Überprüft

Smartphone-Messenger: Nur wenige Apps erfüllen wichtige Sicherheitskriterien

Ist der auf dem Smartphone installierte Instant-Messaging-Dienst wirklich sicher? Die Bürger­rechts­organisation Electronic Frontier Foundation hat die bekanntesten Dienste getestet und kam zu einem überraschenden Ergebnis.
Von Jennifer Buchholz mit Material von dpa

Nur drei Smartphone-Messenger erfüllen wichtige Sicherheitskriterien Nur wenige Smartphone-Messenger erfüllen wichtige Sicherheitskriterien
Bild: eff
Messenger sind auf dem besten Wege, die SMS abzulösen und graben auch E-Mails das Wasser ab. Doch ob die von ihnen genutzten Anwendungen auch sicher sind, können Nutzer meist nicht ohne weiteres beurteilen. Deshalb hat die Bürger­rechts­organisation Electronic Frontier Foundation (EFF) eine Checkliste für die gängigsten Messengern online gestellt. Auf der Secure Messaging Scorecard [Link entfernt] wird dargestellt, ob sieben wichtige Sicher­heits­eigenschaften von der jeweiligen Anwendung erfüllt werden oder nicht.

Zu den geprüften Eigenschaften gehören Transport­verschlüsselung, vom Anbieter nicht lesbare eigentliche Verschlüsselung des Inhalts, Verifizierung der Identität der Kontakte, Sicherheit von Inhalten beim Diebstahl von Schlüsseln, Offenheit des Programm­codes, nachvollziehbare Dokumentation der Sicherheitsarchitektur der Anwendung und unabhängige Prüfung des Programmcodes.

Wenig zufriedenstellende IM-Dienste

Nur drei Smartphone-Messenger erfüllen wichtige Sicherheitskriterien Nur wenige Smartphone-Messenger erfüllen wichtige Sicherheitskriterien
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Relativ wenige IM-Messenger erfüllen dabei die von EFF vorgegebenen Kriterien. Von den 39 getesteten Instant-Messengern erfülllen lediglich sechs die Anforderungen. Darunter auch ChatSecure, Silent Phone oder Silent Text. Facebook Chat und WhatsApp schnitten eher schlecht ab. WhatsApp könnte langfristig eine bessere Wertung erreichen, denn künftig sollen alle WhatsApp-Nachrichten verschlüsselt werden. Die Technik basiert auf den Protokollen von TextSecure, das in der EFF-Übersicht die volle Punktzahl erreichen konnte.

Die spätestens seit der Übernahme von WhatsApp durch Facebook populär gewordenen Messaging-Dienste wie Threema oder Telegram erfüllen nicht alle Vorgaben, genau wie iMessage und Skype.

Dem Nutzer sollte bewusst sein, dass IM-Dienste oftmals nicht ausreichend sicher sind, auch wenn diese damit werben. Wirklich vertrauliche Informationen sollten daher lieber persönlich mitgeteilt werden.

In unserem Ratgeber finden Sie einige relativ sichere Alternativen zu WhatsApp.

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