Newsletter 2/99

28.01.1999
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 28.01.1999 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Deutsche Telekom kündigt deutliche Tarifsenkung für Ferngespräche und T-Online ab April '99 an.
  2. Deutsche Telekom: Türkei billiger.
  3. Deutsche Telekom: 1,5% mehr Umsatz, 27% mehr Gewinn in '98.
  4. Deutsche Telekom: Engpass bei ISDN-Anschlüssen.
  5. TelDaFax: Kundenansturm nach der Preissenkung im Januar '99.
  6. German Telephone: Ortsgespräche zum Pauschaltarif geplant - aber geplatzt.
  7. Mobilcom: Probleme mit dem Internet-Pauschalzugang.
  8. Pronet: 12 Pfennig pro Minute zur Geschäftszeit.
  9. Mistral Telecom: Ferngespräche für 14,9 Pfennig pro Minute.
  10. Nordcom: Neuer Regionalanbieter in Bremen und Bremerhaven.
  11. Citykom Münster: Preissenkung ab Februar.
  12. ISIS: Viele Kunden; Tarifsenkung ab Februar.
  13. First Telecom: Deutliche Preissenkung international ab Februar.
  14. Mobilcom senkt Tarife für Pre-Select-Kunden.
  15. Nikoma: Internet nachts billiger.
  1. Die Top-Meldung kommt von der Deutschen Telekom: Ab April sollen Ferngespräche zwischen 21 und 6 Uhr nur noch 6 Pfennig pro Minute kosten. Damit wird die Billigphase eine Stunde früher beginnen, als es Ende 1998 angekündigt wurde (siehe Newsletter 25/98). Ein weiterer Vorteil: Der neue Nachttarif wird nicht in 12-Pfennig-Einheiten, sondern in 6-Pfennig-Einheiten abgerechnet werden. Die Taktzeit ist dadurch eine Minute und nicht zwei Minuten.

    Für Ortsgespräche zwischen 21 und 6 Uhr wird ebenfalls auf den Minutentakt umgestellt. Die Einheit kostet dadurch nur noch 3 Pfennig. Bevor die neuen Fern- und Ortstarife in Kraft treten, muss die Regulierungsbehörde zustimmen.

    Die größte Preissenkung gibt es bei T-Online: Kostet die online-Minute zur Zeit zwischen 8 und 13 Pfennig, so werden ab April nur noch 6 Pfennig pro Minute berechnet. Damit ist zur Geschäftszeit künftig eine Minute T-Online günstiger als eine Minute Ortsgespräch.

  2. Eine weitere Preissenkung der Deutschen Telekom: Gespräche in die Türkei kosten bereits seit Mitte Januar genausoviel wie Telefonate nach Italien oder Spanien, also eine Einheit alle 10 Sekunden nach 20 Uhr und am Wochenende bzw. 8,6 Sekunden tags. Damit rückt die Telekom zumindest zur Nebenzeit in unmittelbare Nähe zu den bisher führenden Firmen wie o.tel.o oder Komtel.

    ACC Telecom, die bisher die Strategie verfolgte, immer 25% unter den Preisen der Telekom zu bleiben, kündigte an, im Falle der Türkei nicht mit der Preissenkung mitzugehen.

  3. In 1998 hat die Deutsche Telekom 1,5% mehr Umsatz und 27% mehr Gewinn als in 1997 erwirtschaftet. Wenn man den Umsatz, den die Deutsche Telekom für andere Firmen abgerechnet hat, miteinbezieht, war es sogar eine Steigerung um 3%. Es handelt sich dabei um vorläufige Zahlen, die sich bis zum endgültigen Geschäftsbericht noch leicht ändern können. Hauptgrund für den gestiegenen Gewinn war der Abbau der Verluste bei den Problemfällen der Deutschen Telekom, wie den Telefonzellen, der Telefonauskunft oder den Auslandsbeteiligungen.

