Nokia Lumia 920 im Test: Dicker Brocken mit viel Technik
Nokia versucht sich jedoch nicht nur mit dem Hardware-Design von der Konkurrenz abzusetzen. Die Finnen haben dem Lumia 920, genau wie ihren anderen Windows Phones, ein hübsches Software-Paket geschnürt und mit auf die Reise gegeben. Ein wichtiger Teil davon sind die ortsbezogenen Anwendungen, die so genannten Location-based Services, welche die Navi-Kompetenzen Nokias ausnutzen. Grundlage für die normalen Maps-Anwendungen sind dabei die Kartendaten von Nokia und Navteq, die auch bei zahlreichen anderen Anbietern und in vielen Kfz-Navis zum Einsatz kommen. Neu in Windows Phone 8: Die normale Karten-App des Betriebssystems bietet nun bei allen Herstellern die Möglichkeit, das Kartenmaterial für über 100 Länder einzeln herunterzuladen und so offline navigieren zu können. Die Karten bleiben dabei Vektor-basiert und werden nicht nur als Bild-Datei gespeichert. Ganz Deutschland braucht dabei knapp 600 MB Speicherplatz, die USA rund 2 GB.
Nokia liefert viele Apps mit
Bild: teltarif.de
Neben den normalen Karten, die keine Turn-by-Turn-Navigation unterstützen,
liefert Nokia die App "Drive+" - derzeit noch im Beta-Stadium - mit, die für die
klassische Auto-Navigation gedacht und eng mit der normalen Karten-App verzahnt
ist. De facto handelt es sich hierbei um ein vollwertiges Auto-Navi mit dem
genannten Kartenmaterial von über 100 Ländern - ein echter Mehrwert. Für
Auto-Pendler gedacht ist die App "Meine Strecken", mit der sich der tägliche
Arbeitsweg mit aktuellen Verkehrsinformationen und alternativen
Routen-Vorschlägen als Kachel auch auf die Startseite pinnen lässt. Nokia
"Bus & Bahn" ist für die öffentlichen Verkehrsmittel gedacht,
funktioniert in Deutschland aber aktuell nur in Berlin und Brandenburg.
Karten und Kamera verbindet Nokia mit dem "City-Kompass". Diese Augmented-Reality-App zeigt dem Nutzer nach Kategorien geordnet, welche interessanten Orte in seiner Umgebung liegen, deren Bewertungen und genaue Adresse. Das ist ein nettes Gimmick, auch wenn die Rubrik "Bekannt" durchaus ausbaufähig erscheint: In Berlin ist einzig das Brandenburger Tor als bekannte Sehenswürdigkeit gelistet, die nächste weitere Sehenswürdigkeit in diesem Bereich ist der fast 500 Kilometer entfernte Kölner Dom - Nutzwert eher fraglich.
Auswahl beim Musik-Streaming
Nokia City-Kompass
Bild: teltarif.de
Eine zusätzliche Option bietet Nokia seinen Kunden auch in Sachen
Musik-Streaming. Wie bereits bei
der Vorgänger-Generation ist auch auf dem Lumia 920 und den Lumia 820
Nokia "Mix Radio" installiert. Die App erlaubt,
verschiedene Musik-Mixe aus unterschiedlichsten Genres zu streamen, aber auch
offline zu speichern und später anzuhören. Eigene Mixe können zusammengestellt
werden, zudem gibt es dem eigenen Musik-Geschmack angepasste Empfehlungen. Die
Nutzung von Nokia Mix Radio ist kostenlos.
Nokia Mix Radio
Bild: teltarif.de
Alternativ können die Anwender auch das zusammen mit Windows 8 gestartete
Xbox Music nutzen. Hier bietet Microsoft zumindest
die ersten sechs Monate lang kostenfreies Musik-Streaming von rund
30 Millionen Songs, die einzelnen Titel und Alben können aber auch gekauft
werden. Nach den ersten sechs Monaten wird das kostenlose Angebot peu à peu
zurückgefahren.
Zusammen mit dem mobilen Office-Paket, das ohnehin Bestandteil von Windows Phone 8 ist, ergibt sich damit neben den derzeit rund 120 000 Apps aus dem Windows Phone Marketplace eine durchaus ansehnliche Grundausstattung bei der Software. Zusätzlich hat Nokia noch eine exklusive Kamera-Anwendungen im Programm, die wir im Anschluss zusammen mit der Kamera vorstellen.
Auf der dritten Seite widmen wir uns der Kamera des Lumia 920 und ziehen unser Fazit.