High-End-Liga?

Allview X2 Soul Pro im Test

Auf dem Papier lesen sich die Eckdaten des aktuellen Oberklasse-Modells von Allview gut runter. Wie das Smartphone jedoch in der Praxis abschneidet und ob es tatsächlich mit der High-End-Liga mithalten kann, haben wir getestet.
Von Paulina Heinze

Die Bedienung des Allview X2 Soul Pro erfolgt über ein 5,2 Zoll großes Full-HD-Display, das entsprechend mit 1 080 mal 1 920 Pixel auflöst und eine Pixel­dichte von 442 ppi besitzt. Die Darstellung ist scharf und kontrastreich und der Touchscreen reagierte schnell und präzise auf unsere Eingaben. Bei der Betrachtung des Bildschirms unter verschiedenen Blick­winkeln hielten die Farben und Helligkeit relativ lange stand. Allview X2 Soul Pro Allview X2 Soul Pro Die Blickwinkelstabilität

Prozessor- und Akkuleistung: Sehr gut

Als Antrieb dient ein 64-bit-fähiger Mediatek-MT6752-Prozessor mit einer Mali-760MP2-GPU und einem Arbeits­speicher von 2 GB. Es kommen acht Rechen­kerne zum Einsatz, die mit je 1,7 GHz getaktet sind und auf dem ARM-Standard Cortex A53 basieren. Diese Soc kommt auch im Sony Xperia C4 und Jiayu S3 vor. In unseren Benchmark-Tests kamen wir zwar nicht ganz an die Top-Werte des Samsung Galaxy S6 Edge (AnTuTu-Score: 68 755) oder LG G Flex 2 (AnTuTu-Score: 53 318) heran, in der Praxis erwies das Allview X2 Soul Pro (AnTuTu-Score: 46 396) jedoch gute Dienste. Multitasking war bei uns problemlos möglich und 3D-Games liefen auf unserem Modell flüssig. Im oberen Bereich des Gehäuses konnten wir hierbei eine stärkere Wärme­entwicklung feststellen, die sich nach dem Beenden des Programms schnell wieder legte. Selbst der Kamera-Modus erhitzte unser Gerät merklich. Dies ist aufgrund des sehr schlanken Gehäuses nicht verwunderlich.

Von der Akkulaufzeit der fest verbauten 2 700 mAh starken Batterie waren wir nahezu begeistert. Denn was nutzen einem die tollsten Funktionen, wenn dem Gerät bereits nach kurzer Zeit der Saft ausgeht. Bei unserem Test über die Anwendung PCMark erreichte das X2 Soul Pro eine Laufzeit von 8 Stunden und 58 Minuten. Dies ist im Vergleich mit anderen von uns getesteten Smartphones ein sehr guter Wert - bislang sogar unser Spitzenwert. Im Alltag konnten wir die lange Ausdauer bestätigen. Zwei volle Tage bei normaler Nutzung waren bei uns locker drin.

Von dem insgesamt 16 GB großen internen Speicher waren bei unserem Test­modell im Auslieferungs­zustand noch rund 9,9 GB frei.

Dual-SIM-Funktion und LTE Cat. 4

An der Gehäuse­seite befindet sich ein Slot für zwei Micro-SIM-Karten, die im Dual-Standby-Modus betrieben werden können. Beide Steck­plätze sind 3G- bzw. 4G-fähig und unterstützen alle deutschen LTE-Frequenzen. Das Allview X2 Soul Pro ermöglicht im LTE-Netz theoretische Surf­geschwindig­keiten von bis zu 150 MBit/s im Download sowie 50 MBit/s im Upload. Via HSDPA sind immerhin noch maximale Übertragungs­geschwindig­keiten von 21,1 MBit/s möglich. Weiterhin unterstützt das Modell den WLAN-Standard IEEE 802.11 b/g/n. Allview X2 Soul Pro Allview X2 Soul Pro SIM-Karten-Slot für zwei Micro-SIM-Karten In den Dual-SIM-Einstellungen können die Karten umbenannt sowie nach belieben deaktiviert werden. Unter Aktivitäten kann der Nutzer festlegen, welche der beiden SIM-Karten für Mobilfunk­daten sowie Anrufe und SMS genutzt wird. Zudem kann vor jedem Anruf oder SMS-Versand auch die entsprechende SIM ausgewählt werden. Ein Widget oder weiteren Zugang zu den Dual-SIM-Einstellungen, etwa über die Benach­richtigungs­leiste, gibt es nicht.

Da nur eine Sende-/Empfangs­einheit vorhanden ist, wird während eines Telefonats über die erste SIM-Karte unser Anruf auf die zweite SIM-Karte auf die Mailbox umgeleitet. Das X2 Soul Pro unterstützt den Codec HD Voice, der für eine Klang­verbesserung sorgen soll. An der Sprach­qualität konnten wir bei unseren Telefonaten nichts aussetzen - die Lautstärke und Verständlichkeit waren völlig in Ordnung. Allview X2 Soul Pro Allview X2 Soul Pro Einstellungen der Dual-SIM-Funktion

13-Megapixel-Kamera für gute Schnappschüsse

Die Kamera-App ist in wenigen Momenten betriebs­bereit und bietet dem Nutzer eine große Auswahl an Filtern und Optionen. Im Profi-Modus kann der Nutzer die Belichtungs­zeit, den ISO-Wert und den Weiß­abgleich selbst einstellen. Ansonsten können unter anderem HDR- und Panorama­aufnahmen geschossen werden oder aus einem Bild ein PDF-Dokument erstellt werden. Bei guten Licht­verhältnissen gelingen mit der 13-Megapixel-Kamera auf der Rückseite des Gehäuses, die auf einen LED-Blitz zurück­greifen kann, gute Schnapp­schüsse. Bei unseren Test­aufnahmen werden alle Farben naturgetreu wieder­gegeben - wenn auch eine Spur an Intensität fehlt - und Details sind gut erkennbar. Je schlechter die Licht­verhältnisse wurden, desto schlechter wurden auch unsere Aufnahmen. Ein Leid, dass quasi jede Handy­kamera mit sich trägt - mal mehr mal weniger. Auf unserem Testfoto sind kaum Details erkennbar, die verschiedenen Farben lassen sich gerade so erkennen. Videos können mit der Haupt­kamera maximal in Full-HD-Auflösung aufgenommen werden.

Mit der Front­kamera können Fotos mit einer 8-Megapixel-Auflösung aufge­nommen werden. Auch hier werden die gleichen Modi wie bei der Hauptkamera angezeigt. Nutzbar sind jedoch nur ausgewählte wie die Filter und der Porträt-Modus. Wird ein anderer Modus ausgewählt, wechselt die Anwendung automatisch in den Modus der Hauptkamera.

Allview X2 Soul Pro Allview X2 Soul Pro Viele Modi in der Kamera-Anwendung

Fazit: Performanz ist nicht alles

Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 1,5
  • Bedienung, Handling, Software: 2,5
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1,5
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 1,9
Das Allview X2 Soul Pro bietet eine scharfe Display­darstellung, gute Leistungs­fähigkeit sowie einen sehr ausdauernden Akku. Für ein rund um positives Nutzer­erlebnis reicht es bei einem Smartphone nicht aus, nur auf leistungs­starke Hardware zu setzen. Das Zusammenspiel mit der Software ist entscheidend. Und bei dieser besteht noch an der ein und anderen Stelle Handlungs­bedarf. Um in der Oberliga mitmischen zu können, muss das Gesamt­paket stimmen.
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