Gute oder böse Cloud?: Portal klärt über Chancen und Risiken auf
Wissenswertes über die Cloud
Bild: teltarif.de, @ LaCatrina-Fotolia / Montage: teltarif.de
Viele Smartphone- oder Tablet-Hersteller setzen bei ihren Geräten
nicht mehr allein auf den lokalen Speicher. Zur Erweiterungen
des Speicherplatzes wird zunehmend auch auf
Cloud-Anwendungen gesetzt. Daten wie Fotos,
Musik und Dokumente werden dabei nicht auf dem Handy, Tablet oder
Computer abgelegt, sondern auf externen Servern im Internet.
Vorreiter der Nutzung des virtuellen Speichers sind Apple
mit dem eigenen Dienst iCloud und HTC mit
Dropbox als Kooperationspartner. Aber auch in tagtäglich
genutzten Diensten wie dem Versenden von E-Mails über einen Server
wie Hotmail oder Yahoo! oder dem Schreiben von Nachrichten über
soziale Netzwerke wie Facebook versteckt sich die Cloud.
Wissenswertes über die Cloud
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Obwohl Cloud Computing mittlerweile vielen Nutzern ein Begriff ist,
wird der Frage, wo die persönlichen Daten eigentlich landen, noch
relativ wenig Beachtung geschenkt. Vielmehr steht nicht selten das
Preis-Leistungs-Verhältnis der Cloud-Dienste
im Mittelpunkt. Dabei sollte gerade dem Wirkungsort der jeweiligen
Anbieter besondere Bedeutung beigemessen werden. Steht der Server
wie bei Dropbox, Apples iCloud
und Amazon beispielsweise in den
USA, greifen hier auch nicht die deutschen Datenschutzbestimmungen.
Nutzer haben in diesen Fällen kaum Möglichkeit zu überprüfen, wer auf die persönlichen Daten zugreift. Zwar bieten die AGB des jeweiligen Dienstes, die auch als Nutzungsbedingungen, Datenschutzerklärung, Terms of Service (ToS) oder EULA betitelt sein können, gewisse Rückschlüsse darauf, wie der Betreiber mit dem Datenschutz umgeht. Verlassen sollte man sich auf solche Versprechen aber nicht. So darf die US-Regierung beispielsweise alle Daten auf Cloud-Servern von US-Unternehmen einsehen, wenn es Anzeichen auf Gefahr der nationalen Sicherheit gibt.
Ein weiterer Knackpunkt liegt in dem Cloud-System an sich: Anders als bei lokal auf der Festplatte abgelegten Daten brauchen Nutzer beim Zugriff auf die Cloud eine Internet-Verbindung. Ohne diese bleibt die Tür zu den Bildern, Dokumenten und Filmen geschlossen. Auch technische Probleme seitens der Anbieter kann zu Zugriffsproblemen führen. Stürzt der Server ab, sind auch die Daten zeitweise nicht mehr erreichbar.
Neues Portal soll häufige Fragen zur Cloud klären
Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Cloud-Diensten sieht auch die Politik endlich Handlungsbedarf: Cloud-Anbieter sollen mehr Aufklärung über die Verwendung und die Sicherheit der bei ihnen gespeicherten Daten garantieren.
Auch Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner (CSU) betonte, dass "die Selbstbestimmung der Nutzer und deren Kontrolle über ihre Daten" gestärkt werden müsse. Sie forderte die Europäische Union auf, die Besonderheiten des Cloud Computing bei der noch zu verabschiedenden Datenschutzverordnung stärker zu berücksichtigen. Gleichzeitig verwies sie auf die Ende September von der EU-Kommission vorgelegte Strategie zur "Freisetzung des Cloud-Computing-Potenzials in Europa", mit der technische Standards entwickelt und vertrauenswürdige Anbieter zertifiziert werden sollen. "Ich sehe allerdings noch Nachbesserungsbedarf in puncto Datenschutz und Vertragsrecht", so Aigner.
Unter der Web-Adresse www.cloud.irights.info sollen Internet-Nutzer künftig alles Wissenswerte rund um die Cloud-Technologie finden. Das Ziel sei, auf einfache Fragen einfache Antworten zu geben. Alle Informationen sind in häufig genutzte Bereiche unterteilt wie Dokumente, Filme, Musik, Fotos oder Spiele. Das Bundesverbraucherministerium fördert den Aufbau des Portals nach eigenen Angaben mit einem Betrag von 120 000 Euro. "Mit dem neuen Portal schaffen wir eine zentrale Anlaufstelle für alle Internet-Nutzer rund um Cloud Computing", sagte Aigner. Hinter dem Portal steht ein gemeinnütziger Verein, der das Portal irights.info betreibt und sich bislang schwerpunktmäßig mit Fragen rund um das Urheberrecht im digitalen Zeitalter befasst.