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blauäugige Sichtweise?


20.06.2022 13:42 - Gestartet von trzuno
Ich meine: Lassen wir es doch mal zu, dass unlimitierte mobile Datenflats für 30 Euro pro Monat aus anderen EU-Ländern dauerhaft in Deutschland genutzt werden dürfen - da werden die Telekom und Vodafone vermutlich eine Kündigungswelle erleben, die sich gewaschen hat.

Dabei wird übersehen, dass ein Provider bei Nutzung seines Tarifes in einem Fremdnetz (zB Ausland) dem dortigen Netzbetreiber Interconnection Entgelte für die Nutzung zahlen muss.

Bei Datenvolumen im Prinzip ein Betrag pro MByte.
d.h. je mehr Datenvolumen jemand in fremden Netzen verbraucht, desto mehr muss der Provider dafür zahlen und desto eher lohnt sich ein Vertrag nicht.
Daher gibt es halt die Volumengrenze für Auslandsnutzung und die fair-use-Regelung. Die sind so definiert, dass ein Nutzer zwar kurzzeitig (4 Monate lang) dem Provider mehr Kosten als Einnahmen verursachen kann, aber über das gesamte Jahr der Vertrag dann doch nicht Verluste macht.

Im obigen Beispiel würden Telekom und Vodafone sich halb tot lachen und ggf. von den Providern der Billigst-Roaming Verträge Sicherheitszahlungen verlangen, wenn deren Roaming-Volumenkosten plötzlich zu hoch ansteigen und somit schon deren Konkurs droht.

Und warum setzt man dann das Interconnectionentgeld nicht einfach auf Null, damit es die Provider nix mehr kostet?

Naja, dann könnte zB ein Zwergprovider mit einem einzigen Funkmast in seinem Heimatland Verträge Europaweit abschliessen, die ihn nix kosten, und alle anderen müssten die eigentliche Leistung erbringen ohne dafür Geld zu erhalten.