M-net: Mehr TV-Sender, mehr HD, mehr TV-Funktionen
Seit 2016 bietet die Telekommunikationstochter der Stadtwerke München ihren Kunden Fernsehen über ihr Glasfasernetz an. Seit dem vergangenen Jahr ist der IPTV-Systemanbieter ocilion aus Österreich mit an Bord. Beide haben zusammen eine On-Premise-Lösung entwickelt, die „alle Möglichkeiten für einen flexiblen Fernsehgenuss“ bereithält, wie Wolfgang Wallauer, Bereichsleiter für Privatkunden und Wohnungswirtschaft bei M-net, erklärt.
Die 4K-Set-Top-Box gibt bis zu drei Streams parallel aus. Sie unterstützt Ultra-HD, Dolby Digital 5.1 und WiFi 6.
Foto: M-net
TVplus umfasst durch das Update über 200 TV- und Radioprogramme, davon mehr als 60 Fernsehsender in HD-Auflösung. Ab dem 1. April 2022 wird das Programmbouquet um neun Fremdsprachenpakete und fünf Pay-TV-Pakete erweitert. Dazu zählen ein Doku-, Kinder- und Sportpaket sowie ein Film- und Serienpaket, das elf Programme zählt, darunter die Sender von Warner TV, der Filmkanal Silverline oder die Pay-TV-Kanäle der Mediengruppe RTL und von ProSiebenSat.1.
Die 4K-Set-Top-Box gibt bis zu drei Streams parallel aus. Sie unterstützt Ultra-HD, Dolby Digital 5.1 und WiFi 6.
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Private in HD im Basispaket
Die HD-Programme dieser beiden Sendergruppen sowie die der Öffentlich-Rechtlichen und eine Auswahl an regionalen und lokalen Programmen gehören zum Basispaket, das M-net für 12,90 Euro im Monat anbietet. Die Pay-TV-Pakete kosten monatlich 6,90 Euro – alle fünf Bouquets zusammen sind für 19,90 Euro zu haben. Die Preise für die Fremdsprachenprogramme variieren zwischen 2,90 Euro und 12,90 Euro. Zusammen mit dem Basispaket erhalten die Kunden eine Cloud-Speicherkapazität von 50 Stunden. Wem das nicht ausreicht, der kann 100, 200 oder 300 Stunden hinzubuchen. Die Cloud-Kapazitäten kosten im Monat 3,50 Euro bzw. 6,50 Euro und 9 Euro.
Das große Plus von IPTV sind die Zusatzfunktionen, von denen M-net keine auslässt. Mit der Replay-Funktionen können Sendungen auch noch sieben Tage nach deren Ausstrahlung angeschaut werden. Dafür springt der Nutzer im elektronischen Programmführer, dem EPG, einfach um bis zu sieben Tage zurück. Die gewünschte Sendung kann zudem nachträglich mit dem Cloud-Rekorder gespeichert werden. Das 7-Tage-Replay gilt auch für Programme von ProSiebenSat.1, allerdings nicht wie üblich für die RTL-Programme. Laufende Sendungen können mit Instant Restart von vorne gestartet werden oder mit Timeshift angehalten und zu einem späteren Zeitpunkt fortgesetzt werden.
Über die TVplus-Fernbedienung können zusätzliche TV-Pakete oder auch eine Erweiterung für den Cloud-Speicher direkt am Fernseher gebucht werden
Foto: M-net
Darüber hinaus bietet die Catch-up-Funktion die Möglichkeit, verpasste Sendungen über die jeweilige Mediathek anzuschauen. Abgesehen von den Mediatheken der RTL-Sender sind die Archive aller großen Sendergruppen in TVplus enthalten. Darüber hinaus bietet die IPTV-Lösung eine senderübergreifende Suche und Empfehlungen.
Smartphones und Tablets mit QR-Code einbinden
Bislang verfügt TVplus auch nicht über Streaming-Dienste von Drittanbietern wie Netflix, Amazon Prime Video oder Disney+. Die Lösung von ocilion ist aber für Erweiterungen ausgelegt. In Abhängigkeit der Kundennachfrage werde M-net die Angebote Dritter integrieren, hieß es auf der Pressekonferenz am vergangenen Freitag, als die Neuerungen für TVplus vorgestellt wurden.
Dazu gehört auch eine UHD-fähige, auf Linux basierende Set-Top-Box, die HDR, Dolby Digital 5.1 und WiFi 6 unterstützt. Bis zu drei Boxen können für 5,00 Euro pro Box und Monat hinzugebucht werden. TVplus kann zusätzlich über Smartphones und Tablets (Android und iOS), am PC sowie auf Apple TV, dem Amazon Fire TV Stick und über Google Chromecast genutzt werden. Voraussetzung ist ein Glasfaseranschluss von M-net, wobei Aufnahmen auch aus fremden Netzen heraus angelegt werden können.
Mobile Endgeräte können einfach über einen QR-Code ins System eingebunden werden. Dadurch ist es auch möglich, Bookmarks zu setzen, wenn man zum Beispiel einen Film am TV-Gerät im Wohnzimmer angefangen hat, ihn aber im Bett auf dem Tablet zu Ende schauen will. Zudem ist die Buchung von zusätzlichem Cloud-Speicher oder TV-Paketen über die Benutzeroberfläche von TVplus möglich. Die 4K-Set-Top-Box ist mit einer modernen Glasfaser-Infrastruktur verbunden. M-net hält sämtliche IPTV-Komponenten im eigenen Rechenzentrum in München vor. „Die Nutzung der M-net Netzinfrastruktur sorgt für größtmögliche Flexibilität“, erklärt Hans Kühberger, Geschäftsführer von ocilion. „Je nach Nachfrage können beispielsweise kurzfristig neue Features oder zusätzliche Sender in das Angebot integriert werden.“
Hans Kühberger, Geschäftsführer von ocilion, baute zusammen mit M-net eine On-Premise-IPTV-Lösung auf und liefert auch TV-Content zu
Foto: Weihbold/OÖN
Moderne Infrastruktur, schnelle Umschaltzeiten
Durch die Verwendung von IPv6 und einem unterbrechungsfreien Datendurchsatz ergeben sich Umschaltzeiten von unter einer Sekunde. Die bevorzugte Auslieferung von IPTV-Datenpaketen sowie die redundante Infrastruktur soll die störungsfreie Wiedergabe auf den Endgeräten des Nutzers sicherstellen.
„Mit all seinen zusätzlichen Funktionen und einer deutlich stärkeren Leistung erweist sich das neue M-net TVplus als perfekt angepasst an die Zukunft des Fernsehens“, resümiert M-net-Bereichsleiter Wallauer. Für Bestandskunden wird es ein Migrationsangebot geben, damit auch sie in den Genuss des neuen TVplus von M-net kommen können.
Der Rundfunkbeitrag bleibt in den kommenden mindestens zwei Jahren stabil bei 18,36 Euro. Die KEF erkennt einen Corona-bedingten Sonderbedarf weitgehend an, streicht aber den Öffentlich-Rechtlichen weitere angemeldete Mittel.