5G: Der aktuelle Stand bei Telekom, Vodafone und o2
Telefónica startete mit seinem 5G-Netz mehr als ein Jahr später als Telekom und Vodafone. Dabei setzte der in München ansässige Mobilfunk-Netzbetreiber im ersten Schritt fast ausschließlich auf die Nutzung des "klassischen" 5G-Frequenzspektrums um 3600 MHz. Erst im Herbst 2021 ist o2 dazu übergegangen, im größeren Stil auch 5G in den Frequenzbereichen um 700 und 1800 MHz anzubieten.
Den 700-MHz- und 3600-MHz-Bereich verwendet Telefónica ausschließlich für 5G. Auf 1800 MHz kommt die auch von Telekom und Vodafone bekannte DSS-Technik zum Einsatz. Das heißt, das Frequenzspektrum wird parallel für LTE und 5G eingesetzt und Kunden bekommen automatisch die für sie passende Technologie zugewiesen.
Bis zu 500 MBit/s im Downstream
Eine Besonderheit bei Telefónica ist die Begrenzung der maximalen Übertragungsgeschwindigkeit auf 500 MBit/s im Downstream. Diese Obergrenze wird zudem nur in wenigen Tarifen angeboten. Viele weitere Kunden haben maximal 300 MBit/s im Downstream zur Verfügung. Das sind durchaus beachtliche Werte, aber eben nicht die Gigabit-Geschwindigkeit, die man mit dem 5G-Mobilfunkstandard für gemeinhin in Verbindung bringt.
o2 erreicht bislang 30 Prozent der Bevölkerung mit 5G
Foto: Telefónica
Als einziger deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber bietet Telefónica die 5G-Nutzung für Prepaidkunden derzeit noch nicht an. Vertragskunden profitieren vom neuen Netzstandard in Tarifen mit Grundgebühren ab 29,99 Euro. In "kleineren" Tarifen sind die Kunden derzeit noch auf die GSM- und LTE-Nutzung begrenzt.
Der Netzausbau ist im Vergleich zu Telekom und Vodafone noch sehr bescheiden. 3900 Antennen an 1300 Standorten - vornehmlich in Städten - sind im Frequenzbereich um 3600 MHz aktiv. Dazu kommen rund 2000 Antennen an rund 670 Standorten für 5G auf 700 und 1800 MHz. Immerhin rund 30 Prozent der Bevölkerung sind damit versorgt. Ende 2022 soll die Bevölkerungsabdeckung bei 50 Prozent liegen - ein Wert, den Vodafone schon jetzt erreicht hat und den die Telekom schon lange übertroffen hat. Telefónica bietet derzeit nur 5G Non-Standalone an. Wann das Unternehmen das eigenständige 5G-Netz für Privatkunden startet, ist noch nicht bekannt.
1&1 bereitet Netzstart vor
1&1 hat sich im vergangenen Jahr Partner für den Aufbau des geplanten vierten Mobilfunknetzes in Deutschland gesucht. Der Termin für den Netzstart steht aber nach wie vor nicht fest. Bis es soweit ist, verkauft das Unternehmen weiterhin Mobilfunkverträge als Service-Provider. Wie berichtet, ist es aber erklärtes Ziel des Konzerns, die Kunden künftig ins eigene Mobilfunknetz zu migrieren.