Newsletter 22/98

14.11.1998
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 14.11.1998 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Deutsche Telekom plant Preissenkung für Ferngespräche.
  2. Umfangreiche Preissenkung bei Komtel.
  3. Erneute Preisrunde im Mobilfunk.
  4. Überraschende Entscheidung des Regulierers zu Calling Cards.
  5. First Telecom wieder günstiger vom Handy aus.
  6. Alpha Telecom bzw. Tel*Econ günstig von und zum Mobilfunk.
  7. Deutsche Netzwerk Telefonie bietet günstige Preise in die GUS.
  8. Der Internet-Streik geht weiter.
  9. Mobilcom kündigt Internetzugang an.
  10. Rettung für Quix.
  11. C@llas von Bertelsmann.
  12. D-Plus auf teltarif nachgetragen.
  13. Neue Preise bei Esprit Telecom.
  14. Günstigerer Ferntarif bei EWE Tel und Hansenet.
  15. Privattarif bei KDD-Conos.
  16. Nikoma bietet 11% Rabatt bei Minutentakt.
  1. Die folgende Meldung hat in den letzten Tagen für den meisten Wirbel im Tk-Markt gesorgt: Die Deutsche Telekom plant eine umfangreiche Preisanpassung zum 1. Januar 1999. So sollen in Zukunft Ferngespräche in der Hauptzeit von 9 bis 18 Uhr nur noch 36 Pfennig (Analoganschluss) bzw. 24 Pfennig (ISDN-Anschluss) kosten. In der Nebenzeit ist sogar eine Senkung auf 12 Pfennig pro Minute vorgesehen. Regionalgespräche sollen ab 1. Januar 24 bzw. 12 Pfennig (Hauptzeit/Nebenzeit) kosten. Der günstige Nachttarif bleibt erhalten: 6 Pfennig pro Minute zwischen 2 und 5 Uhr. Die Telekom hat einen Antrag auf Genehmigung der neuen Tarife bei der Regulierungsbehörde eingereicht. Es hängt nun von der Regulierungsbehörde ab, den Antrag schnell genug zu genehmigen, so dass die Telekom den gewünschten Einführungstermin halten kann.

    Das Ziel der Preissenkung ist, das weitere Abwandern von Kunden zu stoppen bzw. sogar Kunden wieder zurückzugewinnen. Die Deutsche Telekom will die Preissenkung durch gesteigerte Effizienz und eine steigende Zahl an Telefongesprächen finanzieren. Die letzten Quartalszahlen, die bei stagnierendem Umsatz einen steigenden Gewinn ausweisen, zeigen bereits, wo es lang geht.

    Erfreulich ist, dass das Tarifschema deutlich vereinfacht wird. Der Preis pro Einheit wird auf 12 Pfennig reduziert, so dass das Herumrechnen mit Pfennigbruchteilen ein Ende hat. Leider gibt es keine Senkungen im Ortsbereich. Es bleibt aber zu hoffen, dass die Telekom-Konkurrenten sich ab Januar stärker auf den Orts- und Nahbereich konzentrieren werden. Schließlich sinken durch die Preissenkung der Telekom die Gewinnmargen, die die Konkurrenten bisher im Fernbereich erzielen können.

  2. Unabhängig von der Telekom führt Komtel eine umfangreiche Tarifreform durch. So wurde zum 1. November das bisherige Zonenschema für die Auslandstarife aufgelöst und jedem Land ein individueller Preis zugeordnet. Die neuen Tarife können sich sehen lassen: Australien kostet z.B. nur noch 50 Pfennig pro Minute, das sind 77% unter Telekom-Niveau! Auch nach Großbritannien und Frankreich ist Komtel zur Zeit laut Tarifdatenbank der günstigste Anbieter mit sekundengenauer Abrechnung und ohne Mindestumsatz.

