Jubiläum

Vor fünf Jahren startete die UMTS-Vermarktung in Deutschland

Vodafone nahm am 16. Februar 2004 als erster Netzbetreiber die Vermarktung auf
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T-Mobile und Vodafone gingen dagegen schon zur CeBIT 2006 mit HSDPA an den Start. Aus den anfangs über UMTS maximal möglichen 384 kBit/s wurden so zunächst bis zu 1,8 MBit/s, so dass erstmals echtes Breitband-Internet-Feeling aufkam. Inzwischen stehen bis zu 7,2 MBit/s im Downstream und - dank HSUPA - bis zu 2 MBit/s im Upstream zur Verfügung. Nokia 7600: Seinerzeit erstes UMTS-Handy in Deutschland

Nach den beiden großen deutschen Netzbetreibern baut auch o2 sein Netz sukzessive mit HSDPA und HSUPA aus. E-Plus plant zunächst nur die HSDPA-Einführung und auch nur in ausgewählten Regionen. Beim Testbetrieb sollen die Kunden zunächst mit 3,6 MBit/s surfen können. Einen Termin für den offiziellen Start gibt es noch nicht.

Künftig bis zu 28,8 MBit/s im Downstream

Bislang ist die Performance des HSDPA-Internet-Zugangs in Deutschland auf 7,2 MBit/s begrenzt. Vodafone hat allerdings schon im vergangenen Jahr einen Ausbau auf 14,4 MBit/s angekündigt. In Österreich startete der Marktführer mobilkom austria in Wien einen Testbetrieb mit HSPA+. Dabei werden Downloadraten von bis zu 28,8 MBit/s erreicht. Der UMTS-Nachfolger LTE wird künftig noch größere Bandbreiten beim mobilen Internet-Zugang ermöglichen.

Highspeed nicht für alle Kunden

Allerdings steht der schnelle Internet-Zugang nicht automatisch allen Kunden zur Verfügung. Während T-Mobile und Vodafone UMTS auf allen SIM-Karten aktiviert haben, müssen ältere E-Plus- und o2-Karten ausgetauscht werden, wenn die Kunden das mobile Highspeed-Netz nutzen wollen.

Darüber hinaus haben die Netzbetreiber die Möglichkeit, die den Kunden zur Verfügung stehende Performance je nach Tarif festzulegen. So bekommen Prepaid- und Discounter-Kunden im T-Mobile-Netz zwar möglicherweise 3.5G für HSDPA-Versorgung im Handy-Display angezeigt. Der Netzbetreiber stellt für diese Klientel aber nur die herkömmliche UMTS-Performance von 384 kBit/s zur Verfügung. Auch bei E-Plus wird HSDPA zunächst nur für Teilnehmer des Friendly User Tests freigeschaltet.

Zudem steuern die Netzbetreiber durch Performance-Drosselung möglichen Missbrauch bei mobilen Daten-Flatrates, die es mittlerweise in allen deutschen Netzen zu Monatspreisen zwischen 20 und 30 Euro gibt. Dabei wird die maximale Übertragungsgeschwindigkeit ab einem bestimmten Übertragungsvolumen auf 53 oder 64 kBit/s begrenzt und erst zu Beginn des nächsten Abrechnungszeitraums steht die volle Bandbreite wieder zur Verfügung.

Flop: Videotelefonie fast ohne Nutzer

Während günstige Tarife dem UMTS-basierten mobilen Internet-Zugang nach einer langen Durststrecke inzwischen zum Durchbruch verholfen haben, führt ein weiterer Dienst, der vor fünf Jahren als "Killerapplikation" für die 3G-Netze angepriesen wurde, noch immer ein Schattendasein: Die Videotelefonie ist zwar in allen deutschen Handynetzen möglich, wird von den Kunden aber kaum genutzt.

Selbst Gratis-Aktionen der Netzbetreiber locken kaum Kunden an, um die Telefongespräche mit Begleitbild zu testen. So bieten einige Handy-Flatrate-Tarife von Vodafone die Möglichkeit, auch Videotelefonate ohne Aufpreis zu führen. Bei T-Mobile wird die Aktion, bei der netzinterne Bildgespräche kostenlos sind, immer wieder verlängert.

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