Ausprobiert

Huawei MateBook Test: Keine 2-in-1-Offenbarung

Wir haben das Huawei MateBook mit Windows 10 getestet und klären die Frage, ob es sich als guter Begleiter für das mobile Office eignet.
Von Daniel Rottinger

Wie gut ist die QWERTZ-Tastatur?

Huawei Matebook

Hersteller liefert vollwertige Tastatur mit Hersteller liefert vollwertige Tastatur mit
Bild: teltarif
Apropos Tastaturhülle: Im Lieferumfang des MateBook ist eine vollwertige Tastatur enthalten, die sich mit dem Tablet verbinden lässt. Dadurch kann der Nutzer auch abseits der Touch-Eingabe längere E-Mails verfassen. Die Tastatur befindet sich dabei in einer Schutzhülle mit Leder-Optik, die sich auch zum Transport des Tablets verwenden lässt. Doch zurück zur Tastatur und dem Schreibgefühl: Nach kurzer Eingewöhnungszeit funktioniert das Tippen damit relativ reibungslos und auch der Druckpunkt ist gut gewählt. Allerdings kommt wenig Freude auf, da die letzte Griffigkeit bei der Eingabe fehlt. Das Touchpad zur Bedienung des Mauszeigers geht in Ordnung. Einen echten Mausersatz stellt es allerdings nicht dar, weshalb Nutzer vermutlich eher zur Eingabe per Touch-Geste auf dem Display neigen dürften.

Kamera und Akku vorhanden, aber kein GPS und LTE

Gerät wird per USB-Typ-C-Kabel geladen Gerät wird per USB-Typ-C-Kabel geladen
Bild: teltarif
Beim MateBook dürfen Nutzer keine großen Kamera-Innovationen erwarten. So ist bei dem Gerät nur eine Frontcam mit 5 Megapixel verbaut. Auf die Integration einer rückwärtigen Kamera hat der Hersteller hingegen verzichtet. Bei der reinen Videotelefonie macht die Frontcam einen guten Job und reicht für Skype & Co. völlig aus. Der Akku des MateBooks verfügt über 4430 mAh. In unserem Test zeigte sich, dass das MateBook kein Dauerläufer ist und bereits nach etwa 4,5 Stunden Nutzung eine neue Akkuladung erforderte. Über die Schnell-Ladefunktion wird der Akku über das USB-Typ-C-Kabel aufgeladen.

Spartanisch ausgestattet ist das Gerät in puncto Anschlüssen: Außer einem USB-Typ-C-Port gibt es keine weiteren Anschlüsse direkt an dem Gerät. Allerdings bietet Huawei eine separat erhältliche Dockingstation zum Preis von 99 Euro an, die über einen USB-3.0-, Ethernet-, HDMI- und VGA-Anschluss verfügt. Vom den Abmessungen ist der MateDock etwa mit denen einer großen Powerbank vergleichbar. Das Zubehör wird zum besseren Transport in einer Lederhülle ausgeliefert.

Auf Zusatzfeatures wie GPS-Navigation oder LTE-Zugang müssen Anwender beim MateBook verzichten. Um sich etwa ins mobile Internet einzuklinken, benötigen Nutzer einen separat erhältlichen UMTS-/LTE-Stick.

Windows Hello und Stifteingabe

Fingerabdruckscanner für Windows-Hello-Login Fingerabdruckscanner für Windows-Hello-Login
Bild: teltarif
Wie bereits eingangs erklärt, verfügt das Gerät über einen Fingerab­drucksensor. Dieser wird beim ersten Einrichten des Systems vom Nutzer konfiguriert. Der Setup lief bei uns bekanntlich nach kurzer Verzögerung problemfrei ab. Über den Scanner können sich Nutzer ohne die Eingabe eines Passworts ins System einloggen. Dazu legen sie einfach den Finger auf den Scan-Sensor und kurz darauf wird der Bildschirm entsperrt. In unserem Test hat der Loginvorgang darüber stets problemlos funktioniert. Falls der Login per Scan keinen Erfolg haben sollte, kann der Anwender alternativ einen PIN-Code eingeben.

Mit dem MatePen erhalten Anwender zum Preis von 69 Euro einen Eingabestift samt Laserpointer. Der Stylus kann etwa zum Zeichnen oder für das Anfertigen von Notizen verwendet werden. Die Erkennung funktioniert gut und auch beim Einlesen von Handschrift muss der Anwender keine Abstriche machen. Als eine Besonderheit verfügt der Stift auf am hinteren Ende über einen eingebauten Laserpointer, über den Nutzer bei Präsentationen auf bestimmte Dinge hinweisen können.

Fazit

MateDock wirkt auf den ersten Blick wie eine Powerbank MateDock wirkt auf den ersten Blick wie eine Powerbank
Bild: teltarif

Die Einzelnoten im Tablet-Test:
  • Technische Ausstattung: 2,5
  • Material / Verarbeitung: 1,5
  • Bedienung / Handling: 2,4
  • Betriebssystem / Apps: 1,5
  • Einschätzung des Redakteurs: 2,6
  • Gesamtnote: 2,1
Zunächst macht das Gerät einen überzeugenden Eindruck. Die Verarbeitung stimmt und auch die technischen Spezifikationen reichen für die parallele Nutzung mehrere Apps aus. Allerdings erweist sich das MateBook bei näherer Betrachtung als ein Fass ohne Boden: Abseits des USB-Typ-C-Ports gibt es keine weiteren Anschlüsse direkt am Gerät. Stattdessen müssen sich Nutzer eine 99 Euro teure Dockingstation dazukaufen, um auf weitere Ports zugreifen zu können. Und auch für die Stifteingabe wird eine zusätzliche Investition in Höhe von 69 Euro erforderlich. Die im Lieferumfang enthaltene Tastatur hinterlässt einen soliden Eindruck, spielt aber nicht in einer Liga mit guten Laptop-Tastaturen.

Kurzum: Ein perfekter Einstand in das 2-in-1-Segment ist Huawei mit dem MateBook nicht geglückt, allerdings erhalten Käufer ein solides Gerät, welches für alltägliche Arbeiten ausreicht und ein flottes Arbeitstempo unter Windows 10 ermöglicht.

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