    Die Entgelte für innerdeutsche Telefonate und den Internetzugang werden von Komtel ebenfalls gesenkt, allerdings erst am 1. Dezember. Dann kostet eine Online-Minute 10 Pfennig tagsüber und 6 Pfennig nach 20 Uhr bzw. am Wochenende. Damit wird Komtel zu den meisten Zeiten 20 bis 30% günstiger sein als T-Online, Deutschlands meistgenutzter Online-Dienst. Aber auch die Kombination aus Pauschaltarif bei einem Provider und Ortsgesprächs-Einwahl wird durch Komtel unterboten, wenn man nicht allzu lange online ist.

    Für alle Dienste ist bei Komtel eine Anmeldung erforderlich. Es wird aber kein Mindestumsatz und keine Grundgebühr berechnet.

  3. Auch im Mobilfunk rutschen die Preise: Bei D2 wird der Minutenpreis für Privatkunden in der Hauptzeit ab dem 1. Januar 1998 auf DM 1,29 statt bisher DM 1,89 sinken. Da möchte die T-Mobil nicht nachstehen - und senkt bereits zum 1. Dezember die Tarife auf DM 1,29. Darüberhinaus können die Kunden des Local-Tarifs ab 15. November eine zweite Ortsvorwahl angeben, zu der sie für 68 Pfennig telefonieren können. Auch E-plus wird bald mit einer Preissenkung nachziehen.

  4. Ebenfalls interessant ist für private Mobilfunknutzer aber eine Entscheidung der Regulierungsbehörde: Da die Abrechnungssysteme der Telekom den vor kurzem beschlossenen Handy-Zuschlag bei 0800-Nummern noch nicht verarbeiten können, müssen 0800-Nummern zumindest bis 31. März nächsten Jahres zwischen den Konkurrenten und der Deutschen Telekom per Mischkalkulation abgerechnet werden. Dabei wird nicht unterschieden, ob die 0800-Nummer vom Festnetz oder vom Mobilnetz aus angewählt worden ist.

  5. Wenige Tage nach dieser Reguliererentscheidung kündigte First Telecom an, den Zuschlag für die Einwahl vom Handy aus zu senken: Statt 95 Pfennig pro Minute werden nur mehr 40 Pfennig (Hauptzeit) bzw. 23 Pfennig (Nebenzeit) aufgeschlagen. Gespräche vom Handy zum Festnetz kosten damit 59 Pfennig (Hauptzeit) bis herunter zu 35 Pfennig (nach 21 Uhr).

    First Telecom könnte nach der Reguliererentscheidung prinzipiell auch ohne Mobilzuschlag arbeiten. Allerdings verursachen die Mobilnutzer, die sich jetzt bei First Telecom anmelden und im März nach dem Auslaufen der Reguliererentscheidung wieder abmelden, höhere Kosten als solche Kunden, die langfristig bei First bleiben. Gemäß dem Verursacherprinzip wird daher der kurzlebige Mobilfunkbereich teurer abgerechnet als die Einwahl vom Festnetz aus.

  6. Auch Alpha Telecom, die seit Anfang 1998 Calling Cards anbieten, haben schnell reagiert. Hier beträgt der Zuschlag einheitlich 30 Pfennig pro Minute, so dass insgesamt 49 Pfennig/Min. für Telefonate Handy->Festnetz anfallen, unabhängig von der Tageszeit. Allerdings rechnet Alpha im 30-Sekunden-Takt ab, während First Telecom sekundengenau arbeitet. Angenehm ist die Symmetrie des Tarifs: Festnetz->Handy kostet bei Alpha ebenfalls 49 Pfennig, während Handy->Handy aufgrund des doppelten Mobilzuschlages auf 79 Pfennig kommt.

    Die Firma Tele Line Services vertreibt die Alpha-Karte unter dem eigenen Produktnamen Tel*Econ. Ursprünglich sollten unter diesem Namen die Karten von epc vertrieben werden. Nachdem sich herausstellte, dass epc ein großer Schwindel war, wurde Tel*Econ gestoppt. Ähnlich wie der A-Klasse-Mercedes, der nach dem nicht bestandenen Elchtest nachgebessert wurde, nimmt nun auch Tel*Econ den zweiten Anlauf um zu beweisen, dass es sich hier doch um ein funktionierendes Produkt handelt.

