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einfach dagegen vorgehen,


05.08.2020 08:29 - Gestartet von basti99
dann verschwindet das Angebot eben wieder.....
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[1] wolfbln antwortet auf basti99
05.08.2020 11:08

3x geändert, zuletzt am 05.08.2020 11:20
Benutzer basti99 schrieb:
dann verschwindet das Angebot eben wieder.....

Das Angebot ist ja eine Verbesserung. Ich denke, Freenet fährt hier einen anti-EU-Kurs, wie es 2017 z.B. polnische Provider gemacht haben.

Credo: "Wir wollen ja ein attraktives Roaming-Angebot machen, aber die böse EU lässt uns nicht."

Dabei verstehen sie nicht, dass das nicht so funktioniert. Alle Anbieter haben sich den Regeln zu beugen, weil ja bis 2017 keine attraktiven Angebote (auch nicht von Freenet) auf dem Markt waren, wenn man jeden so lässt, wie er will. Genau das beansprucht jetzt aber Freenet für sich.

Wenn dann die BNetzA den Fall prüft und ggf. Veränderungen anmahnt, schafft Freenet das Angebot einfach wieder ab und gibt anderen dann die Schuld dafür.


Zugegeben: der Tarif ist etwas schwer EU-konform zu kriegen, aber es geht schon. Man müsste folgende Veränderungen vornehmen.

1.) Man kann sich auf den Standpunkt stellen, dass die Roamingverordnung nur in den Sparten gilt, in der auch wirklich im Ausland geroamt wird. Hier also nur Daten, nicht für Gespräche oder SMS. Magenta ist damit auch in Österreich durchgekommen, allerdings dort nur mit Sprache, ohne Daten.

2.) Der Funk-Tarif kann als eine Anreihung von "offenen Tagespaketen" also Day-Flats angesehen werden. Da können sie eine Volumen-FUP drauflegen. Sie begrenzt den Teil, der ohne Aufpreis im Ausland herausgegeben werden muss. Bei einem Verkaufspreis von 1€/Tag wären das ggw. sogar weniger als 1GB, sondern nur knapp 500MB pro Tag. Beim kleineren Tarif noch weniger.

3.) Ein Problem ist die Mehrnutzung. Nach EU-Regeln darf nicht gekappt werden, sondern müssen geregelte Aufpreise von max. 0,4ct pro MB erhoben werden. Hier gibt's auch einen Trick. Man drosselt nach den 500MB oder 1GB so stark, das es effektiv nicht mehr nutzbar ist und verzichtet daneben auf Aufpreise.

4.) Bleiben die 30 Tage, die Freenet das Roaming nur im Jahr anbieten will. Gegen Dauerroamer gibt's auch was von der EU. Eine Zeit-FUP begrenzt die Nutzung auf max. 2 Monate in einem Zeitraum von 4 Monaten in denen halt nicht überwiegend im Ausland genutzt werden darf.


Man könnte den Tarif also schon EU-konform machen, wenn man wollte und dann den eigentlichen Tarif daneben anbieten. Dazu müssten sie aber in ihr Billing investieren und Geld ausgeben. Das wollen sie aber wohl nicht. In dieser Zwickmühle sind viele Anbieter gerade. Die Preise in der EU+EWR+GB unterscheiden sich stark voneinander. Daher gibt es eine große Versuchung z.B. einen Tarif aus Italien dauerhaft in Griechenland zu nutzen, wo das GB nicht für 0,40€ sondern 12€ im Durchschnitt verkauft wird. Um die EU-FUPs umzusetzen braucht es aber Monitoring und Technik von Seiten der Anbieter.

So ist am Ende wieder die EU schuld.