Fotografie

Dia-Digitalisierung: Am besten in höchster Qualität

Der Zahn der Zeit nagt an Dias und Negativen. Aufhalten lässt sich dieser Prozess nicht. Aber Fotofreunde können ihre Schätze scannen und so digital konservieren. Der Scanner daheim kommt dafür aber eher nicht infrage.
Von mit Material von dpa

Kodak gehörte seinerzeit zu den Pionieren von Dia- und Negativ-Filmen Kodak gehörte seinerzeit zu den Pionieren von Dia- und Negativ-Filmen
Bild: dpa
Foto-Negative und Dias können - je nach Filmmaterial und sachgerechter Lagerung - bereits nach zehn Jahren Ausbleichungen und Farbstiche aufweisen. Bei vielen Hobbyfotografen dürfte eine Digitalisierung also schon längst überfällig sein. Allerdings sind hochwertige Ergebnisse kein Kinderspiel. Selbst wer einen Flachbettscanner mit Durchlichteinheit besitzt, kann bei weitem nicht die gleichen Ergebnisse erreichen wie mit einem speziellen Film- oder Dia-Scanner. Da diese Geräte (oder die Dienstleistung) vergleichsweise kostspielig sind, sollte man seine Originale stets in höchstmöglicher Auflösung und Farbtiefe sowie in bester Qualität scannen lassen, raten die Experten. Unter find-a-scanservice.de findet sich eine Branchenübersicht von Dienstleistern.

Da nicht alle Dienstleister selbst scannen, sondern zum Teil das eingereichte Material an Großlabore weiterreichen, sollte man sich vorher danach erkundigen. Denn nicht jeder möchte seine vielleicht wertvollen Dias oder Negative auf unnötige Postwege schicken oder in mehr fremden Händen als notwendig sehen.

Am besten als TIFF mit 48 Bit Farbtiefe scannen

Kodak gehörte seinerzeit zu den Pionieren von Dia- und Negativ-Filmen Kodak gehörte seinerzeit zu den Pionieren von Dia- und Negativ-Filmen
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Idealerweise achtet man darauf, dass der Scan-Anbieter unkomprimierte TIFF-Dateien mit insgesamt 48 Bit Farbtiefe beziehungsweise 16 Bit Farbtiefe pro Kanal ausgibt - auch wenn das unter Umständen mehr kostet. Gering aufgelöste und komprimierte JPEG-Dateien mit 24 Bit Farbtiefe ordert man besser nicht.

Die meisten Dienstleister senden das Material den Erfahrungen der Experten nach binnen einer Woche zurück - meist auf DVD, denn ein Scan mit 4 000 dpi ist als 48-Bit-TIFF 120 Megabyte groß. Die Preisunterschiede sind den Angaben zufolge gewaltig: Für vom c't-Magazin testweise bei sieben Anbietern eingereichte sechs Dias und 30 Negative wurden zwischen 17 und mehr als 70 Euro fällig.

Obwohl die meisten Anbieter die gleiche Hardware zum Scannen einsetzen, unterscheiden sich die Ergebnisse erheblich voneinander. Das liegt auch daran, wie gut oder schlecht manuell nachbearbeitet wird. Aber selbst der schlechteste Anbieter lieferte im Test bessere Bilder zurück, als sie mit einem Flachbettscanner daheim entstehen könnten. Bevor man gleich einen ganzen Satz Filme zum Scannen gibt, sollte man dem ausgewählten Dienstleister erst einmal einige wenige Dias und Negativstreifen schicken und prüfen, ob die Ergebnisse den eigenen Ansprüchen genügen.

Im Anschluss: Die Frage der Archivierung

Nach dem Scannen stellt sich allerdings die Frage der Archivierung: Die Fotos auf der DVD zu belassen wäre grob fahrlässig, weil ein optisches Medium nur eine Lebensdauer von rund 20 Jahren hat - bei selbst gebrannten DVDs sind es eher weniger. Zum Vergleich: Die ältesten Dias der Menschheitsgeschichte haben rund 80 Jahre überstanden.

Besser ist die Speicherung auf einer externen Backup-Festplatte oder auf einem NAS-System. Die Archivierung bei Online-Fotodiensten wie Flickr, Google Fotos oder dem Amazon Cloud Drive ist nur bedingt zu empfehlen, weil sich der dort angepriesene "unbegrenzte Speicherplatz für Fotos" oft nur auf JPEG-Dateien bezieht und die maximale Auflösung bei manchen Bilder-Speicherdiensten beschränkt ist. In unserem Backup-Ratgeber erfahren Sie mehr zur Datenspeicherung. Google Fotos haben wir hier getestet.

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