Blackberry entwickelt keine Smartphones mehr
Blackberry-Chef John Chen auf dem Mobile World Congress
Bild: dpa
Richtig überraschend kommt dieser Schritt nicht, denn Blackberrys Pläne gingen bereits
seit einiger Zeit in diese Richtung. Nun hat sich bestätigt, dass der Smartphone-Pionier
nach andauernden Verlusten keine Smartphones mehr selbst entwickeln wird. Die Entwicklung
soll an Partner ausgelagert werden, kündigte Blackberry-Chef
John Chen heute an. Ein Beispiel für die neue Strategie sei ein
Telekom-Gemeinschaftsunternehmen in Indonesien, in dem Blackberry
sich auf die Software-Entwicklung fokussiert.
Blackberry-Chef John Chen auf dem Mobile World Congress
Bild: dpa
Blackberry hatte die Anfangsjahre des Smartphone-Geschäfts geprägt, die Geräte mit
der markanten Tastatur und dem mobilen E-Mail-Push-Dienst waren insbesondere unter Managern
sehr beliebt, wurden jedoch auch in der breiten Masse bald zu einem Statussymbol. Nach einigen Jahren erlitt Blackberry jedoch ein ähnliches Schicksal wie der langjährige Weltmarktführer Nokia:
Ihre Geräte wurden von Telefonen von neuen Modellen mit Touchscreen verdrängt - Apples iPhone läutete eine neue Ära ein. Angesichts der übermächtigen Konkurrenz von Smartphones
mit Android-System und dem iPhone schrumpfte der Marktanteil von Blackberry auf zuletzt 0,1 Prozent.
Chen richtet Blackberry nun vor allem auf das Geschäft mit Software und Dienstleistungen für Unternehmen aus und will auf diese Weise im laufenden Geschäftsjahr aus der Verlustzone kommen. Er hatte wiederholt angekündigt, dass er aus dem Hardware-Geschäft aussteigen werde, wenn es nicht aus den roten Zahlen kommt. Erwogen wurde bereits auch, das eigene Betriebssystem aufzugeben und auf Android umzusteigen.
In dem Ende August abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal verbuchte Blackberry einen Verlust von 372 Millionen US-Dollar nach einem kleinen Gewinn von 51 Millionen Dollar ein Jahr zuvor. Der Umsatz fiel von 490 auf 334 Millionen Dollar.
Hintergrundinformationen über Blackberry-Dienste für Android-Smartphones haben wir in einer eigenen Meldung zusammengestellt.