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Sinnvoll und fair wäre Laden zum...


21.04.2024 21:45 - Gestartet von Wechseler
...Haushaltsstromtarif.

Mit dem Haushaltsstromvertrag ist entnommene Strom aus dem Verbundnetz bereits bezahlt. Es ist letztlich komplett egal, wo man diesen aus dem Netz entnimmt. Die Kraftwerke müssen diesen so oder so einspeisen.

Für die Ladeinfrastruktur gibt es dann die im Strompreis bereits enthaltenen Netzentgelte. Die gehen dann an der Ladesäule an deren Netzbetreiber statt wie im Haushalt an den Haushaltsnetzbetreiber. Es gibt keinen Grund, warum es unterwegs mehr kosten muss.

Soweit jedenfalls die Theorie.

Die Realität sind dann 89 ct/kWh und zig Ladekarten.
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[1] 56hde4mm antwortet auf Wechseler
22.04.2024 07:38
Benutzer Wechseler schrieb:
...Haushaltsstromtarif.

Mit dem Haushaltsstromvertrag ist entnommene Strom aus dem Verbundnetz bereits bezahlt.

Du verkennst dabei die komplett anderen Anforderungen. Das Lastprofil eines Haushalts ist den Netzbetreiber wie auch den Stromanbietern weitestgehend bekannt. Da wird ein Standardlastprofil zu Grunde gelegt, welches in 99,99 % der Fälle über alle Haushalte gemittelt auch stimmt.

Ladesäulen haben ein komplett anderes Lastprofil. Auch müssen dort ganz andere Anschlüsse geschaltet werden. So eine Ladessäule lädt mit 20 kW oder 40 kW oder manche auch mit 300 kW. Das ist natürlich mit einem Haushalt, selbst mehreren Haushalten, in keiner Weise vergleichbar. Folglich ist die Kostenstruktur auch vollkommen anders.

Und Preise orientieren sich ja nicht ausschließlich an der Kostenstruktur. Sie orientieren sich an Angebot und Nachfrage. Das weiß jeder von der örtlichen normalen Tankstelle. Und eine Ladesäule ist halt auch eine Art Tankstelle, nur nicht für Benzin oder Diesel.

Deine Forderung ist natürlich aus Sicht des Kunden sehr wünschenswert, aber leider weltfremd, da du hier Äpfel mit Birnen vergleichst.

Ein E-Auto ist nun mal in fast allen Belangen deutlich teurer als ein Verbrenner Modell. Das weiß man als Käufer oder sollte es wissen. Vor dem Kauf.
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[1.1] Wechseler antwortet auf 56hde4mm
22.04.2024 08:55
Benutzer 56hde4mm schrieb:
Ladesäulen haben ein komplett anderes Lastprofil. Auch müssen dort ganz andere Anschlüsse geschaltet werden. So eine Ladessäule lädt mit 20 kW oder 40 kW oder manche auch mit 300 kW. Das ist natürlich mit einem Haushalt, selbst mehreren Haushalten, in keiner Weise vergleichbar. Folglich ist die Kostenstruktur auch vollkommen anders.

Bitte zur Kenntnis nehmen, dass Privathaushalte bereits die höchsten Strompreise überhaupt zahlen. Kein Großverbraucher zahlt solche Preise.

Und genau dieses Lastprofil schlägt übrigens in den Netzentgelten nieder:

Das Netzentgelt besteht aus einem Arbeitspreis für die entnommene Energiemenge in Cent/Kilowattstunde oder Euro/Megawattstunde und einem Leistungspreis für die maximale in Anspruch genommene Leistung in Cent/kW oder Euro/MW. Bei Haushalten in der Niederspannung ohne Leistungsmessung gibt es keinen Leistungspreis, sondern häufig einen Grundpreis.

Der Leistungspreis wäre übrigens bei Kleinleistungen wie 0,1 bis 0,3 MW auch nicht wirklich nennenswert. Man gibt gemessene Leistungen nicht ohne Grund üblicherweise in Megawatt an. Deshalb haben Ladesäulen auch völlig normale Zähler ohne Leistungsmessung, weil dort nun mal keine nennenswerten Leistungen anfallen. 0,3 MW sind nun mal vergleichsweise nichts.

Eine ganzer Tesla-Ladepark ist dann, wo man dann über Leistungsmessung und Leistungspreis redet und einen dafür notwendigen Mittelspannungsanschluss. Aber ein Verbraucher ist eben kein Ladeparkbetreiber.

Und Preise orientieren sich ja nicht ausschließlich an der Kostenstruktur. Sie orientieren sich an Angebot und Nachfrage.

Wir sehen aktuell komplettes Marktversagen in einem klassischen Captive Market.

