Diese Pläne verfolgt Amazon im stationären Handel
Amazon will im stationären Handel wachsen
Foto: Image licensed by Ingram Image, Logo: Amazon, Montage: teltarif.de
Amazon sorgte in den vergangenen Wochen für überwiegend negative Schlagzeilen. Im Herbst hatte der Konzern die Preise für die Prime-Mitgliedschaft erhöht. Wenige Wochen später wurde der im Prime-Abonnement enthaltene Musikstreaming-Dienst für viele Kunden unbrauchbar. Der Zugang zu Amazon Music Unlimited hat sich verteuert und nun wurde der Mindestbestellwert doch erhöht, nachdem dieser Schritt noch wenige Wochen zuvor dementiert wurde.
Nachdem es zuletzt auch Berichte über Entlassungen und Einsparungen gab, geht Amazon jetzt wieder in die Offensive. In den vergangenen Jahren hatte das Unternehmen mit eigenen Supermärkten experimentiert. In den USA wurden die Läden unter den Namen Amazon Go eröffnet, aber auch in Großbritannien gibt es einen Amazon-Laden, der sogar ohne klassische Kassen auskommt.
In Europa nennen sich die Geschäfte Amazon Fresh. Kameras und Sensoren sorgen für die App-basierte Abrechnung. Wie gut das Konzept bei Kunden bisher ankam, ist nicht bekannt. Allerdings wurden einige Ladengeschäfte bereits wieder geschlossen, weil sie wohl doch nicht so erfolgreich waren, wie von Amazon erhofft. Umso überraschender kommt der Plan, im stationären Handel in die Offensive zu gehen.
Andy Jassy: "Wollen im stationären Handel groß werden"
Amazon will im stationären Handel wachsen
Foto: Image licensed by Ingram Image, Logo: Amazon, Montage: teltarif.de
Unternehmenschef Andy Jassy erklärte laut Medienberichten in einem Interview, Amazon wolle 2023 in diesem Bereich "groß werden". Für bisherige Rückschläge macht Jassy die Corona-Pandemie verantwortlich. Viele Geschäfte seien ausgerechnet während dieser Zeit eröffnet worden, was rückblickend ein schlechter Zeitpunkt gewesen sei. Dennoch hinterfragt Amazon offenbar kritisch seine bisherigen Tests, denn für die geplante Offensive im stationären Handel soll das endgültige Konzept erst noch entwickelt werden.
Keine Informationen gibt es bislang dazu, wann an welchen Standorten die ersten neuen Amazon-Läden entstehen. Fraglich ist auch, ob das Konzept zumindest mittelfristig auf dem deutschen Markt etabliert werden soll. Neu sind Supermärkte ohne Kassen hierzulande nicht. So hat Rewe einen solchen Laden erst Ende vergangenen Jahres in München eröffnet. Aldi führt in den Niederlanden Tests mit "Shop & Go" durch.
Der aus Osthessen stammende Lebensmittelhändler Tegut hat mit Teo eine Zweitmarke etabliert, die Supermärkte ohne Kassen und Verkaufspersonal betreibt. Das Konzept wurde mittlerweile auf zahlreiche Standorte in mehreren Bundesländern ausgeweitet - oft in Gemeinden, die ansonsten über keine Einkaufsmöglichkeiten in der Nähe verfügen. Wir haben Teo im Rahmen einer weiteren Meldung einem Test unterzogen.