  4. Eines der erfolgreichsten Produkte der Deutschen Telekom ist ISDN. Zur Zeit werden so viele neue Anschlüsse installiert, dass es zu Lieferengpässen bei den Netzabschlussgeräten (NTBA) kommt. Wer von Analog auf ISDN umstellt, wird zwei Wochen warten müssen. Die Telekom will nämlich vorrangig die Kunden bedienen, die zum Beispiel nach einem Umzug ganz ohne Anschluss dastünden, wenn sich die Schaltung von ISDN verzögert.

  5. Auch TelDaFax 01030 ist erfolgreich. Nach dem 4. Januar 1998 hat sich die Zahl der täglich abgewickelten Telefonminuten binnen weniger Tage um 50% erhöht. Der Grund: Es wurden zu diesem Zeitpunkt viele Tarifübersichten gedruckt und TelDaFax war meist der günstigste oder zweitgünstigste Anbieter. Viatel 01079 ist zwar zur Geschäftszeit einen Pfennig günstiger, aber durch ein erst im Aufbau befindliches eigenes Netz zur Zeit stark gehandicapt. Andere Firmen sind noch günstiger, benötigen aber eine Anmeldung und werden in vielen Übersichten daher nicht genannt.

    TelDaFax hat angekündigt, bis April die Netzkapazität zu verdoppeln, damit die Überlastungsprobleme beseitigt werden. Gemäß einer Untersuchung der Stiftung Warentest war bei TelDaFax Anfang Januar abends nur jeder Dritte Anrufversuch auch erfolgreich.

  6. Der Newcomer GT German Telephone hat vor knapp zwei Wochen Nahgespräche zum Pauschalpreis angekündigt. Für DM 33,64 sollte man so lange im City-Bereich (bis 20 km) surfen oder telefonieren können, wie man wollte. Allerdings waren Ortsgespräche (innerhalb desselben Ortsnetzes, also ohne Vorwahl erreichbare Nummern) ausgenommen, da GT nur Pre-Selection und nicht den Vollanschluss anbietet.

    Das Problem: GT kündigte die Tarife bereits an, obwohl der Vertrag mit dem Netzbetreiber noch gar nicht abgeschlossen war, wie Bayern 3/Netradio herausfand. COLT Telecom wurde daraufhin die Sache zu heiß und man distanzierte sich offiziell von GT. Die Pressesprecherin erklärte: "Mit GT besteht kein Re-Sellervertrag und es wird auch ein solcher auch in Zukunft nicht geschlossen werden." Daraufhin erklärte GT, man stehe mit weiteren Netzbetreibern in Verhandlung. Bis jetzt ist aber kein Re-Seller-Vertrag zustandegekommen. GT ist also eine Telefonfirma ohne Telefonnetz, der Pauschaltarif ist eine reine Absichtserklärung.

    Eine Anmerkung zu den Nahgesprächen: Es wird immer wieder gefragt, ob denn nicht Ortsgespräche per Call by Call bzw. Pre-Selection geführt werden könnten, indem man die eigene Vorwahl mitwählt. Nun, es handelt sich hier nicht um ein technisches, sondern ein politisches Problem: Gemäß Gesetz bleiben alle Ortsgespräche bei dem Telefonanbieter, der den Anschluss betreibt. Die Telekom hat Ihre Telefonvermittlungen entsprechend programmiert - und ignoriert die Netzbetreibervorwahl 010xy einfach, wenn auf diese eine Nummer folgt, die zum eigenen Ortsnetz gehört.

  7. Auch Mobilcoms Internet-Pauschalzugang ist zur Zeit offline. Seit der Ankündigung dieses Produktes gab es eine beispiellose Pannenserie: Anfangs funktionierte das Anmeldeformular nicht. Später funktionierte das Formular, aber die Kunden erfuhren nicht, ob sie erfolgreich freigeschaltet waren oder nicht. Die Zugänge wurden von Tag zu Tag stärker ausgelastet, so dass man Mitte Januar nur noch im Schneckentempo surfen konnte, wenn man überhaupt reinkam. Hinzu kamen diverse Sicherheitslücken. So war es möglich, E-Mail unter fremden Namen zu verschicken oder gar fremde E-Mail zu lesen.

