PayPal: "Passkeys" bald auch für Nutzer in Deutschland
PayPal verkündete im Oktober des vergangenen Jahres die Einführung des Sicherheitsfeatures Passkeys für Nutzer von Apple-Geräten in den USA (Details dazu s. Meldung unten). Nun gibt der Konzern bekannt, das Feature auch für Nutzer in Deutschland verfügbar zu machen. Passkeys soll demnach in den kommenden Wochen auch hierzulande für Nutzer verfügbar sein. Unterstützt werden Apple-Geräte mit den Betriebssystemen ab iOS 16, iPadOS 16 und macOS Ventura (Erstellung des Passkeys über Safari) sowie Android-Geräte (Erstellung des Passkeys über Google Chrome) ab der Version Android 9.
Passkeys ermöglicht die Anmeldung beim PayPal-Dienst ohne die Eingabe eines Passworts. Stattdessen können Nutzer zur Anmeldung biometrische Merkmale oder die Eingabe eines Gerätepassworts wählen.
PayPal führt "Passkeys" für iPhone, iPad und Mac ein
Wer in Online-Diensten wie PayPal sensible Daten wie Zahlungsarten verwaltet, ist auf sichere Anmeldeverfahren angewiesen, um sich vor dem unbefugten Zugriff Dritter zu schützen. Das 2FA-Verfahren (Zwei-Faktor-Authentisierung) ist eine Möglichkeit, die Anmeldung bei einem Dienst durch einen zusätzlichen Schritt zu schützen.
Passwörter können jedoch leicht vergessen werden - oder sind schlicht nicht ausreichend, weil ihre Zeichenfolgen zu "einfach" sind. Der Zahlungsdienst PayPal führt jetzt eine neue Methode ein, die nicht nur den Zugriff auf das Konto schützen, sondern auch Passwörter ersetzen soll. Das Verfahren nennt sich "Passkeys" und steht ab sofort Nutzern in den USA zur Verfügung. Weitere Länder sollen der Ankündigung zufolge Anfang 2023 folgen.
Zunächst können nur Nutzer von Apple-Geräten, namentlich iPhone, iPad und Mac-Computer, Passkeys nutzen. Die verwendeten Geräte müssen auf dem aktuellen Software-Stand sein. Für iPhone ist das iOS 16, für das iPad iPadOS 16.1 und für Mac-Computer macOS Ventura. Weitere Plattformen sollen folgen, sobald diese die notwendige Unterstützung für Passkeys hinzufügen.
PayPal Passkeys - so funktioniert es
PayPal führt "Passkeys" für iPhone-Nutzer in den USA ein
Logo: PayPal, Foto/Montage: teltarif.de
Passkeys sind laut der Entwickler FIDO Alliance und dem World Wide Web Consortium ein Standard, der Passwörter durch kryptografische Schlüsselpaare
ersetzen soll. Durch das Ersetzen des Passworts soll der Nutzer sich so leichter beim Dienst anmelden können, gleichzeitig soll
das Verfahren gegen Phishing resistent sein. Zwischen Plattformen soll es keine gemeinsamen Passkey-Daten geben. Das Passkeys-Verfahren
will damit die Schwäche der Passwortauthentifizierung angehen und ein nahtloseres und sicheres Login-Erlebnis für den Nutzer schaffen.
Ein weiterer Vorteil von Passkeys soll bei Käufen im Internet zum Tragen kommen, wenn Nutzer Waren bezahlen wollen, das PayPal-Passwort aber nicht zu Hand haben.
Erstellung eines Hauptschlüssels
Damit Passkeys funktioniert, muss ein Hauptschlüssel erstellt werden. Das funktioniert über den Browser des Desktops oder des mobilen Betriebssystems. Anschließend müssen auf der PayPal-Seite die Anmeldeinformationen Benutzername und Passwort eingegeben werden. Der Hauptschlüssel wird über die Authentifizierung mit Apple FaceID oder TouchID auf diese Weise generiert. Nach der Erstellung werden Passkeys mit dem iCloud-Schlüsselbund synchronisiert, bei erneuter Anmeldung soll so keine Passwort-Eingabe mehr erforderlich sein.
Weiter heißt es, dass Nutzer das Verfahren auch mit einem iPhone mit PayPal-Passkey verwenden können, wenn sie ein anderes Gerät haben, das Passkeys nicht unterstützt. Dazu muss nach der Eingabe der PayPal-ID auf dem anderen Gerät der angezeigte QR-Code mit der Kamera des iPhone gescannt werden.
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