Das weiß jeder von der örtlichen normalen Tankstelle. Und eine Ladesäule ist halt auch eine Art Tankstelle, nur nicht für Benzin oder Diesel.

Nein, ist sie nicht. Denn eine Tankstelle bevorratet Kraftstoff. Eine Ladesäule liefert Strom aus dem Verbundnetz.

Ein E-Auto ist nun mal in fast allen Belangen deutlich teurer als ein Verbrenner Modell. Das weiß man als Käufer oder sollte es wissen. Vor dem Kauf.

Das ist ein völlig anderes Thema. Vielleicht hat der Verbraucher gar kein Auto, sondern möchte Strom für andere Zwecke aus der Ladesäule ziehen. Dann betrifft ihn das genauso.
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[1.1.1] 56hde4mm antwortet auf Wechseler
22.04.2024 18:43
Benutzer Wechseler schrieb:
Und genau dieses Lastprofil schlägt übrigens in den Netzentgelten nieder:
Der Leistungspreis wäre übrigens bei Kleinleistungen wie 0,1 bis 0,3 MW auch nicht wirklich nennenswert. Man gibt gemessene Leistungen nicht ohne Grund üblicherweise in Megawatt an. Deshalb haben Ladesäulen auch völlig normale Zähler ohne Leistungsmessung, weil dort nun mal keine nennenswerten Leistungen anfallen. 0,3 MW sind nun mal vergleichsweise nichts.

Es muss dort keine Leistungsmessung für die Netzentgelte erfolgen. Es wird schlicht ein anderes Lastprofil angewendet. Dann reicht auch die Berechnung eines Grundpreises, der entsprechend dem angenommenen Lastprofil natürlich angepasst ist.

Wir sehen aktuell komplettes Marktversagen in einem klassischen Captive Market.

Nun, zum einen muss man natürlich feststellen, dass der Strommarkt in Deutschland und wohl auch in ganz Europa, so ziemlich weit von einem freien Markt entfernt ist, wie nur etwas entfernt sein kann. Die Mehrheit der europäischen Stromanbieter sind staatliche Unternehmen. Manche direkt und viele indirekt wie in Deutschland beispielsweise die EnBW.

Dazu kommt, dass die Netzbetreiber natürlich förmlich unabhängig und selbstständig sind. Deren Eigentümer sind dann aber über entsprechende Beteiligungen auch wiederum in den meisten Fällen die großen Stromanbieter und damit in der Mehrheit auch wieder der Staat.

Das hat mit einem freien Markt praktisch nichts mehr zu tun.

Aber bleiben wir in Deutschland. Deutschland hat mit die höchsten Strompreise der Welt. Diese hat es aufgrund politischer Vorgaben. Der überwiegende Teil des Strompreises besteht aus staatlichen Abgaben. Auch dort kann man wohl nur noch mit sehr viel Fantasie und Zweckoptimismus von so etwas wie einem freien Markt sprechen.

Allerdings werden die Ladesäulen, um die es hier ja geht, von etlichen Unternehmen betrieben. Ja, auch hier hängen viele miteinander zusammen. Es gilt das oben gesagt. Dennoch, es gibt hier einen Wettbewerb. Das ist durchaus ansatzweise auch im Artikel erwähnt und beschrieben. Den Anbieter von Ladesäulen steht frei einen höheren oder niedrigeren Preis zu nehmen - innerhalb ihrer eigenen Kostenstruktur. Wer hier auf Margen verzichtet oder eben besonders effizient anbietet, kann Kunden von anderen Ladesäulen abwerben. Dies dürfte in der Zukunft noch weiter an Bedeutung gewinnen, wenn mehr und mehr Ladesäulen entstehen sollten.

Nein, ist sie nicht. Denn eine Tankstelle bevorratet Kraftstoff. Eine Ladesäule liefert Strom aus dem Verbundnetz.

Was für meine Aussage, dass eine Ladessäule letztlich sich eine Tankstelle ist, wo Fahrzeuge Energie tanken, vollkommen irrelevant ist. Und auch die Betreiber von Ladesäulen müssen den Strom einkaufen. Das wird mit sehr lang laufenden Verträgen oder Future Kontrakten oder am Spotmarkt gemacht. Zumindest lang laufende Verträge beziehungsweise Kontrakte sind eine Art der Bevorratung. Natürlich nicht physisch aber vertraglich.

Das ist ein völlig anderes Thema. Vielleicht hat der Verbraucher gar kein Auto, sondern möchte Strom für andere Zwecke aus der Ladesäule ziehen. Dann betrifft ihn das genauso.

Ja und vielleicht hat ein Verbraucher auch eine Nacktkatze und keine flauschige Katze zu Hause. Das gibt es tatsächlich. Ändert aber nichts daran, dass Katzen sehr flauschig sind.