Mobilfunk: Diese ausländischen Anbieter sind sehr innovativ
Virgin Mobile-Gründer Sir Richard Branson gilt als sehr innovativ
Foto: Mikael Buck/Rex/Shutterstock
Sir Richard Branson sucht immer nach dem ultimativen Kick. Ob eine Überquerung des Atlantiks per Heißluftballon, die Teilnahme als Schwimmer am London Triathlon oder sogar ein Flug ins All: Der britische Multimilliardär macht so ziemlich alles, was nicht in die Kategorie "normal" fällt. Auch führt Branson einen sehr exklusiven Lebensstil inklusive eigener Insel.
Zu verdanken hat der umtriebige Unternehmer seinen Erfolg vor allem der Virgin Group. Einem Mischkonzern in Bereichen wie Medien, Reisen, Shopping und Telekommunikation. Besonders aktiv ist die Virgin Group in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dort betreibt sie neben dem Radiosender Virgin Radio Dubai und dem "Virgin Megastore Abu Dhabi" mittlerweile auch ein Mobilfunkprodukt unter der Marke Virgin Mobile. Und genau das hat den dortigen Markt extrem aufgewirbelt.
Mehr Service, trotzdem günstigere Preise
Virgin Mobile-Gründer Sir Richard Branson gilt als sehr innovativ
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Die Emiratis sind aufgrund von großzügigen Einnahmen aus dem Ölgeschäft nicht gerade für ihre Sparsamkeit bekannt. In einem Land voller Luxus-Sportkarossen benötigt selbst die Polizei Streifenwagen vom Typ Lamborghini Aventador, um noch bei eventuellen Verfolgungsjagden mithalten zu können. Geld ist also eigentlich nicht das große Thema. Dennoch hat sich ausgerechnet dort ein No-Frills-Mobilfunkprodukt mit herausragendem Service durchgesetzt. Virgin Mobile macht einiges anders und besser als die zwei großen Netzbetreiber "Etisalat" und "du".
Ein Beispiel: Die SIM-Karte wird garantiert innerhalb von einer Stunde kostenlos per Bote geliefert. Falls gewünscht sogar zum Strand inklusive Vor-Ort-Aktivierung. Kunden können außerdem direkt in der App eine Wunschrufnummer wählen, es gibt keine Vertragslaufzeiten bzw. die Option von 50 Prozent Rabatt auf den Monatspreis bei jährlichen Verträgen und doppeltes Datenvolumen in allen Tarifvarianten. All das ist eine ziemliche Kampfansage an die beiden Netzbetreiber, welche dem Markt mit hohen Preisen und mäßigem Service quasi jeweils zur Hälfte unter sich aufgeteilt haben.
Iliad kurbelt Wettbewerb an
Mit der Marke "Free" hat das Telekommunikationsunternehmen Iliad den französischen und italienischen Markt aufgerollt. Auffällig ist dort vor allem das hohe Datenvolumen zu im Marktvergleich günstigen Preisen. So gibt es beispielsweise eine Allnet-Flat inklusive 50 GB Datenvolumen im ersten Jahr für unter 10 Euro im Tarif "Série Free 50GO".
Zum Vergleich: Der Marktführer Orange berechnet laut Website aktuell für seinen "50GO"-Tarif 19,99 Euro pro Monat, wobei dieser nach einem Jahr auf 34,99 Euro ansteigt. Dabei soll es sich sogar um einen "Promotion-Tarif" mit 12-monatiger Mindestvertragslaufzeit handeln. Zwar sind selbst solche Angebote im Vergleich zu Deutschland immer noch extrem attraktiv, dennoch zeigen die Herausforderer, dass im Markt bei Preisen und Service immer noch viel Luft nach oben ist. Dennoch ist zu vermuten, dass selbst bei den Angeboten von Iliad noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
In Deutschland fehlt Schwung
Kunden in Deutschland bekommen fast nur "Einheitsbrei" bei Tarifen serviert. Es gibt durch viele Drillisch-Marken mehr Wettbewerb, jedoch zeichnet sich die 1&1-Tochter eher durch tägliches Preis-Pingpong zwischen ihren Marken aus. Wirkliche Tarifinnovationen findet man nur noch selten, wenn man vielleicht von einzelnen Fällen wie freenet Funk von mobilcom-debitel oder den o2-Unlimited-Tarifen absieht.
Man muss nach wie vor konstatieren, dass der Wegfall von E-Plus als Netzbetreiber und damit vor allem innovativen Marken wie simyo dem deutschen Markt erheblich geschadet hat. Von daher wäre es sicher nicht verkehrt, wenn jemand wie Richard Branson ein neues Abenteuer in Deutschland startet.
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