Google Home: Wenigstens einer versteht dich
Bereits anlässlich der Google I/O stellte Google mit Google Home eine Art Hybrid aus Heimvernetzung und Suchmaschine vor,
der dank Spracherkennung sehr einfach zu bedienen ist. Und nicht nur das: Das System lernt durch die Interaktion
mit seinen Benutzern ständig dazu und ist somit in der Lage, aus dem Kontext heraus zu erkennen, was der jeweilige Benutzer
tatsächlich von ihm will.
Google Home ist ein Hybrid aus persönlichem Assistenten und Suchmaschine
Bild: teltarif.de / Marie-Anne Winter
Google Home kann nicht nur auf Sprachanweisung Musik abspielen, sondern führt dies auch noch mit der
vom Nutzer bevorzugt verwendeten Anwendung aus - es sind verschiedene Musikdienste wie Spotify, YouTube Music, Play Music, Tune In oder Pandora integriert.
Mit entsprechendem Training ist der Assistent von Google sogar in der Lage, anhand von
Teilinformationen, etwa "Spiel mir doch diesen Song von dem-und-dem, dessen Titel mir gerade nicht einfällt", auf den
richtigen Titel zu kommen und diesen dann abzuspielen.
Google Home weiß fast alles
Einerseits ist eine solche Verbindung von fortgeschrittener Spracherkennung und Maschinenlernen natürlich eine tolle Sache, andererseits auch ein bisschen beängstigend: Die künstliche Intelligenz von Google hört immer mit und kennt den Benutzer allmählich besser als er sich selbst - nun ja, das vielleicht nicht, aber Google hat auf jeden Fall ein besseres Gedächtnis und Zugriff auf zahlreiche hilfreiche Dienste in der Cloud, von Google Maps über Google Übersetzer bis hin zu Nachschlagewerken wie Wikipedia.
Genau wie Amazons Echo lässt sich Google Home dazu verwenden, die
vielen kleinen Dinge des täglichen Lebens einfacher und schneller zu erledigen - so kann man dem Lautsprecher eine Einkaufsliste diktieren
- sie erscheint automatisch auf dem Pixel-Smartphone, das man dann zum Einkaufen dabei hat. Der persönliche Assistent merkt
sich Termine, reserviert Plätze im Restaurant, bestellt Kinokarten und liefert Informationen zum vorgemerkten Film - dabei schlägt er auf Wunsch den schnellsten Weg zum Kino vor.
Er weiß, wie das Wetter sein wird und versorgt einen zwischendurch noch mit aktuellen Nachrichten oder was immer man sonst noch wissen möchte.
Der smarte Lautsprecher von Google kostet in den USA 129 Dollar
Bild: teltarif.de / Marie-Anne Winter
Gut vernetzt
Und weil man mit Google Home so nett plaudern kann, beantwortet das System alle möglichen Fragen über Gott und die Welt - es kann aber in Verbindung mit anderen Smart-Home-Anwendungen auch einfach die Heizung und die Beleuchtung regeln. Der smarte Google-Lautsprecher arbeitet mit Philips Hue, Samsungs Smart Things und Anwendungen von Nest zusammen, weitere Smart-Home-Plattformen sollen folgen. Außerdem lassen sich alle Cast-fähigen Geräte, wie der Chromecast oder Android TV, via Google Home per Sprache steuern.
Es gibt allerdings noch gewisse Grenzen der Smartness - so ist Google Home mit exakt einem Google-Konto verbunden, auf dessen Kontakte und Termine das System zugreift, es ist aber noch nicht multinutzerfähig. Und es bleibt natürlich die Frage, was Google Home seinen Schöpfern alles über seine Besitzer verrät - dass Google eine Datenkrake ist, weiß man inzwischen, und auch, dass Nutzerdaten ein begehrter Rohstoff sind. Mit Google Home hat man im Grunde ein perfektes Überwachungssystem, das man sich freiwillig und auf eigene Kosten in die Wohnung stellt - wobei man mit jedem Smartphone ohnehin schon ein solches ständig dabei hat.
Google Home ist in den USA ab sofort zum Preis von 129 US-Dollar vorbestellbar, die Auslieferung soll am 4. November starten. Als Einführungsangebot ist im Preis ein 6-monatiges Abo von YouTube Red enthalten. Einen Starttermin oder Preis für Deutschland nannte Google bislang nicht, es heißt aber, dass Google Home im Laufe des kommenden Jahres auch nach Deutschland kommen solle - dafür spricht einiges: Bislang ist Deutsch die einzige Sprache neben Englisch, die der Google Assistant versteht.
Mehr zu den neuen Pixel-Smartphones erfahren Sie in einer weiteren Meldung.