  7. Deutsche Netzwerk Telefonie bietet eine neue Calling Card an, die vor allem günstige Telefonate in den Ostblock bietet. So kostet die Ukraine lediglich 69 Pfennig pro Minute, weniger als bei allen anderen Anbietern in der Tarifdatenbank.

  8. Der Internet-Streik am 1. November 1998 war nicht besonders erfolgreich. Auf www.teltarif.de wurde am Streiksonntag ein Besucherrückgang von lediglich 10% gemessen, obwohl der Streik im letzten Newsletter und auf der Homepage angekündigt worden war. Eine Gruppe von Systemverwaltern hat inzwischen sogar eine Anti-Streikbewegung ins Leben gerufen, die die Motive der Initiatoren bzw. deren Mitläufer kritisch hinterfragt: Geht es wirklich um die Sache oder nur um billige Publicity? Dem zum Trotz haben die Initiatoren bereits weitere Streiktermine festgesetzt, nämlich den 29. November und den 6. Dezember.

  9. Weil wir schon beim Internet sind: Mobilcom bietet ab dem 15. Dezember einen bundesweit nutzbaren Internetzugang für 9,5 Pfennig pro Minute. Eine Anmeldung wird anscheinend nicht erforderlich sein. Zur Geschäftszeit liegt Mobilcom damit nur noch 1,5 Pfennig über dem Ortstarif der Deutschen Telekom. Es dürfte nicht mehr allzulang dauern, bis eine Telefonfirma einen bundesweit nutzbaren Internetzugang anbietet, der den Ortstarif unterbietet.

  10. Quix, schon totgesagter Funkrufdienst, bekommt eine zweite Chance: Ein Betreiber von Notrufdiensten hat Quix von o.tel.o übernommen. Um Quix rentabel zu machen, sollen die Kosten gedrückt werden, unter anderem durch eine Verringerung der Werbung.

  11. Bertelsmann hat den Telefondienst C@llas vorgestellt, der in Zukunft die Internet-Technologie zum Vorteil des Telefonkunden nutzen soll. So ist es bei C@llas Cube möglich, sich E-Mails am Telefon vorlesen zu lassen oder einen Anrufbeantworter über das Internet abzuhören.

  12. Auch D-Plus ist neu auf teltarif. Der Kunde kann bei D-Plus aus verschiedenen Tarifen wählen, die jeweils einen Schwerpunkt haben: Bei Max Easy sind Ferngespräche tagsüber günstig, bei Max Life werden Ferngespräche zur Nebenzeit rabattiert. Bei Max World sinken die internationalen Tarife. Außer bei Max Easy ist Pre-Selection Pflicht.

  13. Esprit Telecom hat im Sommer Plusnet von Thyssen übernommen. Jetzt schlägt sich das in einem Tarifwechsel nieder, bei dem Esprit das Zonenschema von Plusnet übernimmt: In jedem Bereich wie Region 50 oder Ferngespräch werden vom Kundenumsatz abhängige Rabatte auf den Telekom-Tarif gewährt. Der Vorteil für den Esprit-Kunden ist die einfache Kalkulierbarkeit. Der Nachteil ist, dass durch einen solchen Mischtarif die Sparmöglichkeiten nicht unbedingt optimal ausgereizt werden.

  14. Die regionalen Anbieter EWE Tel und Hansenet haben jeweils den Tarif für Ferngespräche leicht gesenkt.

  15. KDD-Conos hat einen neuen Privattarif vorgestellt. Zur Nebenzeit ist dieser günstiger als der Business-Tarif, zur Hauptzeit teurer. Es gibt keinen Mindestumsatz, bei Rufnummernwechsel oder Vertragsbeendigung werden aber DM 50,- berechnet. Herausragend ist bei KDD-Conos der Pauschaltarif von DM 1,66 pro Minute für "Rest der Welt" zur Nebenzeit.

  16. Nikoma hat einen neuen Tarif im Angebot. Dieser ist 11% günstiger als bisher, rechnet dafür aber im ungünstigen Minutentakt ab. Sinnvoll ist der Wechsel in den neuen Tarif für alle, die im Durchschnitt pro Telefonat 5 Minuten oder länger an der Strippe hängen.

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