Newsletter 12/99

17.06.1999
Die Neuigkeiten im Telefonbereich bis zum 17.06.1999 - von teltarif.de für Sie zusammengefasst.
  1. Leserumfrage von teltarif.de zu Tk-Komplettprodukten.
  2. Kein Anschluss bei First Telecom.
  3. Auslandstarif-Schnäppchen.
  4. Internet künftig ab 3 Pfennig auch tagsüber?
  5. Regional günstiger.
  6. Calling-Card in den USA mit Abrechnung von Deutschland aus.
  7. Aktien-Emmission der Deutschen Telekom.
  8. Debitel: Bandeleien und Rekordumsatz.
  9. Weltweiter Standard für Mobiltelefone in Sicht.
  10. teltarif auf der D-Info-CD (Telefonauskunft).
  1. teltarif hat am 5. Juni eine Leserumfrage zur Telekommunikation gestartet. Besonderes Merkmal: Alle wichtigen Bereiche der Telekommunikation - Festnetz, Mobilfunk, Internet - werden in Beziehung gesetzt. Die Umfrage soll allen Marktteilnehmern - also Endkunden wie Anbietern - helfen, neue Lösungen und Konzepte zu erarbeiten, die den Verbraucherinteressen gerecht werden. Dazu lautet das Motto: Festnetz, Mobilfunk, Internet - Ist ein Komplettangebot erwünscht? Als Leser des Newsletters sind Sie herzlich dazu eingeladen, an der Umfrage auf www.teltarif.de teilzunehmen. Ihre Mühen werden belohnt: Unter allen, die den kompletten Fragebogen ausgefüllt haben, werden drei Digitalkameras sowie praktisches Mobilfunkzubehör verlost. Alle Preise wurden von Conrad Electronics gestiftet.

  2. Kein Anschluss unter dieser Nummer - das hieß es Anfang des Monats mehrfach bei der Düsseldorfer First Telecom. Das Unternehmen hatte offenes Call-by-Call ab 1. Juni angekündigt, konnte den Termin aber nicht einhalten. Der Grund waren nicht pünktlich zustande gekommene Interconnect-Schaltungen mit der Deutschen Telekom. Betroffen sind einige Vorwahlbereiche in Deutschland, von denen Gespräche über First Telecom nicht möglich waren. Nunmehr sind Freischaltungen für Ende dieses sowie Mitte des nächsten Monats angekündigt.

  3. Mit Pauken und Trompeten hat 01051 Telecom auch in diesem Monat wieder einige neue Tarife angekündigt. Mal ging es um 3, 4 neue Auslandstarife, mal um häppchenweise Preissenkungen von 3, 4 Pfennig. Die seit März versprochenen Gespräche in die deutschen Mobilfunknetze lassen hingegen weiter auf sich warten. Wir meinen: Ein Discounter ist nur solange sympathisch, wie er seine Versprechen einhält, ansonsten wird er nervig. Schließlich gibt es auch andere Anbieter, die sich ebensoviel Mühe geben, dem Kunden das eine oder andere Schnäppchen nahezubringen.

    Interoute (01066) z.B. startet den Reduzierungsreigen mit offenem Call-by-Call ab 8 Pfennig deutschlandweit von 17 bis 8 Uhr. debitel (01015) geht mit einem neuen City-to-City-Tarif an den Markt, der Verbindungen zwischen acht deutschen Großstädten ab 5 Pfennig ermöglicht.

    Hutchison Telecom bietet vor allem neue Auslandstarife feil, USA und Großbritannien sind seit kurzem für durchgehend 19,9 Pfennig pro Minute zu erreichen. Schließlich hat auch Viatel aktualisierte Tarife für innerdeutsche Ferngespräche: von 5,5 bis 12,8 Pfennig pro Minute lautet das Angebot aus Frankfurt. Auch KomServ nimmt zwei weitere Länder ins Programm: Irland und Österreich. Beide sind über die Einwahl 01805/024 024 für 24 Pfennig pro Minute erreichbar. Der Haken: Man bezahlt bereits, während man mit dem Telefoncomputer verbunden ist.

