RTL+ Max: Was taugen die Audio- und Magazininhalte?
Trotz Flatrate fallen im Max-Paket von RTL+ zusätzliche Kosten für Hörbücher an
Screenshot: Björn König
Wer regelmäßig RTL schaut, hat sich mit Sicherheit schon Gedanken über das Streaming-Abo von RTL+ gemacht. Abhängig vom gewählten Abopaket bietet RTL+ aber noch mehr als nur Filme, Serien und Shows. Interessant sind darüber hinaus Podcast-Inhalte, Musik, Hörbücher und Magazine. Doch gerade hier lohnt es sich, genauer hinzuschauen, denn selbst im vergleichsweise teuren Max-Paket zeigten sich in unserem Test noch Defizite.
Viel Musik aber Lücken bei Hörbüchern
Trotz Flatrate fallen im Max-Paket von RTL+ zusätzliche Kosten für Hörbücher an
Screenshot: Björn König
Das Angebot an spezifischen Genre-Musikchannels sowie Einzeltiteln ist insgesamt sehr gut, allerdings greift RTL dafür nicht auf eigene Inhalte, sondern eine Kooperation mit Deezer zurück. Dementsprechend erhalten Nutzer hier genau das, was sie auch bei einem direkten Abschluss vom Musik-Streamer bekommen. Pluspunkt sind die Live-Streams von RTL Radio Deutschland. Wer diese Kanäle häufiger hört, spart sich die Installation einer zusätzlichen Radio-App wie TuneIn, Audials oder Radio.de. Diese lassen sich dann ebenfalls per Chromecast oder Bluetooth-Verbindung abspielen.
Deutlich enttäuschender wirkte auf uns das Angebot an hochwertigen Hörbüchern. Zwar ist die Auswahl insgesamt recht passabel, doch bekanntere Titel - insbesondere Sachbücher und Autobiografien sowie Wissenschaftstitel - sind wiederum nicht in der RTL Max-Monatsflatrate enthalten. Um diese Bücher zu hören, benötigt man zusätzliche "Credits", das Abrechnungsmodell ist also mit Audible vergleichbar. Wer allerdings nur Hörbücher nutzt, kommt mit Audible günstiger weg und erhält nach unserem Eindruck insgesamt eine attraktivere Auswahl.
Geringe Vielfalt bei Magazinen
Die enthaltenen Magazintitel sollten hingegen kein ausschlaggebender Grund für das Max-Paket sein. Es finden sich ausschließlich Print-Produkte aus dem Verlag Gruner + Jahr, einschlägige Titel sind unter anderem "Stern" und "Capital". Verfügbar ist auch nicht das vollständige Magazin, sondern eine spezifische Auswahl von Texten, welche darüber hinaus nur zeitlich begrenzt verfügbar sind.
Wer also wirklich gerne und häufig Magazine und Zeitschriften liest und dabei Zugriff auf Titel abseits von Gruner + Jahr bekommen möchte, sollte lieber auf alternative Apps wie "Readly" ausweichen. Wer hingegen bereits über ein Amazon Prime-Abo verfügt, kann zusätzlich auf Prime Reading zugreifen. Übrigens lässt sich Amazon Prime via BILD abschließen, dann sind neben Prime Reading noch BILD+ und die zugehörigen E-Paper-Ausgaben inklusive.
Fazit
Der Aufpreis für das Max-Paket von RTL+ lohnt sich aus unserer Sicht eher nicht. Zwar gibt es insgesamt mehr Leistung als im Basisabo, diese ist dann aber an verschiedenen Punkten doch wieder eingeschränkt. In unserem Test funktionierte übrigens die Bestellung von Hörbuchtiteln in der App über zusätzliches Guthaben aus technischen Gründen ebenfalls nicht.
Wenig falsch macht man mit Audible von Amazon. Hier stimmt die Qualität des Angebots und es gibt immer mal wieder Rabatte, bei denen man über drei Monate nur den halben Preis für ein Audible-Abo zahlt. Viele Podcasts und Hörbücher im Flatrate-Modell finden sich außerdem zu einem vergleichbaren Preis bei Podimo. Podcast-Fans sollten hingegen mit einer kostenfreien App wie Pocket Casts gut bedient sein.