Apple iPhone 12 Pro im ausführlichen Test
Am linken oberen Ende der Rückseite hat Apple die Haupt-Kamera untergebracht. Leider steht diese wie bei vielen anderen Smartphones diverser Hersteller aus dem Gehäuse ab. Das sorgt nicht nur dafür, dass das iPhone kippelt, wenn es auf einer glatten Oberfläche liegt. Die Linsen sind nur dann optimal geschützt, wenn das Telefon in einer Schutzhülle betrieben wird. Diese empfiehlt sich aber bei einem Smartphone-Flaggschiff ohnehin, sodass das Gerät vor Beschädigungen geschützt wird.
Bei der Kamera fallen sofort Veränderungen ins Auge. Zwar hat das iPhone 12 Pro die gleichen Weitwinkel- und Ultraweitwinkel-Sensoren wie das iPhone 11 Pro an Bord. Es verfügt aber zusätzlich über eine Telefoto-Kamera und den Lidar-Sensor. Im Test machte sich die neue Technik vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen positiv bemerkbar. Auch beim Einsatz des Zooms werden mehr Details als bei iPhone-11-Pro-Fotos sichtbar, ohne dass das Bild verpixelt wird.
Foto mit der Kamera des iPhone 12 Pro
Foto: teltarif.de
Schneller Autofokus
Eine Verbesserung zeigt sich bei schlechten Lichtverhältnissen auch hinsichtlich des Autofokus. Dieser arbeitet schneller und zuverlässiger als bei älteren Geräten. Gegenüber dem zwei Jahre alten iPhone XS Max punktet die Kamera des iPhone 12 Pro aber auch, weil sie im automatischen Modus hinsichtlich der Belichtung besser arbeitet. Beim iPhone XS Max kam es je nach Lichtverhältnissen zum Teil zu sehr dunklen Aufnahmen. Dieses Problem trat im Test mit dem iPhone 12 Pro nicht auf.
Videos lassen sich mit dem iPhone 12 Pro in noch besserer Qualität als mit dem Vorgänger aufzeichnen. 4K-Auflösung mit 60 fps kann mit HDR in 10 Bit einschließlich Dolby Vision kombiniert werden. Dadurch sind die Aufnahmen sehr detailreich. Allerdings braucht das Wiedergabegerät ordentlich Rechenleistung, um solche Videos ruckelfrei anzuzeigen. Zudem nehmen solche Aufnahmen ziemlich viel Platz in Anspruch. Rund 440 MB Speicherkapazität belegt ein einminütiges Video. Zum Vergleich: Wer sich mit 1080p und ebenfalls 60 fps begnügt, kommt für die Aufnahme in gleicher Länge mit 100 MB Speicherplatz aus.
Foto bei ungünstigen Lichtverhältnissen
Foto: teltarif.de
iPhone 12 Pro: Laboraufnahmen
Die Kameras des iPhone 12 Pro haben wir auch unter Laborbedingungen getestet. Bei guten Lichtverhältnissen ist das Ergebnis sehr gut mit ausreichender Helligkeit, natürlichen Farben und vielen Details. Bei schlechtem Licht gehen jedoch gerade diese aufgrund von zu geringerer Helligkeitsproduktion insbesondere beim Blick auf die Rose verloren. Die Farben lassen sich aber noch erkennen, die Unterscheidung der dunkleren braun und schwarz wird jedoch schwieriger.
Die Kamera-App bietet die Möglichkeit, einen Nachtmodus einzustellen. Hierfür gibt es zwei Optionen: Entweder stellt man den Auto-Modus ein oder wählt gleich die maximale Stufe mit längerer Belichtungszeit aus. Letztere kann sich je nach Umgebungslichtbedingungen anbieten. Bei beiden Optionen werden im Gegensatz zur Aufnahme ohne Nachtmodus sichtbar mehr Helligkeit und Details wiedergegeben, was die Aufnahme insgesamt stark aufwertet. Die Farben sind natürlich und gut zu erkennen, auch Details bei der Rose werden besser herausgearbeitet. Bei der Aufnahme im Max-Modus werden im Hinblick auf die Rose noch etwas mehr Details wiedergegeben. Die Unterschiede sind im Labor aber minimal.
Nachfolgend können Sie sich die Aufnahmen, die wir mit der Hauptkamera bei guten und schlechten Lichtverhältnissen im Labor gemacht haben, anschauen.
Hauptkamera: Labor-Aufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus (Auto)
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus (Max)
Nachfolgend können Sie sich die Aufnahmen, die wir mit der Selfiekamera bei guten und schlechten Lichtverhältnissen im Labor gemacht haben, anschauen.
Selfiekamera: Labor-Aufnahmen
- Gute Lichtverhältnisse ohne Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse mit Blitz
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus (Auto)
- Schlechte Lichtverhältnisse im Nachtmodus (Max)
Display: Hell, satte und natürliche Farben
Das 6,1 Zoll große Display bietet eine Auflösung von 1170 mal 2532 Pixel (457 ppi). Es spiegelt wenig und bietet eine gute Blickwinkelstabilität. HDR-Inhalte sollen sich mit bis zu 1200 nit anzeigen lassen. Man darf gespannt sein, wie gut sich der OLED-Bildschirm bei Sonneneinstrahlung im Sommer macht. Wir hatten bei herbstlichem Wetter und blauem Himmel auch im Freien keine Probleme, alle Inhalte abzulesen.
Im Rahmen unserer Labortests ermitteln wir auch Helligkeitswerte von Displays. In der Vergangenheit konnte Apple bereits mit hellen Panels punkten.
Auch das iPhone 12 Pro schneidet mit 817 cd/m² sehr gut ab und kann sich damit einen Platz in unserer Bestenliste der Smartphones mit den hellsten Displays sichern.
Zum Vergleich: Der direkte Vorgänger iPhone 11 Pro Max aus dem vergangenen Jahr erreichte
in unserem Displayhelligkeit einen Wert von 646 cd/m². Entsprechend kann sich der Nachfolger mit dem höheren Wert absetzen.
Die Blickwinkelstabilität des Displays
Bild: teltarif.de
Wie alle aktuellen Smartphones von Apple wird das iPhone 12 Pro vom A14-Bionic-Prozessor angetrieben. Als Betriebssystem ist iOS 14.1 vorinstalliert. Das Update auf diese Firmware-Version wurde für die älteren iPhones kurz vor dem Marktstart der neuen Smartphones verteilt. Betriebssystem und Apps laufen sehr flüssig. Ruckler oder Verzögerungen bei der Bedienung konnten wir nicht beobachten.
Nicht nur in der Praxis kann das iPhone 12 Pro mit einer ausgezeichneten Performance punkten, auch auf dem Papier. So ermittelten wir unter anderem im von uns durchgeführten AnTuTu-Benchmark einen Gesamtwert von 506 119. Das iPhone 11 Pro Max erreichte im von uns gestarteten Test einen AnTuTu-Gesamtwert von 456 795. Hier konnte Apple nochmal an der Leistungsschraube drehen.
Auf Seite 3 berichten wir unter anderem darüber, wie die MagSafe-Aufladetechnik beim iPhone 12 Pro funktioniert.