Samsung Galaxy Z Flip 3 5G im Langzeit-Test
Das Galaxy Z Flip 3 ist Samsungs dritte Generation des schmalen Falthandys. Veröffentlicht wurde es vor rund einem halben Jahr. Seit dem haben wir es im Alltagseinsatz. Das Flip 3 musste also für sämtliche Aufgaben eines Smartphones herhalten - von der klassischen Telefonie über Messaging, Surfen, Social Media bis hin zu Musik-, Videostreaming und Cloud Gaming. Getestet haben wir auch Dual-SIM, 5G-Mobilfunk und die Kamera.
Im nachfolgenden Bericht lesen Sie unsere Erfahrungen mit dem Samsung Galaxy Z Flip 3.
Die Preisfrage
Samsung Galaxy Z Flip 3 5G zusammengefaltet und auseinandergeklappt
Bild: teltarif.de
Smartphones sind teuer. Und die dritte Foldable-Generation von Samsung gehört trotz der günstigeren Einstiegspreise im Vergleich mit den Vorgängern Flip und Flip 5G weiterhin nicht zu den Smartphone-Schnäppchen. In der vergangenen Woche berichteten wir über den Preisverfall des Galaxy Z Flip 3 5G und entsprechend darüber, wie viel günstiger es im Vergleich zur unverbindlichen Preisempfehlung des Herstellers mittlerweile zu bekommen ist. Rund ein halbes Jahr nach dem Release lassen sich so einige hundert Euro (auf die UVP) sparen. Dann bekommen Sie immer noch ein top aktuelles Smartphone mit attraktiven Prognosen für Firmware- und Sicherheitsupdates. Samsung verspricht für das Flip 3 5G vier OS-Updates und fünf Jahre Sicherheitsupdates.
Das Format
Das Flip 3 erfüllt genau das, was es vor dem Kauf suggeriert: Ein schlankes, leichtes Smartphone zu sein, dessen Format durch den Faltmechanismus nochmals kompakter wird. Das Format können Sie sich in etwa wie das einer Zigarettenschachtel vorstellen. Damit passt das zusammengeklappte Flip 3 5G gut in eine Hosentasche oder Jackentasche - besser als so manche sehr große Phablets wie Galaxy S22 Ultra und iPhone 13 Pro Max, die zudem deutlich schwerer sind als das Flip 3 5G mit seinen 183 Gramm.
Wer ein leichtes, kompaktes Smartphone haben will, bekommt mit dem Flip 3 eine nochmals kompaktere Alternative zu den kleinsten, aktuellen Phablets wie Galaxy S22 und iPhone 13 (Pro). Zusammengeklappt ist das Flip 3 5G etwas dicker als die meisten Smartphones. Wir verglichen das mit einem iPhone 11 Pro Max und einem recht breiten Case. Sehr viel dicker ist das zusammengeklappte Flip 3 5G (ohne Case) nicht.
Das Display
Ist das Flip 3 5G zusammengeklappt, sollte man nicht meinen, dass nach dem auseinanderklappen ein 6,7-Zoll großes Display zur Nutzung zur Verfügung steht. Das Display ist sehr schlank. Wir hatten es bereits im Vergleich mit dem Huawei P50 Pocket erwähnt, dass wir uns aufgrund des schlanken Designs häufiger auf der virtuellen Tastatur vertippten. Das ist aber individuell, von anderen Nutzern hörten wir nichts dergleichen.
Beim Format des Flip 3 ist es etwas schade, dass je nach Display-Inhalt etwas davon abgeschnitten ist.
Ein Beispiel dafür sehen Sie im eingebundenen Bild, bei dem wir den Inhalt eines YouTube-Videos
von unserem Kanal verglichen haben. Zu sehen ist, dass bei der Full-View-Anzeige des Flip 3 5G deutlich mehr vom Kopf abgeschnitten ist als auf dem Display eines
iPhone 11 Pro Max.
Das Displayformat des Flip 3 5G (unten) schneidet im Gegensatz zum iPhone 11 Pro Max (oben) mehr vom Inhalt ab
Bild: teltarif.de
Was an diesem Beispiel nicht dramatisch ist, hat uns
bei einigen Streaming-Inhalten von Netflix schon mehr gestört, wenn sich etwa zwei Personen gegenüber stehen und miteinander reden und Teile ihrer Köpfe abgeschnitten sind. Das lässt sich unterbinden, in dem die Original-Anzeige gewählt wird. Man muss sich nämlich beim 22:9-Format des Flip 3 entscheiden, ob man die volle Höhe oder die volle Breite haben will, beides funktioniert nicht.
Wer plant, das Flip 3 5G für lange Streaming-Sessions zu nutzen, sollte vor dem Kauf wissen, dass es bei schlanken Displayformaten diesbezüglich Unterschiede zu breiteren Panels geben kann.
Die Robustheit
Samsung veröffentlichte im Oktober vergangenen Jahres ein Video, das die Robustheit der Foldables demonstrierte. Dabei wurde das Flip 3 5G auch in einem Gefäß mit Wasser versenkt. Zu Testzwecken machten wir dasselbe. Grundsätzlich hat das auch funktioniert. Einige Zeit danach war das Gehäuse des Flip 3 5G noch feucht, weil sich immer wieder Wasser über dem Scharnier sammelte, das durch den Klappmechanismus aus den beiden Gehäusehälften gedrückt wurde. Einige Tage nach dem Test stellten wir im rechten Bereich der mittigen Displayfalte ein Knackgeräusch fest, wenn wir mit dem Finger darüber fuhren, als wäre Luft unter dem Panel. Der Wassertest ist nun rund fünf Monate her, verändert hat sich am Knackgeräusch nichts.
Allerdings muss auch direkt mit dem Finger in die rechte Ecke gewischt und etwas fester gedrückt werden, damit es knackt. Das passiert in der Regel selten, weshalb das Flip 3 5G grundsätzlich weiterhin wie gewohnt funktioniert. Wir können aber niemandem empfehlen, zu Testzwecken sein Smartphone in Wasser zu legen. Dass das Smartphone trotz Herstellerangaben bezüglich Robustheit anderweitig Schaden nimmt, ist nun nicht ausgeschlossen. Vielleicht hat das von uns festgestellte Knackgeräusch auch einen anderen Ursprung, ein Zusammenhang mit dem Wassertest ist aber möglich.
Samsung Galaxy Z Flip 3 5G im Wasserbad
Bild: teltarif.de
Auf der Rückseite unterhalb des Scharniers gibt es jeweils an den Seiten zwei mehr oder weniger gleich aussehende Flecken, die auch nach einer Reinigung dort verbleiben. Diese könnten auch durch den Wassertest entstanden sein. Bestätigen können wir das aber nicht.
Das Galaxy Z Flip 3 5G lebt von seinem schlanken Format. Wir nutzten das Foldable zeitweise auch mit einem Bumper, der allerdings genau das Feature des komfortablen Handlings zunichte machte, weshalb wir ihn recht schnell wieder entfernten. Das sorgte aber auch dafür, dass zwei deutlich sichtbare Kratzer auf dem Gehäuse entstanden. Das kann immer passieren, ein Smartphone ist nun mal ein Gebrauchsgegenstand. Allerdings können wir uns nicht so richtig entsinnen, wie diese Kratzer entstanden sein sollen, weil wir stets pfleglich mit dem Gerät umgegangen sind. Wir bezeichnen das Flip 3 5G daher als empfindlich. Ein Case ist empfehlenswert, auch wenn dadurch das schlanke Design ein Stück weit leidet. Es gibt aber auch dünnere Cases als das, was wir verwendet haben.