Militärischer Konzern? USA setzt Xiaomi auf schwarze Liste
Xiaomi-Chef Lei Jun
Xiaomi
In fünf Tagen wird der designierte US-Präsident Joe Biden den aktuellen Amtsinhaber Donald Trump ablösen, doch zuvor gibt es für die Mobilfunkbranche noch einen Paukenschlag von der scheidenden Regierung. Smartphone-Hersteller Xiaomi wurde nun ebenfalls auf die schwarze Liste gesetzt. Allerdings können Konsumenten, zumindest momentan, noch aufatmen, denn sie sind von keinen Konsequenzen betroffen. Die Vereinigten Staaten werfen dem Konzern vor, ein kommunistisches chinesisches Militärunternehmen zu sein. Infolgedessen ist es US-amerikanischen Investoren untersagt, in das Unternehmen zu investieren. Xiaomi streitet den Vorwurf ab.
Trump-Regierung nimmt Xiaomi ins Visier
Xiaomi-Chef Lei Jun
Xiaomi
Die republikanische Partei der USA vollzieht kurz vor der Machtübergabe fast täglich umstrittene Entscheidungen. Jetzt traf es den aufstrebenden Hersteller Xiaomi. Fortan befindet sich das Unternehmen auf der schwarzen Liste des NDDA (National Defense Authorization Act, Genehmigungsgesetz zur nationalen Verteidigung). Als Erklärung wird geschildert, dass das Ministerium die militärisch-zivile Fusionsentwicklungsstrategie Chinas hervorhebt und bekämpft, welche die Modernisierungsziele der Volksbefreiungsarmee (People's Liberty Army, PLA) unterstützt.
Bei Xiaomi ginge es um fortschrittliche Technologien und Fachwissen, welche für militärische Zwecke genutzt werden könnten. Der chinesische Konzern reagierte bereits auf den Vorwurf. „Die Firma wiederholt, dass sie Produkte und Dienste für Zivilisten und die kommerzielle Nutzung bereitstellt. Die Firma bestätigt, dass sie nicht im Besitz, unter Kontrolle oder verbunden mit dem chinesischen Militär ist und sie kein kommunistisches chinesische Militärunternehmen nach Definition des NDAA ist.“
Wirtschaftliche Konsequenzen, aber keine für die Verbraucher
Firmen oder Unternehmer mit US-amerikanischer Staatsbürgerschaft dürfen ab sofort nicht mehr in Xiaomi investieren oder Aktien erwerben. Kurz nach der Bekanntgabe des Eintrags in der schwarzen Liste sind die Aktien des Herstellers um 10,6 Prozent gefallen. Auf der Entity List, auf der sich unter anderem Huawei befindet, landet der Konzern aber nicht. Somit gibt es kein allgemeines Handelsembargo für Xiaomi. Bestehende Kooperationen mit US-amerikanischen Firmen können problemlos fortgesetzt und neue geknüpft werden. Somit bekommt das Unternehmen keine Schwierigkeiten beim Bezug von Komponenten und Smartphone-Käufer müssen nicht auf Google-Apps verzichten. (via CNBC)