Telekom und Swift machen autonomes Fahren sicherer
Beim autonomen Fahren ist eine akkurate Standortbestimmung essenziell, diese soll "Precise Positioning" von der Telekom und Swift liefern. Das System wurde auf einer ausgiebigen Testfahrt umfassend überprüft. Es bietet eine erheblich genauere Ortung als herkömmliche GPS-Lösungen. Im Idealfall ist eine Abweichung von lediglich vier Zentimetern möglich. Es werden Daten von 40 bis 50 Satelliten an speziellen Antennen gesammelt und von Swifts Skylark-Servern korrigiert. Für eine reibungslose Konnektivität zu der Cloud kommt eine LTE-fähige IoT-SIM-Karte der Telekom zum Einsatz.
Telekom Precise Positioning wertet autonomes Fahren auf
Telekom und Swift stellen Precise Positioning vor
Bild: Deutsche Telekom, Swift
Die aktuellen Erprobungen selbstfahrender Vehikel sind nicht durchgängig von Erfolg gekrönt. Hin und wieder gibt es Meldungen über verletzte Personen. Unter anderem kann die Ortung dafür verantwortlich sein. In dieser Hinsicht versprechen die Deutsche Telekom und die kalifornischen Navigations-Experten Swift Besserung. Precise Positioning, also präzise Ortung, nennen die Kooperationspartner ihre Lösung. Jene setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen. Es finden die europaweiten Referenzantennen des Netzbetreibers, eine Verbindung zu bis zu 50 Satelliten und die Skylark-Cloud Verwendung.
Auf der über 2000 Kilometer langen Testfahrt von Hannover nach Barcelona wurde auf 95 Prozent der Strecke eine Genauigkeit von besser als 34 Zentimetern erreicht. Als Referenz fand zugleich die Standortbestimmung über ein hochwertiges, traditionelles Satellitensystem statt. Damit betrug die Abweichung 82 Zentimeter. Per regulärem GPS ergibt sich eine Differenz von drei bis fünf Metern. Unter idealen Bedingungen bei freiem Himmel erzielte Precise Positioning eine Genauigkeit von vier Zentimetern. Damit liegt das Verfahren innerhalb der sicherheitskritischen Werte für autonome Fahrzeuge.
Vielseitige Einsatzzwecke für Precise Positioning
Pascal Lambert, IoT-Projektmanager bei T-Systems International, resümiert: "Die Testfahrt hat eindrucksvoll demonstriert, dass Skylark im realen Verkehrsbetrieb grenzübergreifend verfügbar und äußerst zuverlässig ist". Das Team sei "beeindruckt von der exakten Positionsbestimmung". Die Korrekturen durch die Skylark-Server sorgten für eine um den Faktor 5,7 bessere Genauigkeit. Neben selbstfahrenden Autos würde sich die Technologie auch für die Drohnensteuerung, den industriellen Roboter-Einsatz oder die Lieferung eignen.
Im Entertainmentbereich startet die Telekom bald Magenta 2.0 für ein hochwertigeres und individuelles Fernseherlebnis.