Amazon schmiedet Sprachassistenten-Allianz
Der Internet-Gigant Amazon hat eine Allianz von Sprachassistenten geschmiedet.
Foto: Amazon, Logos: Hersteller
Eine neu vorgestellte Unternehmensallianz rund um den Versandhändler und Internet-Dienstleister Amazon will dafür sorgen, dass in Zukunft auf vielen Endgeräten mehrere Sprachassistenten nebeneinander laufen können. Zu den mehr als 30 Firmen gehören bekannte Namen: Unter anderem der Autohersteller BMW, der Musik-Streaming Anbieter Spotify, die Lautsprecher-Spezialisten Bose, Sony und Sonos sowie Chip-Hersteller wie Intel, Qualcomm oder NXP.
Samsung, Google und Apple nicht dabei
Der Internet-Gigant Amazon hat eine Allianz von Sprachassistenten geschmiedet.
Foto: Amazon, Logos: Hersteller
Es fällt auf: Die Unternehmen Apple und Google, deren eigene Sprachassistenten stark mit Alexa von Amazons konkurrieren, sind nicht dabei. Microsoft dagegen schon, obwohl der Windows-Konzern mit Cortana eine eigene Sprach-Assistentin betreibt.
Interessant ist weiter, dass sich auch die großen chinesischen Anbieter "Baidu" (eine Art von chinesischem Google) und "Tencent" sich der am Dienstag vorgestellten Amazon-Allianz ebenfalls angeschlossen haben, allen amerikanisch-chinesischen Handels-Diskussionen zum Trotz. Der koreanische Smartphone-Marktführer Samsung, der seinen hauseigenen Sprachassistenten Bixby im Markt etablieren will, spielt dagegen nicht mit.
Parallele Koexistenz
Die Idee, dass mehrere Sprachassistenten parallel auf einem Gerät installiert werden und dann mit ihrem jeweiligen Weckwort wie etwa "Alexa" oder "Cortana" aktiviert werden können, gibt es schon seit länger. So zeigte etwa der inzwischen zu Samsung gehörende Audio-Entertainment-Konzern Harman bereits vor einigen Jahren, wie verschiedene Assistenten im Auto gleichzeitig laufen könnten. Amazon und Microsoft probierten schon das Zusammenspiel von Alexa und Cortana aus. Chipkonzerne wie Intel und Qualcomm wollen mit ihren neuen Prozessoren die technische Grundlage dafür schaffen.
Die Deutsche Telekom hat in ihrem "Hallo Magenta"-Lautsprecher ein eigenes System mit Alex kombiniert.
Fachleute sind schon länger der Ansicht, dass das "Alexa"-System von allen Lautsprechern am weitesten "ausgereift" sei. Datenschützer sehen die Entwicklung mit großen "Kopfschmerzen", weil es halt keine 100-prozentige Sicherheit gibt, ob der Lautsprecher nicht auch Dinge mitbekommt, die ihn (bzw. seine Betreiber) nichts angehen und was mit den eingegebenen Fragen sonst noch passiert.
Vorstellung neuer Geräte
Zudem stellt Amazon heute Abend ab 19 Uhr (deutscher Zeit) neue Geräte vor. Erwartet werden von dem weltgrößten Online-Händler unter anderem neue Modelle seiner "Echo"-Lautsprecher mit der Sprachassistentin Alexa an Bord, die besser klingen sollen. Amazon hatte jüngst einen Musik-Streamingdienst mit hoher Soundqualität gestartet, auf seinen bisherigen eigenen Lautsprechern wäre der Unterschied nach Einschätzung von Experten kaum hörbar.