  4. Die Regulierungsbehörde hat entschieden: Die Deutsche Telekom muss den speziellen Einwahltarif für T-Online (2,6 Pfennig netto bzw. 3,0 Pfennig brutto) auch anderen Internet-Providern anbieten. Damit sollte künftig das Surfen vor allem tagsüber günstiger werden: Bisher kostet die Einwahl meist ein Ortsgespräch, das mit bis zu 8 Pfennig pro Minute berechnet wird. Übrigens: Bei T-Online kostet die Minute insgesamt 6 Pfennig, da neben den 3 Pfennig für die Einwahl auch 3 Pfennig für die Internet-Nutzung berechnet werden. Andere Internet-Provider haben aber die Möglichkeit, die Internet-Nutzung mit einer monatlichen Pauschale abzudecken, wie das auch bisher schon oft vorkommt. Die Entscheidung der Regulierungsbehörde dürfte sich also vor allem für Vielsurfer positiv auswirken.

    Ansonsten hat sich diesmal in Sachen Internetzugang nicht viel bewegt: Lediglich eXpress Net ist als Reseller von Mobilcom dazugekommen. Wie beim Original bezahlt man auch bei eXpress 5 Pfennig pro Minute. Vorteil von eXpress: Eine eigene Homepage und mehrere E-Mail-Adressen sind kostenlos mit enthalten.

    Ebenfalls interessant: Das Internet-Angebot des Regionalanbieters Téleos: Bei mehr als 20 Online-Stunden im Monat kostet jede weitere Minute nur noch 2 Pfennig (nachts) bzw. 4 Pfennig (tagsüber). Allerdings muss man mit seinem Telefonanschluss komplett zu Téleos wechseln, was nur in Ostwestfalen-Schaumburg möglich ist.

  5. Auch andere Regionalanbieter haben ihre Angebote überarbeitet. So führt die Citykom Münster einen Nachttarif ein. Ewe Tel passt die Auslandstarife an. Auch Gelsennet hat die Tarife gesenkt - und bleibt damit dem Motto treu: 10% günstiger als die Deutsche Telekom.
  6. Der hessische Callback-Anbieter MDS Telekommunikation erweitert seine Produktpalette um Callthrough-Gespräche aus den USA. Dazu muss dem bestehenden Callback ein zusätzlicher Antrag mit der Option ACCESS Code beigefügt werden. In den Staaten kann sich der Kunde dann in eine 0800-Nummer einwählen und für umgerechnet etwa 30 Pfennig nach Deutschland telefonieren. Abrechnungstakt 30/6 sowie Zahlung per Kreditkarte sind identisch mit dem ursprünglichen Callback. Selbstverständlich funktioniert der Callback auch weiterhin nebenher. In einigen anderen Ländern ist Access ebenfalls nutzbar - dort allerdings aufgrund der Preise vor allem zum Umdirigieren des Callbacks etwa auf ein Hoteltelefon sinnvoll.

  7. Erneut mit gewaltigem Werbewirbel auf den Weg gebracht, verlief die Neu-Emission der Telekom-Aktien diesmal entspannter als vor drei Jahren. Dennoch blieb auch diesmal die Kritik nicht aus, die Chef-Stratege Ron Sommer höchstselbst zu parieren sich anschickte. Mit 45 Euro Maximal-Ausgabekurs hatte die Telekom die Messlatte so hoch angesetzt, dass sich mancher vor den Kopf gestoßen fühlte. Die Schutzgemeinschaft der Kleinaktionäre beklagte, die Telekom treibe mit Tricks den Preis nach oben. Wer nach dem 15. Juni zeichne, der verliere den angekündigten Rabatt von 2 Euro; wer vorher ohne Limit zeichne, der sorge tendentiell für einen höheren Ausgabekurs, hieß es gleich am zweiten Tag nach Beginn der Zeichnungsfrist.

    Begleitet wurde der Börsengang von Turbulenzen verärgerter Geschäftspartner. So kündigte der italienische Energiekonzern Enel, der Mehrheitseigner am Gemeinschaftsunternehmen Wind ist, an, die Telekom wegen Vertragsbruchs auf mindestens 300 Millionen Mark Schadensersatz zu verklagen. Auch France Télécom hatte zuvor schon öffentlich gemacht, die Deutschen wegen deren gescheiterten Fusionspläne mit Telecom Italia haftbar machen zu wollen. Schließlich handelte sich die Sommer-Mannschaft noch eine Abmahnung von seiten der Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs ein. Hintergrund: Das Bonusprogramm, mit dem die Telekom Kleinanleger locken will, kann nicht generell, sondern lediglich von Kunden der Konsortialbanken in Anspruch genommen werden - an sich nicht verwerflich; aber man hätte ja darauf hinweisen können. Wer gut 20 Milliarden Mark an der Börse einsammeln möchte, der sollte sich seine potentiellen Teileigentümer nicht schon vorher verprellen...

