E-Book-Markt: Kobo übernimmt Tolino von der Telekom
Kobo übernimmt Tolino von der Telekom
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Auf dem E-Book-Markt kündigt sich eine große Übernahme an. Das
japanisch-kanadische Unternehmen Rakuten Kobo will das Tolino-Projekt
von der Deutschen Telekom übernehmen.
Kobo und die Deutsche Telekom sind sich über die Details der Übernahme
bereits einig. Die Verträge seien kürzlich unterzeichnet worden, teilte die
Telekom gestern mit.
Nun ist das Bundeskartellamt an der Reihe, das die Übernahme von Tolino von Kobo noch freigeben muss. Ein entsprechender Fusions-Antrag wurde kurz vor Weihnachten, am 22. Dezember, beim Bundeskartellamt unter dem Aktenzeichen B6-82/16 gestellt. Für das Prüfverfahren hat die Behörde nun einen Monat Zeit. Erweist sich das Fusionsvorhaben als unproblematisch, gibt die Beschlussabteilung den Zusammenschluss vor Ablauf der Monatsfrist formlos frei. Anderenfalls wird ein förmliches Hauptprüfverfahren eingeleitet.
Keine Folgen für Tolino Kunden
Kobo übernimmt Tolino von der Telekom
Bild: teltarif.de / Rita Deutschbein
Rakuten Kobo verkauft seit einigen Jahren seine E-Book-Reader in Deutschland.
Nach einem ersten erfolgreichen Start ist es in den vergangenen zwei Jahren aber
eher still um die sogenannten Kobo-eReader geworden. Mit dem Tolino-Projekt würde
Rakuten Kobo einen der bekanntesten Player auf dem deutschen E-Book-Markt übernehmen.
Tolino war 2013 von der Telekom und großen deutschen Buchhändlern ins Leben gerufen
worden, um im wachsenden E-Book-Markt ein konkurrenzfähiges Angebot nicht zuletzt
gegen Amazons Kindle präsentieren zu können. Tatsächlich gelang es der Allianz
dem US-Giganten die Stirn zu bieten und sich auf dem hart umkämpfen Markt zu
behaupten.
Zur Thalia-Allianz gehören heute neben der Telekom und den Gründungsmitgliedern Thalia, Weltbild und Hugendubel auch die Mayersche Buchhandlung, Osiander und der Buchgroßhändler Libri mit rund 1500 angeschlossenen Buchhandlungen. In einer gemeinsamen Erklärung begrüßten Hugendubel, Thalia und Weltbild den neuen Technologiepartner. In den Filialen der Ketten könnten nach der Fusion somit schon bald erste eReader von Kobo liegen, die Auswahl an Lesegeräten würde sich somit vergrößern.
Für die Tolino-Kunden soll sich durch den Verkauf indes nichts ändern, so die Aussage. Alle Geräte würden weiter technisch unterstützt, auch die gewohnten Serviceangebote wie die Tolino-Cloud blieben bestehen.
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