Hallo,
Benutzer wolfbln schrieb:
Nur noch -22 Tsd Verlust an Prepaid.
Ja, Prepaid interessiert sie wohl (außer bei der Kernmarke o2 und ein bisschen bei den Ethno-Discountern Ay Yildiz und Ortel Mobile) quasi gar nicht mehr. Was hört man denn noch von Blau Prepaid, netzclub, fonic (mobile) oder der Kooperation mit Tchibo? Null Innovation dort. Meine Vermutung: Der Prepaid-Service kostet alles nur Geld und bringt nichts ein. Wer wirklich billig will, geht eh zu Drillisch. Und o2 erhöht lieber die Vertrags-Preise und "melkt" damit die Postpaid-Kunden (was ja laut dem gestiegenen ARPU wohl sogar funktioniert...).
So viel zum Thema: es würde mehr gebaut werden bei o2. Sie haben das Ziel der "flächendeckenden" Versorgung Deutschlands bis Ende 2025 bestätigt, was das auch immer bedeuten soll, denn physikalisch ist das nicht machbar.
Ich würde ihnen schon unterstellen, dass sie sogar noch viel mehr bauen wollten und dafür das Geld aus dem geplanten 1&1-Deal nehmen wollten. Dass die jetzt aber zu Vodafone abwandern, muss Telefónica wohl wirklich eiskalt erwischt haben.
Kein einziges Wort darüber verlieren sie, was 2024 mit 1&1-Kunden passiert. 40% der Postpaidkunden einfach so verlieren geht nicht spurlos an Telefonica vorbei.
Tja, die Frage ist halt: Was sollen sie denn aktuell dazu sagen? Sie haben offensichtlich noch keine Strategie, wie sie das wieder auffüllen wollen. Die Koop mit Transatel ist ja ein erster Schritt. Finanziell bin ich mir sicher, dass sie mit IoT in den nächsten Jahren deutlich mehr machen (und auch heimlich verdienen) werden. Aber in Bilanzzahlen macht sich das nicht so gut wie "echte" Kunden, auch wenns Geld mit viel weniger Arbeitsaufwand einbringt (ein IoT-Chip ruft nicht bei der Hotline an und beschwert sich übers Netz oder den Kundenservice oder eine falsche Rechnung...).
Sie hätten jetzt klar sagen sollen, wo sie ihre Perspektive sehen in Deutschland als dann der kleinste der 3 "etablierten" Netzbetreiber. Mehr Business, mehr IoT, wie man momentan vorhat
- aber das wird nicht reichen.
Ich denke, sie müssen letztendlich mit den Preisen bei Postpaid wieder runter, wenn sie 1&1/Drillisch/Vodafone das Wasser abgraben wollen. und sie müssen wirklich irgendwann ein signifikant besseres Netz als Vodafone haben, was ich sogar für sehr wahrscheinlich halte. Kann gut sein, dass ab 2024/25 viele 1&1-Kunden nach dem Wechsel ins Vodafone-Netz zunächst denken "jetzt wird alles besser", um dann nach 1-2 Jahren reumütig zu o2 zurückzukehren.
Alexander Kuch