  8. debitel und TelDaFax sollen auf gutem Wege zu einer Fusion sein. Angaben der Süddeutschen Zeitung zufolge verhandeln die beiden Gesellschaften über ein Zusammengehen; schon in den nächsten Tagen stehe eine Entscheidung an. Von TelDaFax ist bekannt, dass die Firma seit diesem Frühjahr einen starken Mobilfunkpartner sucht. Debitel auf der anderen Seite zeigt starkes Interesse an einem Partner, mit dessen Hilfe möglichst schnell an den Schwellenwert von 15 Millionen Gesprächsminuten pro Tag zu gelangen ist. Deshalb waren die Stuttgarter ja eigens an die Börse gegangen, um für den Fall des Falles "Tauschaktien" parat zu haben. Ein Analyst der WestLB meinte, die beiden passten zusammen wie "Tasse und Untertasse". Die Börsenwerte beider Unternehmen reagierten jedenfalls außerordentlich freundlich auf die "Hochzeits"-Gerüchte.

    Unterdessen hat die debitel AG in den ersten fünf Monaten des Jahres einen neuen Umsatzrekord aufgestellt. Von Januar bis Mai hat die Gruppe 1,4 Milliarden Mark umgesetzt - plus 32 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Brutto 870.000 neue Kunden konnte debitel hinzugewinnen, 77 Prozent mehr als von Januar bis Mai 1998. Auch künftig wollen die Stuttgarter auf Kundenbindung, Servicequalität und Größe setzen. Mitte Juli will debitel ihren Mobil- und Festnetzkunden einen Internetzugang für 5,8 Pfennig/Minute inklusive Telefongebühren (ohne Grundpreis, Zugangsgebühren oder Vertragslaufzeit) anbieten. Für das kommende Jahr plant debitel die Markteinführung internetfähiger Handys.

  9. Der weltweiten störungsfreien Verwendbarkeit von Mobiltelefonen steht bald nichts mehr im Wege. Das ist das Ergebnis einer internationalen Konferenz von Netzwerkbetreibern und Handyproduzenten in der vergangenen Woche in Toronto. Dort wurde Einigung erzielt über einen gemeinsamen technischen Standard für die Sprach- und Datenübermittlung bei der dritten Generation von Mobiltelefonen.

    Bereits vor einem Jahr waren in Europa - gemeinsam mit den Japanern - Standards für das künftige Universelle Mobile Telefonie-System (UMTS) festgelegt worden. Allerdings hatten die Amerikaner an einer eigenen technischen Lösung gearbeitet, die auch drahtlos eine bessere Datenübermittlung, schnelleren Internet-Zugang und hochwertige Multimedia-Anwendungen sicherstellt. Mit der jetzigen Einigung wird es künftig keinen Ärger mehr geben über europäische Handys, die beispielsweise in Hongkong oder Südafrika funktionieren, nicht aber in den USA. Die neue Technik soll noch in diesem Jahr eine Testphase durchlaufen und ab 2001 am Markt verfügbar sein.

  10. teltarif hat einen der zahlreichen Services auf der aktuellen Telefonbuch-CD von Topware beigesteiert: Nachdem man eine Telefonnummer abgefragt hat, kann man den günstigsten Anbieter ermitteln, um die gewünschte Person anzurufen. Allerdings kann es aufgrund eines Programmierfehlers bei der Produktion der CD zu Fehlauskünften bei Ortstarifen kommen. Zur Zeit sind auch noch keine Regionalanbieter enthalten, selbst, wenn diese überregionale Angebote haben. Eine regelmäßige Aktualisierung der Tarifdaten und der Software wird aber über das Internet möglich sein.

    Die neue D-Info-'99-CD, die aktuelle Version der wohl populärsten Telefonbuch-Auskunft in Deutschland, ist seit einigen Tagen im Handel. Kernelemente sind die Abfrage von Teilnehmer-Daten im Festnetz und im Mobilfunk sowie Branchenauskünfte. Im Gegensatz zu den Vorjahren ist der Datenbestand der CD diesmal von seiten der Mannheimer Topware AG rechtmäßig erworben worden. Aus Datenschutzgründen ist allerdings die Funktion "inverse Suche" nicht mehr verfügbar. Damit konnten bislang über die Rufnummer Name und Adresse eines Anschlussinhabers ermittelt werden.

Zum Schluss nochmals die Einladung, an der Leserumfrage von www.teltarif.de teilzunehmen: Die Fragen fokussieren sich auf Ihre Nutzung der Telekommunikation. Je mehr Leser teilnehmen, desto genauer werden die Ergebnisse - und desto eher wird sich eine Telefongesellschaft finden, die diese auch in neue Produkte umsetzt.
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