Zukunft

Handy aufladen mit der Wärme der Kaffeekanne

Die Wärme von Suppenschüssel und Kaffeekanne lädt das Handy auf - eine Zukunftsvision? Das Konzept dazu haben junge Forscher in Kooperation mit Ikea entwickelt.
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Handy aufladen mit Wärme der Kaffeekanne Handy aufladen mit Wärme der Kaffeekanne
Bild: Space10
Das Problem kurzer Akkulaufzeiten bei Smartphones wird nicht so schnell zu lösen sein, doch Forscher machen sich vermehrt Gedanken darüber, wie es möglich werden kann, im Alltag auch ohne großes Kabelgewirr Energie nachzutanken. Mit dem in Möbel integrierbaren QI-Standard für kabelloses Laden existiert bereits eine Technologie - Ikea verbaut diese bereits in einigen Möbeln. Auch das schwäbische Unternehmen Spectral hat Beistelltischchen mit kabelloser Lademöglichkeit im Sortiment.

Ikea bleibt dabei aber nicht stehen, sondern hat einem jungen Forscherteam ermöglicht, eine neue Technologie zu entwickeln. Ganz grob gesagt soll auf dem Tisch die Wärme aus Kaffee-Kannen und - Tassen zukünftig den Akku des Smartphones laden. Doch wie kann das funktionieren?

So soll die Technik praktisch funktionieren

Handy aufladen mit Wärme der Kaffeekanne Handy aufladen mit Wärme der Kaffeekanne
Bild: Space10
In einem Video präsentieren die Forscher, die aus unterschiedlichen Ländern nach Dänemark gekommen sind, die von ihnen entwickelte Technik. Grundlage ist die seit 200 Jahren existierende Idee der Thermoelektrizität. "Heat Harvest" nennen die Forscher ihr in einem zweiwöchigen Workshop erarbeitetes Konzept, das im Haushalt anfallende Wärme in elektrische Energie verwandeln soll. Federführend waren Sergey Komardenkov aus Russland und Vihanga Gore aus Indien.

Zukünftig soll die Technik als separates Gerät existieren oder sich beispielsweise in eine Tischplatte integrieren lassen. Den Forschern fiel auf, dass tagtäglich sehr viel Wärme von Elektrogeräten, Kaffee- und Teetassen, Kannen, Töpfen usw. ungenutzt verlorengeht. Diese kann durch spezielle Pads aufgenommen werden, die diese dann an einen thermoelektrischen Generator weitergeben. Dieser erzeugt daraus den Strom für das Ladegerät. Statt der Pads könnten auch spezielle Suppenschüsseln oder Teller die Wärme direkt abgeben. Damit das Konzept effizient funktionieren kann, ist aber der Einsatz modernster Nanotechnologie erforderlich.

Die Macher sehen die Möglichkeit, durch die Technik die Umwelt zu schonen, da die im Haushalt erzeugte Wärme, die bisher ungenutzt an die Luft abgegeben wurde, effizient weitergenutzt werden kann. Ob dadurch jemals der Verbrauch von eingekauftem Strom reduziert werden kann, bleibt abzuwarten. Denn konkrete Produkte gibt es noch nicht. Das im Video gezeigte Konzept ist lediglich eine Machbarkeitsstudie.

"Heat Harvest" im Video

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