150-Euro-Türklingel: Nello betreibt Server vorerst weiter
Offenbar wird die Abschaltung der Server für die 150-Euro-Türklingel Nello One nicht wie geplant zum 18. Oktober durchgeführt. Ein Leser von teltarif.de hat eine E-Mail mit folgendem Inhalt bekommen:
Wir sind immer noch auf der Suche nach einer Lösung für den Weiterbetrieb von Nello und werden den Server länger laufen lassen als bis zum 18. Oktober. Das bedeutet, dass dein Nello One auch nach dem 18.10. vorerst noch funktionieren wird. Sobald wir 100 Prozent Klarheit über die weitere Entwicklung haben, werden wir uns wieder bei dir melden. Viele Grüße, das gesamte Nello Team.Die Mail enthält weder ein Datum, zu dem möglicherweise dann doch eine Abschaltung droht, noch Hinweise darauf, wie während der Insolvenz der Weiterbetrieb finanziert wird. Für die Nutzer bleiben also zunächst weiter Unsicherheiten.
Nello-Insolvenz: 150-Euro-Türklingel wird Elektroschrott
Smarte Türklingel Nello könnte bald Elektroschrott sein
Bild: teltarif.de / Jan Rähm
Beim vernetzten Zuhause sprechen wir meist von Smart-Home-Geräten - doch in vielen Fällen benötigen die auf dem Markt angebotenen Hardware-Produkte zusätzlich zum Heimnetz einen Server beim Anbieter.
Hat ein Unternehmen dann allerdings keinen geschäftlichen Erfolg und muss Insolvenz anmelden, droht die Abschaltung der Server - was die Geräte schlicht und ergreifend unbrauchbar macht. So ergeht es nun den Käufern der smarten Türklingel Nello [Link entfernt] .
Klingel Elektroschrott oder Lösung in Sicht?
Smarte Türklingel Nello könnte bald Elektroschrott sein
Bild: teltarif.de / Jan Rähm
Nello One hatte zur Produkteinführung rund 150 Euro gekostet, zwischenzeitlich sank der Preis auf etwa 100 Euro. Im Sommer 2018 haben wir Nello einem ausführlichen Test unterzogen und dabei auch die Funktionsweise der smarten Türklingel erläutert, die einfach mit der bisherigen Klingel- und Sprechanlage verbunden wurde.
In den Bewertungen der Nelllo-App gab es sowohl positive Rückmeldungen als auch Hinweise darauf, dass nicht immer alles reibungslos funktioniert habe. Oft sollen beispielsweise die Push-Benachrichtigungen ausgeblieben sein. In diesen Tagen versendet Nello nun E-Mails an seine Kunden. Darin heißt es:
Leider sind wir gezwungen, den Betrieb des Nello-Servers am 18.10. einzustellen, sodass dein Nello One nur noch bis dahin funktionieren wird. Dies geschieht vor dem Hintergrund, dass wir in den vergangenen 8 Monaten trotz großer Anstrengungen leider keinen Investor bzw. Käufer finden konnten, der in die Weiterentwicklung und Aufrechterhaltung von Nello investiert. Deshalb musste am 1.10. ein Insolvenzverfahren über die Gesellschaft hinter Nello - die LOCUMI LABS GmbH - eröffnet werden. Ab sofort können wir daher leider auch keinen Kundensupport mehr anbieten. Damit du deinen Nello One dennoch weiterhin nutzen kannst, arbeiten wir aktuell an einer Lösung, welche wir dir in Kürze vorstellen werden. Zudem möchten wir uns ganz herzlich bei dir für deine Unterstützung auf unserem Weg bedanken. Wir hatten bis zuletzt gehofft, ein besseres Ende für euch und das Unternehmen erreichen zu können.Wie die Ersatzlösung aussehen könnte, darüber hat Nello bislang noch keine Angaben gemacht. Solange diese nicht vorgestellt wird, müssen Käufer davon ausgehen, dass das Gerät am 18. Oktober zum Elektroschrott mutiert.
Laut Angaben des Unternehmens ist seit dem 1. Oktober der Rechtsanwalt Dr. Hubert Ampferl (Nymphenburger Straße 5, 80335 München, +49(89)30905860, advo@ra-dr-beck.de) zum Insolvenzverwalter bestellt. Alle Insolvenzforderungen sollten bis zum 6. November 2019 schriftlich an den Insolvenzverwalter gestellt werden. Da Insolvenzverfahren sich oft über mehrere Jahre hinziehen, kann es allerdings lange dauern, bis Käufer möglicherweise ihr Geld wiederbekommen - ob es überhaupt eine (Teil-)Erstattung geben wird, ist nicht sicher.