Gigaset: Update-Server lieferte Malware an Android-Handys
Das Gigaset GS4
Bild: teltarif.de
Smartphone-Hersteller Gigaset plagen gerade Schadcode-Sorgen. Seit vergangener Woche tauchen Meldungen
von Nutzern auf, deren Gigaset-Smartphones plötzlich unerwartete Aktionen ausführten.
Die Rede ist von der Umleitung auf Glücksspielseiten, Werbeeinblendungen, Gefahren für private
Daten, Problemen mit WhatsApp und Installation von Apps ohne ausdrückliche Zustimmung.
Wie das Portal heise online berichtet, soll ein Update-Server von Gigaset die Malware ausgeliefert haben. Es sollen nur Gigaset-Geräte betroffen sein, die auch Updates von diesem Server installiert haben. Laut Gigaset sei das Problem behoben, wie es in dem Bericht heißt.
Gigaset-Malware: Ursachenforschung
Das Gigaset GS4
Bild: teltarif.de
Nach aktuellem Kenntnisstand sollen nur ältere Gigaset-Modelle von der Malware betroffen sein.
Konkret werden keine Geräte genannt. Betroffene Geräte sollen Nutzerberichten zufolge
aber Modelle wie GS170 und GS180 sein.
Als weitere Nebeneffekte der Malware seien ein sich schnell entleerender Akku, lahme Performance und ein sich automatische einschaltender Nicht-Stören-Modus genannt. Nutzer von WhatsApp sollen durch den Dienst gesperrt worden sein. Nach der Aufhebung der Sperre hätten sie Nachrichten von Unbekannten aus Latein-Amerika, Asien und Afrika erhalten.
Modelle wie GS110, GS185, GS190, GS195, GS195LS, GS280, GS290, GX290, GX290 Plus, GX290 Pro, GS3 und GS4 sollen wohl davongekommen sein. Die Ursachenforschung hält aber noch an.
Wie sollten sich Betroffene verhalten?
Lösungsansätze auf eigene Faust, wie das Zurücksetzen des Handys, sollen fehlgeschlagen sein. Gigaset arbeite wohl an der Bereitstellung einer Lösung. Bis es offizielle Mittel gebe, wird empfohlen, das Android-Smartphone nicht mehr mit dem Internet zu verbinden und die SIM-Karte zu entfernen.
Auch wird empfohlen, das WLAN-Kennwort zu ändern, wenn es sich bei dem mit Malware betroffenen Gerät um eines mit fest verbautem Akku handelt. Die Geräte sollen nämlich weiter aktiv sein, selbst wenn sie ausgeschaltet wurden. Zur Vorsorge wird dem Bericht zufolge auch empfohlen, Kennwörter von Online-Konten zu ändern, die auf dem Gigaset-Gerät verwendet werden.
LG verabschiedet sich aus dem Smartphone-Markt. Die Frage ist: Wie sieht es mit der Update-Versorgung von genutzten Geräten aus? Details dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung.