Deutsche Telekom: LTE-Turbo für's DSL-Festnetz
Die Hybrid-Box versorgt das heimische WLAN via DSL und LTE gleichzeitig.
Bild: teltarif.de
Netzintegration anders herum: Während es bisher beim Stichwort
Festnetz-Mobilfunk-Konvergenz
meist darum ging, das Mobilnetz zu entlasten,
indem sich Geräte bei Verfügbarkeit in das Festnetz einbuchen, probiert
die Deutsche Telekom nun den umgekehrten
Schritt: Die auf dem
Mobile World Congress 2014
vorgestellte "Hybrid-Box" nutzt den neuen Mobilfunkstandard
LTE, um das Festnetz zu unterstützen,
wenn dieses zu langsam ist.
Niek Jan van Damme, Vorstandsmitglied der Deutschen Telekom AG, erklärte gegenüber teltarif.de, dass folglich Kunden mit einem 100-MBit/s-Vectoring-Anschluss eher nicht zur Zielgruppe für dieses Produkt gehören würden - es sei denn, sie würden besonders viel Wert auf Ausfallsicherheit legen. Ein beispielhaftes Szenario sei, dass die Hybrid-Box bei Kunden mit einem 16-MBit/s-Anschluss den LTE-Turbo zuschaltet, sobald bei Entertain ein zweiter Fernsehkanal in HD-Auflösung abgerufen wird.
Hersteller der Hybrid-Box und Systempartner bei der zugehörigen Netzwerktechnik ist Huawei. Ein erster Pilottest des Geräts in Montenegro war positiv verlaufen. Die Einführung ist für die zweite Hälfte dieses Jahres geplant. Zu Endkundenpreisen wollte die Deutsche Telekom noch keine Kommentare abgeben. van Damme merkte jedoch an, dass das Gerät nicht so teuer sein werde, dass man es nicht auch vorerst nur als DSL-Router erwerben und später eine SIM-Karte ergänzen könne.
LTE: 300 MBit/s baldmöglichst
Die Hybrid-Box versorgt das heimische WLAN via DSL und LTE gleichzeitig.
Bild: teltarif.de
Derzeit rüstet die Telekom ihr Netz auf, um LTE mit der (theoretischen)
Spitzengeschwindigkeit von 300 MBit/s anbieten zu können, sobald
entsprechende Endgeräte bereit stehen. Möglich
wird dieses Tempo, indem die Übertragung parallel auf einem
20-MHz-Kanal im 1 800-MHz-Band und einem weiteren
20-MHz-Kanal im 2 600-MHz-Band erfolgt. Aktuelle LTE-Smartphones
unterstützen diese Form der Kanalbündelung noch nicht, sodass sie
"nur" bis zu 150 MBit/s im Downlink (von der Basisstation zum
Handy) erreichen.
Bei Tests in Alzey in Rheinland-Pfalz konnte die Deutsche Telekom vor wenigen Tagen sogar 580 MBit/s im Downlink übertragen, allerdings mit einem experimentellen Endgerät: Durch vier LTE-Empfangsantennen konnte dieses die Datenrate gegenüber den derzeit üblichen LTE-Endgeräten mit zwei Empfangsantennen abermals um den Faktor zwei steigern. Weitere Details zu diesem Test finden Sie in unserer eigenen Meldung.