft wird dabei den populären Vorgänger Hotmail peu à peu ersetzen, und zwar nicht nur bei Neukunden. Wie das Unternehmen aus Redmond mitteilt, werden ab jetzt die Hotmail-Kunden Schritt für Schritt auf ein Outlook.com-Konto umgestellt.

Microsoft bemüht sich, die Vorteile des neuen Dienstes gegenüber Hotmail zu betonen. Outlook.com sei moderner und benutzerfreundlicher und habe eine bessere Performance und mehr Funktionen als Hotmail. Die bestehenden Inhalte und Einstellungen wie E-Mail-Adresse, Passwörter, Mails, Kontakte, Regeln und Abwesenheitsnotizen sollen unverändert bleiben, um den Umstieg möglichst reibungslos verlaufen zu lassen. Eine echte Wahl, bei Hotmail bleiben zu können, haben die Anwender jedoch nicht.

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