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Alice-DSL von HanseNet jetzt bundesweit verfügbar

Hamburger Netzbetreiber nutzt das Vorleistungsprodukt Bitstrom-Zugang
Von Björn Brodersen

Nach etlichen Verzögerungen ist es soweit: Die DSL-Komplettanschlüsse des Hamburgers Vollanschluss-Anbieters HanseNet (Alice) werden ab kommenden Montag bundesweit verfügbar sein. Damit stehen laut Anbieter die Komplettanschlüsse fortan in 95 Prozent der deutschen Haushalte ohne zusätzlichen Festnetz-Anschluss der Deutschen Telekom zur Auswahl. Allerdings müssen die Neukunden außerhalb des bisherigen Verbreitungsgebiets 5 Euro mehr im Monat für die Alice-DSL-Anschlusspakete zahlen als üblich. Die monatlichen Grundpreise betragen damit 34,90 Euro für das Doppel-Flatrate-Paket Alice Fun sowie 54,90 Euro für das um ein Handy-Minutenpaket erweiterte Anschlussangebot Alice Complete.

Jeder Neukunde, der sich bis zum 31. Oktober für eines der Alice-DSL-Pakete entscheidet, spart in den ersten zwölf Vertragsmonaten jeweils 10 Euro der monatlichen Grundgebühren ein. Dieses Einstiegsangebot ist allerdings an eine Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten gebunden. Alternativ können Neukunden auch eine einmonatige Mindestvertragslaufzeit wählen. Alle Alice-DSL-Produkte enthalten einen Internetzugang mit bis zu 16 MBit/s im Downstream sowie mit einem E-Mail-Services-Paket. Ein DSL-Modem erhält der Nutzer leihweise für den Versandkostenpreis von 9,90 Euro. Für einmalig 69,90 Euro kann der Kunde auch auf Wunsch einen Heiminstallationsservice von HanseNet in Anspruch nehmen. Das IPTV-Angebot von Alice ist mit einem auf dem Bitstrom-Zugang basierenden Internetzugang von Hansenet nicht empfangbar.

Resale-DSL-Bestandkunden können auf den Telekom-Telefonanschluss verzichten

HanseNet erreicht den Verfügbarkeitssprung durch das Bitstrom-Zugang genannte Vorleistungsprodukt der Deutschen Telekom, das der Anbieter jetzt in seinem bisherigen Resale-DSL-Gebiet in Anspruch nimmt. Auf Resale-DSL verzichtet der Hamburger Netzbetreiber bei Neuanschlüssen schon seit längerem. Wer einen DSL-Alice-Anschluss auf Resale-DSL-Basis noch nutzt, kann - muss aber nicht - in ein Bitstrom-Zugang-Angebot von HanseNet wechseln und die Kosten für den Telefonanschluss der Telekom sparen. Die Regionen, in denen der überregionale Anschluss-Anbieter auf die Netze von Telefónica oder QSC setzt, sind von der Neuerung nicht betroffen.

Telekom-Wettbewerber können über den Bitstrom-Zugang eigene Internetangebote zusammenstellen und unter eigenem Namen und Rechnung anbieten. Die nötigen Investitionen für den Zugang zum Telekom-Netz verringern sich dadurch deutlich gegenüber der Miete der Teilnehmeranschlussleitung (TAL), da das eigene Netz nicht mehr so eng mit der Infrastruktur der Telekom verwoben werden muss. Seit Beginn dieses Monats setzt auch Wettbewerber Arcor teilweise auf den Bitstrom-Zugang, schon seit längerem die infrastrukturlosen DSL-Provider 1&1 und freenet.

Für den Nutzer wichtig: Bitstrom-Angebote beinhalten reine DSL-Zugänge ohne herkömmlichen Festnetz-Anschluss. Der Kunde telefoniert in diesem Fall also über die Breitband-Internetleitung (NGN oder VoIP).