    Schließlich entschied man sich, die Notbremse zu ziehen. Der Zugang ist bis Ende Januar offline. Die Beiträge für Dezember '98 und Januar '99 werden nicht in Rechnung gestellt. Alle bestehenden Verträge werden gelöst. Ab Februar soll man sich erneut anmelden können. Die Bedingungen bleiben aber unverändert: DM 77,- für beliebig lange online-Zeit jeweils zwischen 19 und 7 Uhr an Werktagen oder ganztags an Wochenenden. Auch nach der T-Online-Preissenkung ist dieses Angebot für Vielsurfer interessant.

  8. Pronet bietet einen günstigen neuen Tarif names "Top 60": 12 Pfennig pro Minute rund um die Uhr für Ferngespräche und 48 Pfennig für Gespräche zum Mobilfunk. Es gilt der Minutentakt. In den Tarifen "Inland", "Ausland" und "Mobil" gilt hingegen der Sekundentakt, die Minutenpreise sind aber höher. Wer nicht DM 50,- Umsatz im Monat erreicht, bezahlt DM 5,- Schutzgebühr. Auch Pronet ist ein Reseller von Star Telecom - wie Mox Telecom oder Nikoma.

  9. Noch ein Star-Reseller ist Mistral Telecom: Ferngespräche kosten 14,9 Pfennig pro Minute im Minutentakt. Anders als bei Pronet gibt es keinen Mindestumsatz. Allerdings sollte man prüfen, ob es nicht günstiger ist, 1 Pfennig pro Minute mehr zu bezahlen und dafür einen sekundengenau abrechnenden Anbieter zu wählen.

  10. Neu ist die Nordcom in Bremen und Bremerhaven. Ortsgespräche sind zur Geschäftszeit günstiger als bei der Deutschen Telekom, auch die ISDN-Grundgebühr ist niedriger. Für die Einwahl in das Internet-Angebot "buten surf" kann man den niedrigen Ortstarif für Nordcom-Nordcom-Telefonate ausnutzen: 4 Pfennig pro Minute zur Geschäftszeit und 3 Pfennig nach 18 Uhr.

  11. Die Citykom Münster senkt die Tarife ab Februar. Ortsgespräche sind künftig zu allen Zeiten günstiger als bei der Deutschen Telekom. Für die Einwahl ins Internet gibt es nochmals 35% Rabatt.

  12. Auch ISIS hat neue Tarife ab Februar angekündigt. Beim Classic-Tarif werden Ferngespräche künftig teurer sein als bei der Deutschen Telekom. Dafür ist die Grundgebühr für den Telefonanschluss mit DM 19,90 für Analog bzw. DM 38,90 für ISDN niedriger als bei der Telekom. Beim Plus-Tarif dreht sich das Verhältnis dann um. Die Internet-Einwahl kostet den günstigen Netz-intern-Tarif von knapp über einem bzw. zwei Pfennig pro Minute (Nebenzeit/Hauptzeit).

  13. Auch First Telecom dreht an der Preisschraube: Ab Februar werden diverse Auslandsgespräche deutlich günstiger. Nach Belgien und Italien ist First Telecom künftig der Preisführer. In viele andere Länder, z.B. China und die Niederlande, ist First Telecom künftig der günstigste Anbieter mit sekundengenauer Abrechnung.

  14. Mobilcom senkt die Preise - aber nur für Pre-Select-Kunden. Der Tarif von 19 Pfennig alle zwei Minuten, der bisher nur am Sonntag gültig war, ist jetzt auch am Samstag sowie an allen Werktagen zwischen 19 und 24 Uhr gültig. Beim Call by Call gelten hingegen weiterhin 19 Pfennig pro Minute rund um die Uhr.

  15. Nikoma senkt den Internet-Preis: Zwischen 21 und 8 Uhr kann man künftig für 7,5 statt bisher 10 Pfennig pro Minute surfen. Weiterhin gelten bei Nikoma künftig dieselben Konditionen, egal, ob man über Colt 01028 oder Star 01098 wählt. Das entschärft die Reseller-Problematik (siehe letzter Newsletter) ein wenig.
Weitere Informationen zu allen hier genannten Telefonfirmen, wie zum Beispiel die Internet-Adresse, Hotline-Nummer oder eine Tarifübersicht, finden Sie auf http://www.teltarif.de/ .
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