Endlich: Satellite-Kunden aus Telekom-Netz erreichbar
Kunden von Kaufland-Mobil können jetzt auch das Satellite-Netz der Argon UG erreichen.
teltarif.de / Daniel Molenda
teltarif.de-Leser hatten sich mehrfach beklagt, dass sie von SIM-Karten der Marke Kaufland-Mobil oder anderen Karten im "Netz" von Telekom-Multibrand ihre gewünschte Teilnehmer beim virtuellen Mobilfunk-Angebot Satellite(Vorwahl 015678, sofern nicht woanders hin portiert) nicht erreichen können. Da kam entweder "Dauerbesetzt" oder der Rufaufbau brach kommentarlos ab.
Nachfrage bei Telekom
Kunden von Kaufland-Mobil können jetzt auch das Satellite-Netz der Argon UG erreichen.
teltarif.de / Daniel Molenda
Wir hatten bei der Telekom nachgefragt und nach einigen Tagen Wartezeit erhielten wir die Antwort: Das Problem war lokalisiert. Es fehlte ein Eintrag (Zielnetz "D306") in einer Datenbank. Doch was binnen weniger Tage erledigt sein sollte, blieb irgendwo unterwegs liegen. Die notwendige Infrastruktur für die SIM-Karten Kaufland-Mobil wird über Telekom-Multibrand abgewickelt, und die haben das an einen externen Dienstleister vergeben.
Anfrage bei Bundesnetzagentur
Weil die Geschichte sich in die Länge zog, fragten wir bei der Bundesnetzagentur nach, wie es mit der Pflicht zur Erreichbarkeit von Rufnummern aus verschiedenen Netzen aussehe. Die Bundesnetzagentur antwortete am Donnerstag, den 24. September, dass die Telekom der Bundesnetzagentur mitgeteilt habe, dass dieses Problem bereits seit Ende August gelöst sei.
Wir testeten umgehend von zwei SIM-Karten aus, die bei Telekom-Multibrand "angeschlossen" sind: Einmal eine SIM von Kaufland-Mobil und eine Prepaid-SIM bei FCBayern-Mobil. Damit waren zwei angewählte Satellite-Rufnummern (eine auf einem iOS-Gerät, eine auf einem Android-Modell aktiv) nicht erreichbar. Das teilten wir noch am gleichen Tag postwendend der Bundesnetzagentur mit.
Bundesnetzagentur fragt nochmal nach
Dann ging auf einmal alles schnell. Wie Teilnehmer in Netz berichten, funktioniert die Verbindung bereits einen Tag nach der erneuten Anfrage, also seit Freitag, den 25. September. Wir haben es erstmalig am Samstag, den 26. September verifiziert: Teilnehmer von "Satellite" sind jetzt von Kaufland-Mobil und FCBayern-Mobil (und wohl auch allen anderen bei Telekom-Multibrand aufgehängten Karten) erreichbar.
Beschwerde wegen Nichterreichbarkeit
Wer auf den Seiten der Bundesnetzagentur stöbert, findet dort gut versteckt einige Dokumente zu diesem Thema [Link entfernt] . So hatte sich Argon-Networks (gehört zu Sipgate), welche den Dienst Satellite betreiben, bei der Bundesnetzagentur mehrfach beschwert und gefordert, die Telekom zu zwingen, ihr Netz anzuschließen. Die war der Ansicht, mit dem Interconnect zu Sipgate das längst erledigt zu haben.
Was sich einfach anhört ist aber etwas komplex, weil es hier das Netz von Sipgate (D261) und das von Argon (= Satellite) D306 [Link entfernt] gibt. "Von außen" sind diese Anbieter offenbar schwierig zu unterscheiden, weswegen sich ein umfangreicher Schriftwechsel zwischen den Beteiligten und der Beschlusskammer der BNetzA (etwa seit 2012 oder noch früher) hinzieht.
Nicht so einfach
Die Zusammenschaltung mit verschiedenen Netzbetreibern ist ein komplexes Thema und bedeutet - pro erreichbaren oder vermittelten Kunden gerechnet - bei kleinen Anbietern einen wesentlich höheren Kostenaufwand. Somit landen solche Anträge gerne auf einer längeren ToDo-Liste, die dann aus Kostenspar-Gründen immer wieder verschoben wird, "bis jemand dafür Zeit hat" - oder sich die Bundesnetzagentur einschaltet.
Wer Kunde bei einem kleinen Netzbetreiber werden möchte, sollte den Umstand, aus bestimmten Netzen nicht immer oder zuverlässig erreichbar zu sein, in Betracht ziehen und sich einen Plan "B" zulegen.
Einen Showdown ganz anderer Art liefern sich die Vereinigten Staaten von Amerika und Huawei.