Facebook werbefrei: So viel könnte das Bezahl-Abo kosten
Facebook oder Instagram ohne Werbung sollen in der EU laut einem Medienbericht ab zehn Euro im Monat kosten. Diesen Preis habe der Mutterkonzern Meta in Vorschlägen an Regulierer genannt, schrieb das "Wall Street Journal" in der Nacht zum Dienstag. Für einen weiteren verknüpften Account - also zum Beispiel, wenn jemand sowohl Facebook als auch Instagram werbefrei nutzen will - sollen demnach zusätzlich sechs Euro fällig werden.
Auf dem Smartphone solle das Abo 13 statt 10 Euro kosten, hieß es unter Berufung auf informierte Personen. Damit würde Meta die Nutzer die Abgabe bezahlen lassen, die Apple und Google als Betreiber der App-Stores vom Kaufpreis einbehalten.
Veränderte Datenschutz-Lage in Europa
Zum Meta-Konzern gehören Facebook, Instagram, Messenger und WhatsApp
Foto: Picture Alliance/dpa/SOPA Images via ZUMA Press Wire
Meta würde mit den Bezahl-Abos auf die veränderte Datenschutz-Lage in
Europa reagieren. Nach Gerichtsurteilen und Entscheidungen von
Regulierern wird unter anderem strikter durchgesetzt, dass für die
Verwendung von Daten der Nutzer zur Personalisierung der Werbung
deren Erlaubnis erforderlich ist. Auch dürfen Daten aus verschiedenen
Diensten unter dem Dach eines Konzerns nur mit ausdrücklicher
Zustimmung der Nutzer kombiniert werden.
Bei Meta glaube man, dass mit einer werbefreien Version Bedenken von Regulierern eingedämmt werden könnten, schrieb die "New York Times" bereits Anfang September. Das "Wall Street Journal" berichtet nun erstmals über Metas Preisvorstellungen.
Umsatz von knapp 18 Dollar pro Nutzer
Im vergangenen Quartal machte allein Facebook in Europa einen Umsatz von 17,88 Dollar pro Nutzer, fast ausschließlich mit Werbung. Das wären knapp 17 Euro im Monat - allerdings sind in der Durchschnitts-Zahl auch einige Länder außerhalb der EU enthalten, in denen die Anzeigenerlöse pro Nutzer niedriger als in der Union liegen dürften.
Der Konzern hatte bisher stets kostenpflichtige Abos abgelehnt, mit der Begründung, dass seine Dienste für alle nutzbar sein sollen. Dem "Wall Street Journal" zufolge ist noch unklar, ob die Behörden in Brüssel und am europäischen Meta-Sitz Irland den Vorschlag akzeptieren - oder einen kostenlosen Zugang zu den Diensten auch für Nutzer verlangen, die keine Zustimmung zur Verwendung ihrer Daten für die Personalisierung von Anzeigen geben.
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