Fernsehen

M-net: Mehr TV-Sender, mehr HD, mehr TV-Funktionen

Der Glas­faser­netz­betreiber M-net aus München erwei­tert sein IPTV-Angebot TVplus um zusätz­liche Fern­seh­sender und Funk­tionen. Im Zentrum steht die neue 4K-Set-Top-Box, die quasi am Ende einer modernen Netz­infra­struktur steht, die nicht nur für schnelles Zapping sorgt.
Von Marc Hankmann

Seit 2016 bietet die Tele­kom­muni­kati­ons­tochter der Stadt­werke München ihren Kunden Fern­sehen über ihr Glas­faser­netz an. Seit dem vergan­genen Jahr ist der IPTV-System­anbieter ocilion aus Öster­reich mit an Bord. Beide haben zusammen eine On-Premise-Lösung entwi­ckelt, die „alle Möglich­keiten für einen flexi­blen Fern­seh­genuss“ bereit­hält, wie Wolf­gang Wallauer, Bereichs­leiter für Privat­kunden und Wohnungs­wirt­schaft bei M-net, erklärt.

zu sehen ist eine quadratische, schwarze Box, auf deren Oberseite das M-net-Logo steht und die an der vorderen Längstseite von einem silbernen Streifen durchzogen wird; an der linken Seite sind die Abhebungen eines Anschlusses zu erkennen Die 4K-Set-Top-Box gibt bis zu drei Streams parallel aus. Sie unterstützt Ultra-HD, Dolby Digital 5.1 und WiFi 6.
Foto: M-net
TVplus umfasst durch das Update über 200 TV- und Radio­pro­gramme, davon mehr als 60 Fern­seh­sender in HD-Auflö­sung. Ab dem 1. April 2022 wird das Programm­bou­quet um neun Fremd­spra­chen­pakete und fünf Pay-TV-Pakete erwei­tert. Dazu zählen ein Doku-, Kinder- und Sport­paket sowie ein Film- und Seri­enpaket, das elf Programme zählt, darunter die Sender von Warner TV, der Film­kanal Silver­line oder die Pay-TV-Kanäle der Medi­engruppe RTL und von ProSiebenSat.1. zu sehen ist eine quadratische, schwarze Box, auf deren Oberseite das M-net-Logo steht und die an der vorderen Längstseite von einem silbernen Streifen durchzogen wird; an der linken Seite sind die Abhebungen eines Anschlusses zu erkennen Die 4K-Set-Top-Box gibt bis zu drei Streams parallel aus. Sie unterstützt Ultra-HD, Dolby Digital 5.1 und WiFi 6.
Foto: M-net

Private in HD im Basis­paket

Die HD-Programme dieser beiden Sender­gruppen sowie die der Öffent­lich-Recht­lichen und eine Auswahl an regio­nalen und lokalen Programmen gehören zum Basis­paket, das M-net für 12,90 Euro im Monat anbietet. Die Pay-TV-Pakete kosten monat­lich 6,90 Euro – alle fünf Bouquets zusammen sind für 19,90 Euro zu haben. Die Preise für die Fremd­spra­chen­pro­gramme vari­ieren zwischen 2,90 Euro und 12,90 Euro. Zusammen mit dem Basis­paket erhalten die Kunden eine Cloud-Spei­cher­kapa­zität von 50 Stunden. Wem das nicht ausreicht, der kann 100, 200 oder 300 Stunden hinzu­buchen. Die Cloud-Kapa­zitäten kosten im Monat 3,50 Euro bzw. 6,50 Euro und 9 Euro.

Das große Plus von IPTV sind die Zusatz­funk­tionen, von denen M-net keine auslässt. Mit der Replay-Funk­tionen können Sendungen auch noch sieben Tage nach deren Ausstrah­lung ange­schaut werden. Dafür springt der Nutzer im elek­tro­nischen Programm­führer, dem EPG, einfach um bis zu sieben Tage zurück. Die gewünschte Sendung kann zudem nach­träg­lich mit dem Cloud-Rekorder gespei­chert werden. Das 7-Tage-Replay gilt auch für Programme von ProSiebenSat.1, aller­dings nicht wie üblich für die RTL-Programme. Laufende Sendungen können mit Instant Restart von vorne gestartet werden oder mit Times­hift ange­halten und zu einem späteren Zeit­punkt fort­gesetzt werden.

zu sehen ist eine schwarze, längliche TV-Fernbedienung mit einem runden Tastenfeld mit Richtungs- und Okay-Taste in der Mitte und dem blau-weißen M-net-Logo am unteren Ende; die schwarzen Tasten sind rund mit weißen Symbolen Über die TVplus-Fernbedienung können zusätzliche TV-Pakete oder auch eine Erweiterung für den Cloud-Speicher direkt am Fernseher gebucht werden
Foto: M-net
Darüber hinaus bietet die Catch-up-Funk­tion die Möglich­keit, verpasste Sendungen über die jewei­lige Media­thek anzu­schauen. Abge­sehen von den Media­theken der RTL-Sender sind die Archive aller großen Sender­gruppen in TVplus enthalten. Darüber hinaus bietet die IPTV-Lösung eine sender­über­grei­fende Suche und Empfeh­lungen.

