Digital-Gipfel 2017: Patientendaten sollen in die Cloud
Schwerpunkt des diesjährigen Digital-Gipfels ist die Vernetzung im Gesundheitswesen
Bild: (c) dpa
Politiker, Unternehmen und Wissenschaftler haben sich zum Start des Digital-Gipfels in Ludwigshafen für eine zügige Vernetzung von Daten im Gesundheitswesen ausgesprochen. "Wir sind jetzt dabei, Krankenhäuser, Arztpraxen und die 70 Millionen gesetzlich Versicherten über ein sicheres Netz miteinander zu verbinden", sagte Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) der Rhein-Neckar-Zeitung. Letzte Sicherheitstests seien erfolgreich abgeschlossen, so dass die erforderliche Technik bis Ende kommenden Jahres flächendeckend in allen Kliniken und Praxen verfügbar sein werde.
Röntgenbilder, Laborberichte, Daten zu Untersuchungen, Impfungen oder Medikamenten sollten nicht länger in einzelnen Praxen, Kliniken oder Rehazentren liegen, sondern für Patienten zentral verfügbar sein, empfahl Microsoft Deutschland. Um den Anforderungen etwa in der Telemedizin gerecht zu werden, komme es auf reaktionsschnelle Netzverbindungen an, betonte der schwedische Netztechnikanbieter Ericsson und nannte dabei die Mobilfunktechnik 5G.
Das Hasso-Plattner-Institut in Potsdam (HPI) stellte auf dem Digital-Gipfel einen "radikal patienten- oder bürger-orientierten Ansatz" vor. "Dabei bieten wir den Patienten die Möglichkeit, ihre Daten in einer Gesundheitscloud abzulegen, die wir entwickeln", sagte HPI-Direktor Christoph Meinel der Deutschen Presse-Agentur. Die Patienten können dann entscheiden, welcher Art von Datennutzung auf Seiten von Ärzten, Krankenhäusern oder Unternehmen sie zustimmen.
Start der Schuld-Cloud
Schwerpunkt des diesjährigen Digital-Gipfels ist die Vernetzung im Gesundheitswesen
Bild: (c) dpa
Als Ergebnis des letztjährigen Gipfels in Saarbrücken nannte Meinel den für Montag geplanten Start einer Schul-Cloud: Hierfür hat das HPI die technische Infrastruktur aufgebaut, um in einer ersten Stufe 26 Schulen in 13 Bundesländern miteinander zu vernetzen. Dem Auftakt am Leininger-Gymnasium im pfälzischen Grünstadt müsse eine flächendeckende Umsetzung mit einem professionellen Partner folgen, der dann auf den Erkenntnissen des Pilotprojekts aufbauen könne, sagte Meinel. "Die Schulklassen sind über WLAN mit der Cloud verbunden und können auf fachbezogene Lehrinhalte und Werkzeuge zugreifen."
So schön das Projekt Schul-Cloud auch klingen mag, gerade im Bildungswesen gibt es noch viel zu tun und vor allem auch zu finanzieren.