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BASF und Vodafone: 5G-Campus-Netz in Schwarzheide

BASF zeigt am Standort Schwarz­heide, wie der Umbau der Lausitz in eine High-Tech-Region gelingen kann. Mit der Errich­tung eines 5G-Campus-Netzes gemeinsam mit Voda­fone will das Unter­nehmen zum digi­talen Vorreiter in der chemi­schen Produk­tion werden.
Von dpa /

Der Chemie­kon­zern BASF erwei­tert seinem Standort Schwarz­heide (Ober­spree­wald-Lausitz) um eine digi­tale Mobil­funk-Infra­struktur. Bis Ende 2024 soll dort ein stand­ort­weites 5G-Campus­netz errichtet werden. Heute fiel der Start­schuss für den Ausbau des bereits bestehenden 5G-Test­feldes. BASF koope­riert bei diesem Projekt mit Voda­fone und inves­tiert einen einstel­ligen Millio­nen­betrag. Das Netz agiert unab­hängig vom öffent­lichen Mobil­funk­netz und bringt damit den Angaben nach extra schnellen Mobil­funk gezielt in Unter­neh­mens- und Produk­tions­stand­orte. Der BASF-Standort in Schwarzheide Der BASF-Standort in Schwarzheide
BASF SE
Insge­samt sechs Anten­nen­masten werden errichtet, um das gesamte Werks­gelände mit der 5G-Tech­nologie zu versorgen. Einen Nutzen verspricht sich das Unter­nehmen nach eigenen Angaben vor allem für die Über­wachung und Instand­hal­tung der Produk­tions­anlagen und die Opti­mie­rung der Produk­tions­pro­zesse. Beim lokalen 5G-Netz kommu­nizierten Sensoren, Maschinen, Roboter und Drohnen künftig in Echt­zeit mitein­ander, erläu­terte Alex­ander Saul, Geschäfts­führer Firmen­kunden bei Voda­fone Deutsch­land. "Damit wird der Lausitzer BASF-Standort zum Vorreiter in Europas Prozess­indus­trie."

Eine Million Geräte pro Quadrat­kilo­meter vernetzt

Zudem spart das Netz mit 5G bis zu 20 Prozent Strom, es kann bis zu einer Million Gegen­stände und Smart­phones pro Quadrat­kilo­meter vernetzen - das ist zehnmal mehr als bei bishe­rigen Tech­nolo­gien, wie es weiter hieß. Für die Akteure ist 5G damit eine Schlüs­sel­tech­nologie für neue Auto­mati­sie­rungs­anwen­dungen, den Einsatz von Robo­tern und Drohnen sowie die Digi­tali­sie­rung von Produk­tions­anlagen.

"Mit dem Ausbau des 5G-Campus­netzes gehen wir den nächsten wich­tigen Schritt in der Digi­tali­sie­rung unseres Stand­ortes", erklärte Jürgen Fuchs, Vorsit­zender der Geschäfts­füh­rung der BASF Schwarz­heide. Das 5G-Campus­netz erhöhe die Wett­bewerbs­fähig­keit des Stand­ortes, stärke die Region in ihrer wirt­schaft­lichen Entwick­lung und mache sie für Fach­kräfte attrak­tiver.

Wirt­schafts­minister Jörg Stein­bach (SPD) verwies zum Start auf die Unter­stüt­zung seines Ressorts für 5G-Anwen­dungs­pro­jekte in Bran­den­burg, die jetzt Früchte trage. So würden mit Part­nern wie BASF und Voda­fone digi­tale Infra­struk­turen geschaffen, um künftig moderne Werk­zeuge wie Künst­liche Intel­ligenz einsetzen zu können.

Seit Januar 2022 wurden auf einem 5G-Test­feld auf dem Werks­gelände Anwen­dungs­fälle erprobt - etwa die Instal­lation kabel­loser Sensoren, 5G Kame­raan­wen­dungen oder die Bereit­stel­lung mobiler IT-Anbin­dungen.

Voda­fone hat nach eigenen Angaben im Oktober 490 Baupro­jekte für den LTE- und 5G-Ausbau abge­schlossen. Auch das Fest­netz wird weiter ausge­baut.

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