Bewerbungsverfahren

Social Media für Bewerber: Risiken vermeiden, Chancen nutzen

Social-Media-Profile können zu Absagen führen
Von Hans-Georg Kluge

Auftritte in sozialen Netzwerken können im Bewerbungsprozess ihren Nutzen haben, sind jedoch auch mit Risiken behaftet. Auftritte in sozialen Netzwerken können im Bewerbungsprozess ihren Nutzen haben, sind jedoch auch mit Risiken behaftet.
Logos: Jeweilige Anbieter, Montage: teltarif.de
Eine Studie belegt, was viele schon lange vermuten: Social-Media-Profile werden in Bewerbungsverfahren von den Unternehmen überprüft und haben Einfluss auf die Entscheidungsfindung. Die Studie wurde von Schwartz Public Relations zusammen mit Eurocom Worldwide durchgeführt. Für die Studie wurden im Januar und Februar 2012 über 300 europäische Führungskräfte in Technologiefirmen befragt.

Social Media im Bewerbungsverfahren

Auftritte in sozialen Netzwerken können im Bewerbungsprozess ihren Nutzen haben, sind jedoch auch mit Risiken behaftet. Auftritte in sozialen Netzwerken können im Bewerbungsprozess ihren Nutzen haben, sind jedoch auch mit Risiken behaftet.
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Profile bei Social-Media-Angeboten werden für Personalentscheidungen immer wichtiger. 40 Prozent der Befragten gaben an, dass Profile von Bewerbern überprüft würden. 20 Prozent der Unternehmen hätten sogar Bewerbern schon einmal wegen eines Social-Media-Profils abgesagt, so die Studie.

Gefahren von sozialen Netzwerken

Für Bewerber haben diese Ergebnisse gravierende Folgen: Bevor ein Bewerbungs­prozess begonnen wird, sollten die Profile bei sozialen Netzwerken überprüft und gesäubert werden. Besonders sollte der Zugriff für Außenstehende eingeschränkt werden und kompromittierendes Bildmaterial gelöscht werden. Auch im Freundeskreis sind - zumindest bei Facebook - Veränderungen angesagt: Vielfach nutzen Unternehmen keine Firmenseiten, sondern betreiben ihren Facebook-Auftritt als Person. Wird "Freunden von Freunden" erlaubt, auf private Informationen zuzugreifen, stellen "Firmen-Freunde" ein großes Problem dar, da sie viele Freunde haben und auch prinzipiell unbekannte Freundschaftsanfragen positiv beantworten. Solche Profile sollten Bewerber daher "entfreunden" oder "Freunde von Freunden" als Privatsphäre-Einstellung nicht verwenden.

"In den kommenden Jahren werden viele von uns mit dem, was wir heute in den verschiedenen sozialen Netzwerken veröffentlichen, konfrontiert werden. Die Tatsache, dass sich jeder fünfte Kandidat für ein Vorstellungsgespräch wegen seiner Inhalte in Social-Media Netzwerken selbst disqualifiziert, ist eine Warnung an die Arbeitssuchenden", erklärt Mads Christensen, Network Director bei Eurocom Worldwide. Alternativ können die Accounts auch ganz gelöscht werden.

Chancen von Social-Media-Auftritten

Auftritte im Internet und Profile bei sozialen Netzwerken können aber auch helfen, einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Eine Webvisitenkarte, auf der ein Bewerber seine Erfahrungen und bisherigen Tätigkeiten vorstellt, kann den Gesamteindruck positiv beeinflussen und wichtige Informationen über den Lebenslauf hinaus vermitteln. Damit die Firmen auf einen solchen Internet-Auftritt aufmerksam werden, reicht es oft schon aus, statt einer E-Mail-Adresse eines Freemailers die E-Mail-Adresse von der entsprechenden Domain anzugeben. Dieses Verfahren verleitet auch in Kontexten zum Aufruf der Webseite, wenn bei Treffen nur die E-Mail-Adresse ausgetauscht wird. Für das berühmt-berüchtigte Networking eignen sich solche Webvisitenkarten daher ganz besonders.

Laut der Studie von Schwartz PR versprechen sich von einem eigenen Unternehmensblog 57 Prozent der Befragten, dass der Blog das Unternehmensprofil schärfe. 55 Prozent hoffen auf verbesserte Kundenkommunikation. Für 36 Prozent der befragten Unternehmen sehen den Nutzen darin, sich an Branchen-Diskussionen zu beteiligen. All diese Ziele können abgewandelt auch für Bewerber gelten. Profilschärfung und Kompetenz vermitteln sind für einen erfolgreichen Bewerbungsprozess wichtige Ziele.

Auch ein Bewerber kann mit einem eigenen Blog zu seinem beruflichen Thema seine Kompetenz unter Beweis stellen und hat dadurch immer die Chance, zufällig von Firmen gefunden zu werden. Ein Blog zu beruflichen Themen kann auch in die Webvisitenkarte integriert werden. Wichtig ist dann nur noch, dass die Webseite oder der eigene Blog von den Suchmaschinen gefunden wird.

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