Smart­phones und Tablets mit QR-Code einbinden

Bislang verfügt TVplus auch nicht über Strea­ming-Dienste von Dritt­anbie­tern wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+. Die Lösung von ocilion ist aber für Erwei­terungen ausge­legt. In Abhän­gig­keit der Kunden­nach­frage werde M-net die Ange­bote Dritter inte­grieren, hieß es auf der Pres­sekon­ferenz am vergan­genen Freitag, als die Neue­rungen für TVplus vorge­stellt wurden.

Dazu gehört auch eine UHD-fähige, auf Linux basie­rende Set-Top-Box, die HDR, Dolby Digital 5.1 und WiFi 6 unter­stützt. Bis zu drei Boxen können für 5,00 Euro pro Box und Monat hinzu­gebucht werden. TVplus kann zusätz­lich über Smart­phones und Tablets (Android und iOS), am PC sowie auf Apple TV, dem Amazon Fire TV Stick und über Google Chro­mecast genutzt werden. Voraus­set­zung ist ein Glas­faser­anschluss von M-net, wobei Aufnahmen auch aus fremden Netzen heraus ange­legt werden können.

Mobile Endge­räte können einfach über einen QR-Code ins System einge­bunden werden. Dadurch ist es auch möglich, Book­marks zu setzen, wenn man zum Beispiel einen Film am TV-Gerät im Wohn­zimmer ange­fangen hat, ihn aber im Bett auf dem Tablet zu Ende schauen will. Zudem ist die Buchung von zusätz­lichem Cloud-Spei­cher oder TV-Paketen über die Benut­zer­ober­fläche von TVplus möglich. Die 4K-Set-Top-Box ist mit einer modernen Glas­faser-Infra­struktur verbunden. M-net hält sämt­liche IPTV-Kompo­nenten im eigenen Rechen­zen­trum in München vor. „Die Nutzung der M-net Netz­infra­struktur sorgt für größt­mög­liche Flexi­bilität“, erklärt Hans Kühberger, Geschäfts­führer von ocilion. „Je nach Nach­frage können beispiels­weise kurz­fristig neue Features oder zusätz­liche Sender in das Angebot inte­griert werden.“

ein Mann mittleren Alters mit Brille und einem hellblauen Hemd und dunklem Sakko bekleidet steht vor einem sehr großen Bildschirm, der an einer Holzwand hängt und auf dem eine TV-Oberfläche zu sehen ist; der Mann tippt mit einem Finger auf ein Tablet, dass er in seiner rechten Hand hält; er lächelt in die Kamera Hans Kühberger, Geschäftsführer von ocilion, baute zusammen mit M-net eine On-Premise-IPTV-Lösung auf und liefert auch TV-Content zu
Foto: Weihbold/OÖN

Moderne Infra­struktur, schnelle Umschalt­zeiten

Durch die Verwen­dung von IPv6 und einem unter­bre­chungs­freien Daten­durch­satz ergeben sich Umschalt­zeiten von unter einer Sekunde. Die bevor­zugte Auslie­ferung von IPTV-Daten­paketen sowie die redun­dante Infra­struktur soll die störungs­freie Wieder­gabe auf den Endge­räten des Nutzers sicher­stellen.

„Mit all seinen zusätz­lichen Funk­tionen und einer deut­lich stär­keren Leis­tung erweist sich das neue M-net TVplus als perfekt ange­passt an die Zukunft des Fern­sehens“, resü­miert M-net-Bereichs­leiter Wallauer. Für Bestands­kunden wird es ein Migra­tions­angebot geben, damit auch sie in den Genuss des neuen TVplus von M-net kommen können.

Der Rundfunk­bei­trag bleibt in den kommenden mindes­tens zwei Jahren stabil bei 18,36 Euro. Die KEF erkennt einen Corona-bedingten Sonder­bedarf weit­gehend an, streicht aber den Öffent­lich-Recht­lichen weitere ange­mel­dete Mittel.

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